31.384 neue Elektroautos im März 

Das Kraftfahrt-Bundesamt hat im März 31.384 Neuzulassungen von Elektroautos verzeichnet. Das sind zwar knapp 3.000 E-Autos mehr als im Januar, der BEV-Anteil an den Gesamt-Neuzulassungen bleibt aber niedriger als 2023.

kba maerz 2024 01 min

Kurz vorweg: Die Zahl der 31.384 neuen Elektroautos ist nicht direkt in der Mitteilung des KBA zu finden. Denn anders als bisher gibt das Flensburger Amt in der Mitteilung zu den März-Zahlen bei den Antriebsarten nur noch die Marktanteile an. Die exakten Werte sind nur noch ein einer Tabelle im Download-Bereich nachzulesen.

Gegenüber dem Februar mit 27.479 E-Neuzulassungen bedeutet das März-Ergebnis ein Zuwachs von 14,3 Prozent. Im Vorjahresmonat waren es 44.125 neue Elektro-Pkw gewesen, also sind die Elektro-Neuzulassungen im Vergleich zum März 2023 um 28,9 Prozent gesunken. Der März 2023 hatte zwar drei Arbeitstage mehr, aber das alleine erklärt 28,9 Prozent Differenz nicht.

Die offensichtlichen Hintergründe sind wohl bekannt: Nach dem Umweltbonus-Ende für Gewerbekunden zum 1. September 2023 ist das Interesse der Fuhrparks gesunken bzw. hat für vorgezogene Fahrzeugbeschaffungen gesorgt. Beim ungeplanten und vorzeitigen Ende der Förderung für Privatkunden im Dezember 2023 gab es diese Vorzieh-Effekte zwar weniger, aber dennoch scheint ein Zusammenhang sehr naheliegend – in der Modell-Kalkulation der Kunden fehlen nun plötzlich einige tausend Euro.

Ob die von den Herstellern eingeführten Rabatte nun Kunden anziehen oder nicht, lässt sich derzeit nicht mit Sicherheit sagen. Denn aus den Zulassungszahlen geht nicht hervor, wann die jetzt registrierten Fahrzeuge bestellt wurden.

Klar ist, dass das erste Quartal 2024 deutlich schwächer war als im Jahr zuvor. von Januar bis März 2023 kamen noch 94.736 neue E-Autos auf die deutschen Straßen, im selben Zeitraum 2024 wurden nur 81.337 neue BEV registriert. Und dabei ist zu beachten, dass auch im Januar 2023 nach dem Absenken des Umweltbonus und dem Rekord im Dezember 2022 (104.325 BEV) ein deutlicher Förder-Kater mit nur 18.136 E-Neuzulassungen zu verzeichnen war. So schwach war selbst der Januar 2024 nicht, dafür waren der Februar und März in diesem Jahr spürbar schwächer.

Zurück zu den März-Zahlen: Die 263.844 Neuzulassungen über alle Antriebsarten hinweg bedeuten im Jahresvergleich einen Rückgang um 6,2 Prozent, besonders die privaten Neuzulassungen sind um 9,4 Prozent gesunken. Gewerbliche Halter kamen auf einen Rückgang von 4,7 Prozent und stehen für 68,1 Prozent aller Neuzulassungen.

Der erneute Rückgang der BEV-Neuzulassungen führt dazu, dass die Elektroautos wieder deutlich hinter den reinen Diesel-Neuwagen liegen – Ende 2023 war das noch andersrum. Die zahlenmäßig größte Antriebsart sind nach wie vor die Benziner mit einem Marktanteil von 37,8 Prozent (-3,4 Prozent) oder in absoluten Zahlen 99.753 Einheiten. Die Hybride (ohne PHEV) kamen auf 25,4 Prozent, die reinen Diesel auf 18,3 Prozent Marktanteil (-0,5 Prozent). Dann kommen die reinen Elektroautos mit 11,9 Prozent des Marktes (-28,9 Prozent) vor den Plug-in-Hybriden mit 6,1 Prozent (-4,5 Prozent). Flüssiggas- und erdgasbetriebene Pkw erreichten zusammen einen Anteil von 0,5 Prozent wobei die Anzahl der Flüssiggasfahrzeuge um +5,9 Prozent stieg und die der Erdgasfahrzeuge um -79,7 Prozent auf nur noch 29 Fahrzeuge sank. Autos mit Brennstoffzellenantrieb weist das KBA wie gehabt nicht separat aus.

