Ford soll Kompakt-Stromer für 25.000 Dollar planen

Es gibt neue Eckpunkte zu Fords angekündigter E-Plattform für kleinere, kostengünstige Stromer. Das erste Modell auf Basis der neuen Plattform soll einem Agenturbericht zufolge Ende 2026 auf den Markt kommen und etwa 25.000 US-Dollar kosten.

Bild: P3

Dass Ford an einer neuen Plattform für kostengünstige Elektroautos arbeitet, erwähnte Unternehmens-CEO Jim Farley Anfang Februar bei einer Telefonkonferenz zu den 2023er Geschäftszahlen. Jedoch ohne Details zu nennen. Bloomberg berichtet nun unter Berufung auf einen Insider, dass Ford auf Basis dieser neuen Plattform ein kompaktes SUV, einen kleinen Pickup und möglicherweise ein drittes Modell plant, das für Ride-Hailing-Dienste genutzt werden könnte. Das erste dieser Modelle soll den Insider-Informationen zufolge Ende 2026 herauskommen und etwa 25.000 Dollar kosten – zurzeit umgerechnet rund 23.000 Euro.

Die Entwicklungsarbeit an der neuen Plattform verantwortet laut Bloomberg der vor zwei Jahren von Tesla zu Ford gewechselte Alan Clarke. Bei seinem alten Arbeitgeber habe er die Entwicklung des Tesla Model Y geleitet, heißt es in dem Bericht. Bei Ford führt Clarke ein Entwicklungsteam im kalifornischen Irvine. Die neue E-Plattform soll zunächst kompakte Elektroautos mit Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie hervorbringen. Aber es würden auch andere Batterietechnologien untersucht, um die Kosten weiter zu senken, zitiert die Nachrichtenagentur den Insider.

Hintergrund sind die schlechten Zahlen von Fords Elektroauto-Sparte Model e. 2023 summierten sich die Verluste des Bereichs auf 4,7 Milliarden Dollar. Die drei letzten Monate des Jahres waren dabei mit rund – 1,6 Milliarden US-Dollar das verlustreichste Quartal. Auch die Tendenz zeigt also nach unten. Einer der Gründe: Der Absatz der Elektrofahrzeuge von Ford stagniert. Außerdem führt Ford „ein extrem wettbewerbsintensives Preisumfeld sowie strategische Investitionen in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen der nächsten Generation“ an. Zudem seien die Materialkosten gestiegen.

Ford müsse seine Strategie angesichts der niedrigeren Nachfrage und der von Tesla angezettelte Preisschlacht anpassen, äußerte CEO Jim Farley im Februar anlässlich der veröffentlichten Jahreszahlen in einem Telefonat mit Analysten. So will sich das Unternehmen nun vermehrt auf große Elektrofahrzeuge wie Trucks und Vans sowie kostengünstige, kleine Stromer konzentrieren. Für letztere ist die oben angesprochene E-Plattform gedacht. Zusätzlich plant Ford, dem Hybrid-Markt mehr Bedeutung beizumessen: „Die Hybridverkäufe könnten im nächsten Jahr um 40 % steigen“, so Farley.

Dass Ford bei seiner E-Roadmap starke Anpassungen vornimmt, ist bereits seit dem Q3-Geschäftsbericht bekannt. Seinerzeit kündigte Ford an, einen Teil seiner geplanten milliardenschweren Investitionen in neue Produktionskapazitäten für Elektrofahrzeuge und Batterien zu verschieben. Erste konkrete Folgen sind bereits bekannt: So wird Ford seine LFP-Batteriezellfabrik in den USA deutlich kleiner umsetzen als ursprünglich entworfen. Außerdem legen die US-Amerikaner die Pläne für ein mit LG Energy Solution und Koç in der Türkei geplantes Batteriewerk für E-Nutzfahrzeuge auf Eis. Auch eine geplante zweite Batteriefabrik auf einem neuen Campus in Kentucky ist von den Sparmaßnahmen betroffen.

Ford führte als Grund schon Ende Oktober die Milliarden-Verluste bei der Elektrosparte Model e und die schwächelnde Nachfrage an. „Viele nordamerikanische Kunden, die am Kauf eines E-Fahrzeugs interessiert sind, sind nicht bereit, dafür einen Aufpreis gegenüber Benzin- oder Hybridfahrzeugen zu zahlen, was die Preise und die Rentabilität von E-Fahrzeugen stark drückt“, so der Hersteller vor einigen Wochen.

bloomberg.com

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