EMT Madrid erweitert E-Bus-Depot

EMT Madrid hat die Ladeinfrastruktur für seine E-Busse im Depot im Stadtteil Carabanchel deutlich erweitert. Mit der jetzt abgeschlossenen, dritten Ausbauphase entstanden 118 neue Ladepunkte – und der weitere Ausbau in der vierten Phase ist bereits geplant.

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Bild: EMT Madrid

Mit dem Abschluss der Phase 3, in der die erwähnten 118 Ladepunkte hinzugekommen sind, können im Depot Carabanchel jetzt insgesamt 260 Batterie-elektrische Busse gleichzeitig geladen werden. Dabei handelt es sich um Top-Down-Pantografen, die sich vom Dach eines festen Zeltes auf die Stromabnehmer auf den Dächern der darunter geparkten E-Busse absenken. Die Fahrer müssen nach dem Abstellen der Fahrzeuge also kein Kabel einstecken. Positiver Nebeneffekt: Da die Fahrzeuge unter dem Zeltdach geparkt werden, sind sie der Witterung nicht ausgesetzt, was den Wartungsbedarf senkt.

Die Pantografen selber sind in Dreiergruppen zusammengeschaltet: Jeder Gruppe stehen bis zu 360 kW Ladeleistung zu Verfügung. Lädt nur ein Bus, kann er mit den vollen 360 kW in rund einer Stunde vollständig geladen werden, so EMT Madrid. Ist die Anlage voll belegt, wird die Leistung auf 3x 120 kW geteilt. Aber auch damit wären die drei E-Busse in drei Stunden vollständig geladen und wären somit bei Ladevorgängen über Nacht rechtzeitig zum nächsten Schichtbeginn bei 100 Prozent.

Die Ladeinfrastruktur der dritten Ausbauphase wurde auf einem 221 x 25 Meter großen Stellplatz installiert. Neben den Pantografen-Ladesystemen selbst wurden auch Sicherheitsfeatures wie ein Brandschutzsystem, Sensoren zur Erkennung von austretenden Gasen und Wärmebildkameras installiert, um mögliche Fehlfunktionen und Risiken beim Laden so vieler Fahrzeuge rechtzeitig zu erkennen. Zudem wurden auf dem Dach der Anlage PV-Module installiert, mit dem selbst erzeugten Solarstrom soll rund zehn Prozent des Bedarfs gedeckt werden.

Neben der Fahrzeugebene und dem Zeltdach mit PV-Anlage und den dort montierten Pantografen gibt es noch eine dritte, unterirdische Ebene des Depots. Unter den Stellplätzen befinden sich zwei große Transformatoren mit einer Gesamtleistung von 10 MVA.

Die Ladepunkte der dritten Phase sind eigenständig von den ersten beiden Phasen, die zwischen 2018 und 2023 installiert wurden. Diese Ladepunkte kamen auf eine Leistung von 100 bis 120 kW und sind zum Teil noch kabelgebunden.

Mit 260 Ladepunkten ist der Ausbau aber noch nicht abgeschlossen, da die Stadt Madrid den ÖPNV weiter dekarbonisieren will. Nach dem Abschluss der Arbeiten zur vierten Phase sollen in Carabanchel in Summe 320 Ladepunkte zur Verfügung stehen.

Bis Ende 2024 soll die Flotte von EMT Madrid über 440 Elektrobusse umfassen. EMT Madrid will bekanntlich ab 2033 eine komplett emissionsfreie Busflotte betreiben. Auf dem Weg dahin wurde im Dezember 2022 das letzte Fahrzeug mit konventionellem Antrieb ausgemustert. Bei den E-Bussen handelt es sich um Fahrzeuge von Herstellern wie Solaris und Irizar, EMT Madrid hat aber auch Brennstoffzellenbusse bei CaetanoBus geordert.

intelligenttransport.com, emtmadrid.es

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