In einer ersten Reaktion bezeichnet Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), den zweistelligen Rückgang bei den E-Autos als „besorgniserregend“, da auch der Gesamtmarkt in Mitleidenschaft gezogen werde. „Leider ist das Vertrauen der Kunden in den BEV-Markt durch den Ende 2023 abrupt entschiedenen Wegfall des Elektrobonus mehr als beeinträchtigt. Kontraproduktiv sind auch die aktuellen Diskussionen zu einem möglichen Aus des für 2035 von der EU geplanten Verbrenner-Ausstiegs“, so Zirpel.

Tesla Model Y im März auf dem ersten Platz

Bei den Modellen gab es im März an der Spitze keine Änderung, nur der Abstand zur Konkurrenz ist kleiner geworden: Genau 3.244 Model Y wurden im März in Deutschland neu zugelassen. Damit sicherte sich Tesla erneut den ersten Platz unter den Elektroautos in der KBA-Statistik, obwohl das Werk in Grünheide aufgrund eines Brandanschlags für gut eine Woche stillstand.

Auf dem zweiten Rang landete der VW ID.4 (inkl. ID.5) mit insgesamt 2.248 Neuzulassungen. Auch den dritten Platz konnte sich ein MEB-Stromer sichern. Vom Cupra Born kamen vergangenen Monat 1.242 Exemplare neu auf die Straße. Mercedes-Benz verpasste nur knapp einen Podiumsplatz. Der EQA kam auf 1.241 Neuzulassungen und musste sich so dem Born geschlagen geben.

Mit 11.045 Model Y führt Tesla auch die Statistik für die ersten drei Monate dieses Jahres an – mit einem deutlichen Abstand. Denn Volkswagen brachte es im gleichen Zeitraum auf nur 4.266 ID.4 (inkl. ID.5), womit dieses Modell den zweiten Rang einnahm. Auf dem dritten Platz landete der Skoda Enyaq mit 3.922 neuen Exemplaren.

RangModelleJanuarFebruarMärzGesamt
1Tesla Model Y2.3935.4083.24411.045
2Volkswagen ID.4 (inkl. ID.5)7511.2272.2484.226
3Skoda Enyaq1.4571.2601.2053.922
4Audi Q4 e-tron1.4248891.1153.428
5Mercedes-Benz EQA8037221.2412.766
6BMW i48807749412.595
7Volkswagen ID.35078721.1862.565
8Mercedes-Benz EQE7767769262.478
9Cupra Born1989721.2422.412
10BMW iX13586859832.026
11MG Motor MG4 Electric2491.5042562.009
12Smart EQ Fortwo6867664761.928
13Dacia Spring2999446631.906
14Audi Q8 e-tron7595105861.855
15Tesla Model 36955505451.790
16Volvo EX304945666261.686
17Hyundai Kona Elektro3404727801.592
18Hyundai Ioniq 53625915211.474
19Fiat 500 Elektro7351495731.457
20Kia EV63445304451.319
21Smart #13403446271.311
22Mercedes-Benz EQB3753715311.277
23Volvo XC40 Recharge2705224801.272
24Opel Corsa Electric2862417001.227
25BMW i52783234621.063
26BMW iX3633593351.057
27Volkswagen ID. Buzz2222854941.001
28Kia Niro EV218341400959
29BMW iX3295217310822
30Toyota BZ4X155143384682

Zur besseren Übersicht listen wir an dieser Stelle nur noch die Top-30-Modelle auf.

Eine Besonderheit sollte noch erwähnt werden: Bei vielen Modellen gibt es neben einer Pkw- auch eine Transporter-Variante. Diese Modelle werden jedoch meist als Lastkraftwagen zugelassen und dementsprechend nicht zu den Pkw-Zulassungen gezählt. Es kann aber durchaus auch möglich sein, dass das eine Exemplar eines Transporters-Modells bei den Pkw- und das andere Exemplar eines Transporter-Modells bei den Lkw-Zulassungen gelandet ist.

kba.de, Info per E-Mail (VDIK), kba.de (einzelne Modelle, Excel)

