Panasonic ist startklar für Serienfertigung von 4680-Zellen
Die Vorbereitungen für die Massenfertigung der großen Zellen in Wakayama hat Panasonic einer eigenen Mitteilung zufolge abgeschlossen. Einziger Zwischenschritt vor der Serienproduktion ist nun noch eine „abschließende Bewertung“, die das Unternehmen durchführen will. Ursprünglich hatten die Japaner die 4680er-Massenfertigung für den Zeitraum April 2023 bis März 2024 in Aussicht gestellt. Doch schon seit Mai 2023 war von einem leicht verschobenen Zeitplan die Rede. Bis März 2025 sollen in Wakayama nun voraussichtlich rund 400 Mitarbeiter beschäftigt sein.
Zur Eröffnung der neuen Fertigung äußerten die Verantwortlichen heute, dass Wakayama als Demonstrationszentrum für neue Produkte und Methoden dienen solle und dass sie „eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der Produktqualität und der Wettbewerbsfähigkeit spielen wird“. Die dort erprobten Prozesse will Panasonic zeitversetzt „weltweit in anderen Fabriken umsetzen“. Wann das Verfahren auch in den USA eingesetzt werden soll, präzisiert Panasonic allerdings nicht.
Kazuo Tadanobu, President und Executive Officer von Panasonic Energy, äußerte sich zur Eröffnung wie folgt: „Ich freue mich, dass wir nun mit der Massenproduktion der hochmodernen 4680-Zelle beginnen können. Dieser Meilenstein ist das Ergebnis jahrelanger Erfahrung in der Herstellung zylindrischer Lithium-Ionen-Batterien. Ich bin zuversichtlich, dass sie die Batterie- und Elektroautoindustrie erheblich revolutionieren wird. Mit der Aufnahme der 4680-Zelle in unsere Produktpalette werden wir ein breiteres Spektrum an Bedürfnissen abdecken, die Nutzung von Elektrofahrzeugen weiter fördern und unsere Mission, eine nachhaltige Gesellschaft zu fördern, vorantreiben.“
Die Verzögerungen bei der Inbetriebnahme der neuen Anlagen hatte Panasonic übrigens mit „Leistungsverbesserungsmaßnahmen“ begründet, die die Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern sollten. Präziser wurde das Unternehmen an dieser Stelle vergangenes Jahr nicht. Klar ist: Auch Tesla hatte Probleme, seine Produktions- und Leistungsziele für die 4680-Zellen zu erreichen. Vorgestellt hatte Tesla die 4680-Rundzelle erstmals auf dem „Battery Day“ im Jahr 2020. Derzeit werden die großvolumigen Rundzellen in der US-Basisvariante des Model Y verbaut, zudem kommen sie im E-Lkw Semi zum Einsatz und werden auch im Pickup-Modell Cybertruck verwendet. Die mangelnde Verfügbarkeit von 4680-Zellen war lange Zeit ein Flaschenhals bei der Entwicklung und Produktion dieser Modelle.
Ende April 2023 wurde dann bekannt, dass Tesla selbst in der Giga Texas eine zweite, „besser produzierbare Version“ der 4680-Rundzelle herstellt. Ob Tesla diese Erkenntnisse mit seinem langjährigen Batteriepartner Panasonic geteilt hat oder ob die Japaner selbst diese Verbesserungen erzielt haben, ist nicht bekannt. Aktuell ist Tesla unterdessen noch immer damit beschäftigt, die Trockenbeschichtung der Elektroden seiner 4680-Zellen richtig umzusetzen. Tesla-CEO Elon Musk macht deshalb Medienberichten zufolge Druck auf die Entwickler – um den geplanten Produktionstermin zu halten.
Ein weiterer Tesla-Zulieferer dieses Zellformats ist übrigens LG Energy Solution. Der südkoreanische Hersteller hatte Mitte 2022 den Bau einer neuen Produktionslinie in seinem Werk Ochang in Südkorea für 4680-Rundzellen angekündigt. Die Linie soll auf eine jährliche Produktionskapazität von 9 GWh kommen.
news.panasonic.com (PDF)
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