„GIGABAT“: EU-Forschungsprojekt zur Batterie-Fertigung und -Wertschöpfung

In diesem Monat startet das von der EU geförderte und bis Ende 2026 laufende Projekt GIGABAT. Das von Cidetec Energy Storage geleitete Projekt zielt darauf ab, die Batteriezellen-Fertigungsindustrie der EU und ihre Wertschöpfungskette zu stärken – auch mit deutscher Beteiligung.

Weitere Ziele des Projekts sind laut dem spanischen Unternehmen Cidetec, die Hauptakteure der Batteriebranche in die Entwicklung von als „GEN3b“ bezeichneten Lithium-Ionen-Zellen mit Nickel-reichen Kathoden und Silizium-basierten Anoden einzubeziehen. Mit dieser „groß angelegte Wertschöpfungskette“ soll die europaweite Produktionskapazität von derzeit 60 bis 2030 auf 900 GWh erweitert werden. Da so viele Partner zusammengeführt werden, soll ein „umweltfreundlicher Übergang“ ermöglicht werden, der „Emissionen minimiert, die die Batterieleistung und -kosten optimiert und die Kreislaufwirtschaft gewährleistet“.

Am Projekt beteiligt sind unter anderem Volkswagens Batterie-Tochter PowerCo, das französische Batterie-Startup Verkor, der deutsche Maschinen- und Anlagenbauer Manz (in der Batteriebranche u.a. für Zellkontaktiersysteme bekannt), der zum Stellantis-Konzern gehörende Anlagenbauer Comau und die TU Braunschweig beteiligt.

Gerade die Einbeziehung der Anlagenbauer macht deutlich: Bei GIGABAT geht es nicht nur darum, bei der Entwicklung der Zellen und dem Rohstoff-Bezug unabhängiger von Asien (und vor allem China) zu werden, sondern auch um die „Erlangung der technologischen und industriellen Unabhängigkeit“, wie es etwas sperrig in der Cidetec-Mitteilung heißt. Mit anderen Worten: Maschinen, die vollständig in Europa entwickelt und gebaut werden, sollen es der europäischen Industrie, eine führende Position in der Produktion und der effizienten Nutzung von Ressourcen einzunehmen.

Andererseits soll das Projekt die Zusammenarbeit zwischen Zellherstellern im industriellen Maßstab, Herstellern von Batterieverarbeitungsanlagen, Materiallieferanten und Netzenergielieferanten fördern. Ziel ist es, Nachhaltigkeits- und Effizienzstandards für den Material- und Energiefluss in der gesamten Produktionskette umzusetzen. „Einige der zu untersuchenden Themen werden die Umweltauswirkungen verschiedener Maschinen, Produktionslinienkonfigurationen und Fabriklayouts sein, um Vorschläge für bewährte Verfahren zu unterbreiten“, so Cidetec Energy Storage.

Laut der TU Braunschweig liegt das gesamte Projektvolumen bei mehr als 10,8 Millionen Euro, wovon etwa 1,5 Millionen Euro Fördergelder sind. Comau gibt in einer eigenen Mitteilung an, seine Batteriezellen-Formierungstechnologie in das Projekt einzubringen. Mit dieser soll Energie in Form von überschüssiger Wärme und Strom, die während des intensiven, mehrtägigen Zellaktivierungsverfahrens erzeugt werden, zurückgewonnen werden. Das soll „im Vergleich zu ähnlichen auf dem Markt verfügbaren Lösunge“n eine Einsparung von bis zu 20 Prozent an elektrischer und thermischer Energie ermöglichen, so Comau.
cidetec.es, tu-braunschweig.de, comau.com

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