NRW fördert sieben H2-Tankstellen für schwere Nutzfahrzeuge

Nordrhein-Westfalens Landesregierung fördert mit insgesamt 20 Millionen Euro die Errichtung von sieben neuen öffentlichen Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge. Von den 16 Projektanträgen, die im Zuge eines Förderaufrufs im vergangenen Sommer eingegangen sind, wurden jetzt sieben bewilligt.

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Bild: MWIKE NRW

Die Fördermittel werden an fünf Unternehmen vergeben. Die Air Products GmbH (Duisburg und Meckenheim) sowie die Mint Hydrogen Germany GmbH (Hagen und Lippstadt) planen jeweils zwei Wasserstofftankstellen. Die E.ON Hydrogen GmbH (Essen), H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG (Bielefeld) und Krimphoff & Schulte GmbH (Rheine) werden jeweils eine Tankstelle mit den Fördergeldern errichten.

Bei 20 Millionen Euro Förderung entfallen im Schnitt 2,85 Millionen Euro auf jeden Standort, hinzu kommen eigene Investitionen der Unternehmen. Denn wie aus dem Förderaufruf aus dem Sommer 2023 bekannt ist, werden bis zu 70 Prozent der zuwendungsfähigen Investitionsausgaben bezuschusst.

Details zu den einzelnen Standorten und den dort geplanten Tankstellen werden in der Mitteilung des NRW-Wirtschaftsministeriums nicht genannt. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass bei der Landesförderung „auf eine ausgewogene Verteilung auf alle Regierungsbezirke geachtet“ wurde, „um möglichst vielen interessierten Unternehmen die Anschaffung von Brennstoffzellen-Lastkraftwagen zu ermöglichen“.

Die Grund-Kriterien sind ebenfalls aus der Ausschreibung bekannt: So muss eine tägliche Betankungskapazität von mindestens 1.000 kg und eine zukünftige Erweiterung auf mindestens 2.000 kg gewährleistet werden. Der Wasserstoff ist gasförmig mit 350 und 700 bar oder optional flüssig (LH2) zu Verfügung zu stellen. Außerdem verlangt das Land, dass die H2-Infrastruktur ab spätestens 2027 zu 50 Prozent erneuerbaren Wasserstoff und spätestens ab 2029 ausschließlich erneuerbaren Wasserstoff ausgibt. Außerdem muss die Inbetriebnahme binnen der nächsten 24 Monate erfolgen und die Tankstelle mindestens sechs Jahre betrieben werden.

Da es derzeit acht Wasserstofftankstellen in NRW gibt, die auch für schwere Nutzfahrzeuge geeignet sind, wird sich deren Anzahl mit den sieben neuen Standorten aus der aktuellen Landesförderung fast verdoppeln. Erklärtes Ziel des Landes ist es, dass im Jahr 2030 rund 200 Wasserstofftankstellen in Nordrhein-Westfalen verfügbar sind. 

„Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für klimaneutralen Schwerlastverkehr in Nordrhein-Westfalen: Wasserstoff-Lkw haben große Reichweiten und kurze Betankungszeiten. Damit sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit von Logistikunternehmen und Speditionen“, sagt Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Grüne). „Um in Zukunft auch im schweren Güterverkehr auf emissionsfreie Antriebe setzen zu können, müssen wir schon jetzt die Voraussetzungen schaffen. Dafür muss der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur deutlich beschleunigt werden. Mit unserer Förderung schaffen wir einen wichtigen Anreiz für den Ausbau des dringend notwendigen Tankstellennetzes in Nordrhein-Westfalen.“

wirtschaft.nrw

1 Kommentar

zu „NRW fördert sieben H2-Tankstellen für schwere Nutzfahrzeuge“
JM H
08.03.2024 um 16:06
Die Überschrift und der Text sind irreführend. Denn da die Druckstufen 350 und 700 bar zwingend anzubieten sind lassen sich an jeder Tankstelle PKW, leichte Nutzfahrzeuge und Müllfahrzeuge (700 bar) und LKW (350 bar) betanken. Ein schöner Ausbau des Tankstellennetzes für alle Fahrzeuge mit Brennstoffzelle somit.

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