Erste Tesla Supercharger mit Kartenzahlung in Betrieb

Bild: Tesla

In London gibt es jetzt die ersten Supercharger von Tesla, an denen Fahrer von Elektroautos anderer Marken mit Karte zahlen können, ohne die Tesla-App nutzen zu müssen. Dabei wird ein Feature der neuen V4-Supercharger erstmals aktiviert.

Die Supercharger der vierten Generation am Tesla-Zentrum im Londoner Stadtteil Tottenham haben ein kleines Display verbaut, an das einfach die Bankkarte gehalten wird, um unkompliziert kontaktlos zu bezahlen, wie ein Video des Elektroauto-Verbands EVA England zeigt. Darin wird ein Kia e-Niro der ersten Generation per CCS geladen. Das Vorgehen ist denkbar einfach: Der EVA-Vertreter verbindet das Kabel mit dem Ladeport seines Autos, hält eine Karte vor das Lesegerät und der Ladevorgang beginnt. Auf dem hinterlegten Konto wird offenbar im UK eine Summe von 20 Pfund reserviert, nach Ende des Ladevorgangs wird dann genau abgerechnet.

Bisher war das Laden von E-Autos anderer Marken an Superchargern etwas umständlicher, da es nur über die Tesla-Smartphone-App möglich war. In der App mussten händisch die Säule gewählt und der Ladevorgang gestartet werden, hierzu war aber ein Tesla-Account mit hinterlegter Zahlungsmethode nötig. Mit der neuen Karten-Option ist das Laden auch ohne Registrierung möglich. Vermutlich wird dann aber der reguläre Ad-hoc-Tarif berechnet. Für den rabattierten Preis per Monats-Mitgliedschaft wird wohl weiter die App nötig sein – bestätigt ist das aber noch nicht.

Tesla hatte im März den weltweit ersten Standort mit V4-Säulen im niederländischen Harderwijk eröffnet und den Standort einen Monat später auch für Fremdmarken geöffnet. Diese Version hatte aber noch kein Display und keine Möglichkeit zur Kartenzahlung. Diese Funktion wurde erst später an Ausstellungsstücken (etwa beim Goodwood Festival of Speed) entdeckt und nun in Tottenham erstmals eingesetzt.

Seit der Premiere in Harderwijk wurden weitere V4-Standorte gebaut, etwa in Graz und an der Giga Berlin in Grünheide, wobei an letztgenanntem Standort die V4-Säulen noch nicht in Betrieb sind. Auch in England auf dem nördlichen Parkplatz des Swindon Designer Outlets sind 16 V4-Ladepunkte geplant – aus den dortigen Planungsunterlagen ist bekannt, dass die V4-Generation auf bis zu 350 kW ausgelegt ist.

Mit dem Display und Kartenterminal schafft Tesla übrigens auch die Grundlage, in Deutschland weiterhin neue Schnelllader aufbauen zu können: Ladesäulen, die nach dem 1. Juli 2024 in Betrieb gehen (vom ursprünglichen Datum 1. Juli 2023 um ein Jahr verschoben), müssen per Ladesäulenverordnung über die Kartenzahlung verfügen.
teslamag.de, twitter.com

1 Kommentar

zu „Erste Tesla Supercharger mit Kartenzahlung in Betrieb“
Jürgen Baumann
29.08.2023 um 11:50
Ist schon bekannt, ob die V4 Version mit der e-GMP Version von Hyundai/Kia klar kommt? Die V3 kann das nämlich nicht. Nur bei der V2 können IONIQ5, & 6 und KIA EV 6 laden. Wenn auch nur mit knapp 100 kW. Aber immerhin.

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