10 Kommentare

zu „31.384 neue Elektroautos im März “
Harald
04.04.2024 um 16:55
In fast allen Publikationen ließt man (bewusst gesteuert) nur negative Berichte über Elektroautos! Gefühlt ist das Bashing zur Zeit auf dem höchsten Niveau! Das verunsichert viele Kunden die keine eigene starke Meinung und Interesse an der neuen Technologie haben! In meinen Augen der Hauptgrund für den Rückgang! Es ist nicht der Wegfall der Bafa Prämie! Mit diesem Hintergrund finde ich die Zahlen aus dem ersten Quartal 2024 schon fast sensationell gut! Es ist ein stetiger, wenn auch verlangsamter steigender Prozess zu sehen. In anderen, etwas weniger verkopften und beeinflussten Ländern sieht das sogar noch besser aus! Das BEV wird seinen weg gehen....auch in Deutschland! Nur dann wie immer - zu spät und hinten dran!
Stefan
05.04.2024 um 10:39
Dem kann ich nur beipflichten. Wenn ein Herr wissing schon wieder mit der alten Leiher von efuels daherkommt, ist es doch nicht verwunderlich, das Kaufinteressenten verunsichert sind.
Peter Wulf
07.04.2024 um 15:16
E fuels grosser Unfug extrem teuer und kaum für Privatpersonen die täglich zur Arbeit fahren müssen. Aus der Sicht von Selbstständigen oder Firmen sowie Dienstwagen Nutzern deren Betriebskosten der Arbeitgeber zahlt mag es egal sein. Der Dumme ist immer der Steuerzahler im Angestelltenverhältnis oder Rentner die es sich leisten können. Die ländlichen Bundesländer mit ihrer zersiedelten Landschaft sind froh das die Bürger keinen öffentlichen Nahverkehr verlangen es wäre für Sie teurer. Beim Flug von Florenz über Bayern nach München sieht man eine zersiedelte Landschaft mit kleinen bäuerlichen Betrieben die allein von ihrer Größe eigentlich nicht existieren können. Warum muss sich der Rest Deutschlands immer nach dem Willen der Bayern /CSU oder FDP richten. Diese Parteien sind kaum in den grossen Städten in der Regierung. Preiswerter ÖPV ist die einzige Lösung für alle.
Musicman
05.04.2024 um 08:15
100% Harald! In Deutschland hat man leider kein Problem damit 3.000 Euro für einen Grill oder 2 Euro für einen Liter Sprit auszugeben. Aber eine ordentliche Wurst vom Metzger oder ein E-Auto ist den Leuten einfach zu teuer. Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln. Hoffen wir auf die nächste Generation, die wird es zwangsläufig richten müssen wenn sie Raum zum überleben braucht. Den Eltern und Großeltern dieser Generation scheint die Zukunft egal zu sein.
Tobi
05.04.2024 um 09:40
Sind Sie in der Autobranche oder mit dem Lastenfahrrad unterwegs? Fragen mal Sie mal einen Autohändler (falls Sie schon mal ein Autohaus von innen gesehen haben), was er mit den Autos aus der 2 Preisschiene macht? schonmal dran gedacht, dass die auch jemand kaufen muss, oder sollen sie alle wiederverwertet werden mit den Akkus, die mit einer Reichweite von vor drei oder mehr Jahren heute keiner mehr will, egal um welchen Preis. Sicher haben Sie Recht, das E-Auto wird kommen , aus China, und dort super nachhaltig produziert und die Arbeitsbedingungen sind dort auch klasse.... Ich glaube, das größte Problem ist, dass die politisch motivierte Einführung der E-Mobilität gescheitert ist. Man kann nicht nur auf ein Pferd setzen. Die Strategie, hocheffiziente Dieselmotoren und Benzinmotoren weiterzuentwickeln und eventuell auch mit dem E-Fuel Thema zu kombinieren ist trotz des geringen Wirkungsgrades von E-Fuels meiner Meinung nach das Richtige und so können auch "ältere " Fahrzeuge weiterbetrieben werden und man nimmt den Bürgern die Angst vor der E-Mobilität, da dies heute einfach noch nicht für jeden das Richtige ist und oft nicht erschwinglich ist. Und ein Grill mit 3000 Euro ist vielleicht nicht mit einem Einsatz von 45000 Euro mindestens für ein Mittelklasse E-Fahrzeug zu vergleichen. Im Übrigen ist das auch das individuelle Recht des Einzelnen, sich zu entscheiden, was man möchte.
