Umicore liefert Kathodenmaterial für US-Batteriezellen von BMW

Die BMW Group hat als weiteren Partner für den Aufbau einer Batterie-Lieferkette in Nordamerika das belgische Unternehmen Umicore gewinnen können. Umicore wird künftig kathodenaktive Batteriematerialien aus einem neuen Werk in der kanadischen Provinz Ontario an den BMW-Batteriezellenpartner AESC liefern.

Bild: BMW

AESC baut derzeit in Florence County im US-Bundesstaat South Carolina eine Batteriezellfertigung mit einer Jahreskapazität von 30 GWh auf, die BMW ab 2026 mit Rundzellen für Elektromodelle der Neuen Klasse beliefern wird. BMW bereitet sein Fahrzeugwerk in Spartanburg (South Carolina) wie berichtet auf die Produktion der neuen E-Autos vor und errichtet im nahe gelegenen Ort Woodruff ein Batterie-Montagezentrum – so viel zur Ausgangslage für den nun verkündeten Deal.

Umicore hatte seine Kathodenfabrik in der kanadischen Provinz Ontario im Juli 2022 angekündigt. In aktuellen Mitteilungen von Umicore und der Regierung von Ontario werden nähere Details genannt. Umicore hat demnach die finale Investitionsentscheidung für die erste Phase der Kathodenmaterial-Fabrik im Wert von 2,1 Milliarden kanadischen Dollar (1,46 Milliarden Euro) für eine Produktionskapazität von 35 GWh pro Jahr getroffen und erhält bis zu 975,9 Millionen CAD (678 Millionen Euro) an Subventionen – bis zu 551,3 Millionen CAD von der kanadischen Regierung und bis zu 424,6 Millionen CAD von der Provinzregierung Ontarios. In Phase 1 sollen 600 Arbeitsplätze und 700 co-op-Stellen für Studierende entstehen.

Kathode aus kanadischen Mineralien

Umicore rechnet damit, noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen zu können. Die Fabrik soll Ende 2025 in Betrieb gehen und ab 2026 die Produktion hochfahren. Dabei sollen laut der Mitteilung der Provinz Ontario „wichtige kanadische Mineralien wie Nickel, Lithium und Kobalt verwendet und die heimische Lieferkette für Elektrofahrzeuge und das Ökosystem für Batterien in Kanada und Ontario gestärkt“ werden. Ontario wirbt selbst damit, dass in der Provinz alle kritischen EV-Mineralien verfügbar sind.

BMW betont in seiner Mitteilung zu dem Dreiecks-Deal mit AESC und Umicore, dass sowohl die Produktion der Batteriezellen (bei AESC in South Carolina) als auch die des Kathodenmaterials (bei Umicore in Ontario) ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien erfolgen soll.

„Wir verfolgen eine global ausgewogene Beschaffungsstrategie in den drei großen Geo-Regionen der Welt. Unser Batteriezelllieferant in den USA wird zukünftig wichtige Vormaterialien aus Kanada beziehen“, sagt Joachim Post, Vorstand für Einkauf und Lieferantennetzwerk der BMW AG. „Wir freuen uns, dass Kanada eine entscheidende Rolle beim Aufbau einer robusten und effizienten Batteriezell-Lieferkette für die BMW Group in Nordamerika spielt.“

„Kanada verfügt über alles, was es braucht, um weltweit führend in der grünen Wirtschaft zu sein: Zugang zu globalen Märkten, talentierte Arbeitskräfte, saubere Energie, weltweit führende Innovationsökosysteme und alle wichtigen Bodenschätze, die für die Herstellung von Elektrofahrzeugbatterien erforderlich sind“, sagt François-Philippe Champagne, der kanadische Minister für Innovation, Wissenschaft und Industrie. „Aus diesem Grund hat Umicore Kanada und Loyalist Township als Standort für den Bau seines neuen Werks für Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge ausgewählt, in dem umweltfreundliche Batteriekomponenten hergestellt werden sollen.“

bmwgroup.com, ontario.ca (Details zu Umicore-Plänen)

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