Gillig arbeitet mit BAE Systems und Ballard an H2-Busmodell

Der nordamerikanische Bushersteller Gillig kündigt die Erweiterung seines Angebots um das erste Modell mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb an. Dieses wird zusammen mit BAE Systems und Ballard Power Systems entwickelt und soll 2026 in Produktion gehen.

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Bild: Gillig

Bisher setzt Gillig im Bereich der Elektrifizierung auf reine Batterie- und Hybridbusse. Erst vor wenigen Wochen hatte Gillig beispielsweise einen Rahmenvertrag zur Lieferung von bis zu 395 Batterie-elektrischen Bussen nach Seattle unterschrieben. Bei den Batterien für diese BEV-Busse setzt Gillig auf Akasol-Akkusysteme des Zulieferers BorgWarner.

Ab 2026 will der US-Hersteller nun auch H2-Busse bieten. Zu angestrebten technischen Spezifikationen äußert sich das Unternehmen nicht. In einer begleitenden Mitteilung heißt es nur generell, dass durch die Integration der Brennstoffzellentechnologie von Ballard und des elektrischen Antriebsstrangs von BAE Systems mit der Niederflurplattform von Gillg eine emissionsfreie Lösung mit großer Reichweite geschaffen werden solle.

Damit will Gillig seinen Kundenkreis erweitern. Auch Verkehrsbetriebe „in verschiedenen Klimazonen und mit verschiedenen Geländeformen“ sollen so zuverlässige, emissionsfreie Busse erhalten. „Das Verständnis der einzigartigen betrieblichen Herausforderungen, mit denen jede Verkehrsgesellschaft konfrontiert ist – von unterschiedlichen Betriebszyklen und geografischen Gegebenheiten bis hin zu verschiedenen Klimazonen und Depotstandorten – ist grundlegend für unsere Vision, die Lebensqualität durch transformative Nahverkehrslösungen zu verbessern“, betont Benjamin Grunat, Gilligs Vizepräsident für Produktplanung und Strategie.

gillig.com

3 Kommentare

zu „Gillig arbeitet mit BAE Systems und Ballard an H2-Busmodell“
Montagne
07.05.2024 um 07:40
...."unsere Vision, die Lebensqualität durch transformative Nahverkehrslösungen zu verbessern“, ..ist grundlegend. Ich glaub ja, dass dies nicht nur bei diesem Unternehmen so ist, sondern grundlegend für alle. Das umzusetzen ist aber nicht nur alleine von dem Wunsch abhängig, sondern auch davon, ob es bezahlbar ist. Das ist zum einen von den Anschaffungskosten abhängig. Ein H2 Bus kostet 3 mal soviel wie ein Bus mit modernem Dieselantrieb. Das mit entscheidende ist aber der Preis für den Treibstoff. H2 ist H2, egal mit welchem Verfahren dieser produziert wird. Seitens der Qualitätsmedien geht man viel zu wenig darauf ein. Man beschreibt das Vorhandensein von H2 als Selbstverständnis und baut, wie es im Saarland nun passiert, Versorgungsleitungen für die Hütte in die Botanik, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben , woher und H2 kommt und vorallem zu welchen Kosten. Offensichtlich sieht man das als Aufgabe anderer und wenn der Preis nicht passt sollen das dann Subventionen regeln. Das geht nicht gut. Die Dillinger Hütte braucht nach Umstellung der Produktion im Jahr 150.000 to Wasserstoff. Zur Erzeugung bräuchte man ein eigenes AKW mit 1.2 GW Leistung und eine Elektroyseleidtung von rund 1. GW. Das kg H2 kostet dann unter 5 €. Will man aber die gleiche Menge H2 mit Wind und Sonne produzieren entscheidet alle der Kapazitätsfaktor der Herstellung des Stroms und der der Elektrolyseure den Preis. Wind hat in D Offshore einen von 25% PV 10%. Will man damit H2 produzieren muss man wegen der Volatilitaet mind. das 3 fache der Nennleistung installieren und auf der Erzeuger Seite H2 auch die entsprechende Mehrleistung um die Spitzen vorallem des PV Stroms verwerten zu können. Mehr als auf eine Auslastung der Elektrolyseure optimistischen 4000 Jahresstunden kommt man nicht. Dazu muss aber auch erstmal die Netzstruktur geschaffen werden. Im Fall der Dillinger Hütte würden bei 4000 Jahresstunden schon 2,2 GW als Elektrolyse Leistung installiert werden. Kosten des H2 bei sonst gleichen Parametern steigt auf 8,5 €. Dabei braucht man nominal der Strom von 1000 WEA mit einer Leistung von 4MW. Im Saarland haben wir aktuell noch nicht einmal 12,5% dieser Leistung installiert. Man plant den Bau von weiteren 60 WEA! Das ist doch keine zukunftssichere Lösung, wenn man einfach wesentliche Aspekte der Energiewende so oberflächlich behandelt. Guter Journalismus geht anders.
Stefan
16.05.2024 um 17:13
Der Wasserstoff für Dillingen kommt auch aus der Wasserstoffleitung aus Frankreich. Diese Leitung kann auch mit Leitungen aus den Häfen verbunden werden, um dann Wasserstoff per Schiff anzuliefern. (Creos) Es muss nicht alles lokal erzeugt werden, obwohl man das oft bevorzugt.
ganzjahresreichweite
16.05.2024 um 14:20
Da hat sich ja ganz schön viel Frust gegen H2 angestaut, der jetzt raus musste:-).

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