MWF
09.04.2024 um 07:47
"...Ich glaube, das größte Problem ist, dass die politisch motivierte Einführung der E-Mobilität gescheitert ist. Man kann nicht nur auf ein Pferd setzen." Na zum Glück haben wir bei der Motorkutsche doch nur auf ein "Pferd" gesetzt. Oder beim Smartphone, beim TV, ... Die Skandinavier verstehen das irgendwie besser als wir stets ängstlichen Germanen ; )
Armageddon
08.04.2024 um 06:01
das ist auch mit ein Problem das hier Händler mehr verdienen wie der Autobauer . und wollen wir mal festhalten der Durchschnittsneuwagenpreis ist bei 44000+ Euro auch wegen den ausgeuferten Dienstwagen . frag mal den Normalo ob er ein Dienstwagen hat , die meisten wohl kaum , aber die zahlen das für die mit . klar kann man 3000 Euro grill vergleichen und ist auch nur ein Beispiel man hätte auch das Handy für den preis nehmen können . bei Bev und EE , Wärmepumpe wollen alle immer vorrechne ob es lohnt . gleichzeitig rennen sie alle ~12 Monate in den nächsten Handyladen und legen locker ~1000 Euro einfach mal so hin als ob das alte Handy keine 12+ Monate halten würde . ps. mein Handy ist 12 + Jahre alt mit erstem Akku und nutze das immer noch wie immer nämlich fast gar nicht . hm wieviel Prozent Bev könnte ich mir da jetzt schon kaufen pps. und an alle Verpenner Junkies freut euch das ihr die noch fahren könnt denn das Fahrverbot rückt immer näher je weniger gemacht wird . Erinnerung 2029 ist unser co2 Budget aufgebraucht was meint ihr was dann passiert . dann heißt es kaufen . und das ist ein völkerrechtlicher vertrag unterschrieben wenn ihr meint das schert euch nicht das wird noch richtig teuer werden
Peter Wulf
07.04.2024 um 15:29
Was soll das E Auto basching? Viele Leute die sich Neuwagen als Verbrenner kaufen wollen gegenüber den Nachbarn protzen. Bei der Ölkrise wurde entschieden es soll kleine mittelklasse wagen gebaut werden. Dann kam das Thema Dienstwagen. In den 80er reichte noch ein VW Käfer plötzlich wurden Dienstwagen grösser und in Mehrheit Diesel weil die Industrie und die ausländischen Aktionäre daran verdienen. Dieselskandal System Merkel und CSU Verkehrsminister spielten Thema Abgase stickoxde Russpartikel herunter . Städter leiden Gesundheitsschäden weil die Motoren der Diesel unter 13 Grad aussentemperatur geschützt werden. Diese " Nähmaschinen " nerven Bewohner an Strassen. Überall in der Welt gibt es weniger Probleme mit Höchstgeschwindigkeit Kleinwagen 30er Zonen Kreisverkehr und Radfahrern. Nur Deutschland das kleinste Land im Vergleich macht Trunel mit ihren 80 mio Bevölkerung gegen über 7 Milliarden Erdbewohnern .Keiner muss deutsche Autos aus den Glasplästen der Automobilindustrie kaufen. Online ist billiger .
Stefan
05.04.2024 um 10:46
Dem muss ich entschieden wiedersprechen. Ich fahre seit 4 Jahren mit e Autos, ich kann mir auch kein Auto für 40000,€ und mehr leisten. Aber Leasing macht 2 Sachen auf einmal. Dadurch nimmt Mann die Angst, nach Jahren auf ein unverkäufliches Auto (Reichweite/Technik) sitzen zu bleiben und die Arbeiterfamilie kommt in den Genuß, sich ein noch zu teures e-Auto zu fahren.
Jürgen Baumann
05.04.2024 um 09:15
Das sind gute Nachrichten für die Verbraucher. Wenn der Absatz in DE zurück geht, heisst das im Umkehrschluss, dass die Wartezeiten in PT, ES, FR, LUX, NL, BE, DK, NO, SE, FI, AT, CH, CZ, PL, SLO, IT, GR, HR, ES, AL, AND, BG, IRL, IS, LV, FL, LT, M, MC, RO, SK, H, UK, CY etc. zurückgehen. Wo ist denn da das Problem?

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