Autohersteller Chery stellt eigene 6C-Batterien vor

Der chinesische Automobilkonzern Chery, der eigentlich in der ersten Jahreshälfte in Deutschland starten wollte, hat eine eigene Batterieserie namens Kunpeng vorgestellt – und diese hat eine sehr hohe Laderate von 6C.

chery 6c batterie
Bild: Chery

Auf seiner Chery Global Innovation Conference 2024 in Wuhu in der chinesischen Provinz Anhui hat Chery seine Marke Kunpeng Battery präsentiert. Die neue Marke geht mir drei Produkttypen an den Start: quadratische Lithium-Eisenphosphat-Batterien, quadratische ternäre Lithiumbatterien und große zylindrische ternäre Lithiumbatterien. Als „ternäre“ Lithium-Zelle wird in China eine Zellchemie mit drei zusätzlichen Aktivmaterialien neben Lithium in der Kathode bezeichnet – meist handelt es sich dabei um Nickel-Mangan-Kobalt-Chemien (NMC) oder Nickel-Kobalt-Aluminiumoxid (NCA).

Die Batterien verfügen über eine 6C-Schnellladefunktion, mit der sie in fünf Minuten für eine Reichweite von 400 Kilometer aufgeladen werden können, wie Chery behauptet. Bislang gibt es noch keine 6C-Batterie auf dem Markt, die meisten Hersteller wie etwa CATL und BYD forschen erst daran.

Dass nun ausgerechnet Chery als erster Hersteller mit 6C-Batterien an den Start geht, ist ein ungewöhnlicher Vorgang, zumal das Unternehmen bisher nur als Autohersteller aktiv war, nicht aber als Batteriehersteller. Im Gegenteil war Chery vergangenes Jahr noch von CATL als Referenzkunde genannt worden und bezieht zudem auch Akkus von Gotion.

Das „C“ bei der Angabe 6C ist ein Indikator für das Verhältnis von Akkugröße zu Ladeleistung. Bei 1C kann ein 80 kWh großer Akku mit maximal 80 kW geladen werden. Bei 6C kann derselbe Akku theoretisch mit der sechsfachen Ladeleistung – also bis zu 480 kW – geladen werden. Erste China-Stromer werden aktuell mit 5C-Akkus angeboten, etwa die aktuelle Version des Zeekr 001.

Die 6C-Batterien von Chery bieten laut dem Unternehmen auch große Reichweiten, so dass vollelektrische Fahrzeuge damit je nach Variante bis zu 1.200 Kilometer weit fahren können. Plug-in-Hybridfahrzeuge und Elektrofahrzeuge mit Range Extender sollen so auf ein rein elektrische Reichweite von bis zu 300 Kilometer kommen. Gleichzeitig sei die Lebensdauer der Batterien um 20 Prozent gegenüber dem Industriestandard verlängert worden, heißt es von Chery. Nachprüfbar sind diese Angaben bislang nicht. Auch fehlen bislang Infos zum genauen Energiegehalt der Kunpeng-Batterien.

Chery kündigte auf seiner Innovationskonferenz zudem die Entwicklung von Kunpeng-Festkörperbatterien an: Diese sollen in diesem Jahr eine Energiedichte von 400 Wh/kg erreichen, die bis 2025 auf 600 Wh/kg ansteigt, wobei die erste testweise Autoanwendung im Jahr 2026 erfolgen soll. Im Jahr 2027 soll dann die Serienproduktion beginnen. Das Unternehmen behauptet, dass Elektroautos damit eine Reichweite von 1500 km haben werden.

Während Chery also offenbar bald im Batteriegeschäft durchstarten will, lässt eine andere Premiere weiter auf sich warten: Eigentlich wollte das Unternehmen bereits im ersten Halbjahr 2024 mit dem Vertrieb seiner Autos in Deutschland beginnen, doch es gibt diese hierzulande bis heute nicht.

gasgoo.com, carnewschina.com

4 Kommentare

zu „Autohersteller Chery stellt eigene 6C-Batterien vor“
Roger Hobbs
21.10.2024 um 14:57
Da macht wohl jemand eine Kapitalsammelrunde...
Roger Hobbs
22.10.2024 um 19:02
Na, Sie haben ja Ahnung. Punkt eins, habe ich kein Wort über die technischen Merkmale einer 6C Batterie verloren. Punkt zwei, es geht darum dass Chery garantiert keine solche Batterie entwickelt hat, sondern wenn überhaupt, aus Gründen des Geldsammelns, eine solche umgelabelte vorstellt. Aber selbst das geht nicht aus dem Artikel hervor. Zumal es ein Unterschied ist, eine 6C Batterie zu entwickeln und diese dann in einer Serienfertigung auch produzieren zu können. Was die Zyklenfestigkeit betrifft, so würde auch kein Wort dazu verloren. Punkt drei, was interessiert mich ihr Tesla Hass? Punkt vier, ob 400V oder 800V ist für den Endverbraucher erst einmal egal und bringt diesem nicht grundsätzlich Vorteile. Punkt fünf, es ist schön, dass sie immer von werden, möchten oder könnten bezüglich chinesischer Wunderakkus sprechen. Genau darum geht es...wenn es nicht verfügbar ist, ist es irrelevant. Zum Abschluss: gerne können Sie mal bei mir ein paar LTO Zellen bestellen. Dann sprechen wir je nach Typ von 20-30C bei bis zu 20k Zyklen
Roger Hobbs
23.10.2024 um 16:15
Lesen können Sie offensichtlich nicht...oder zumindest verstehen. Ich sagte, dass 800V dem Kunden an sich erst einmal keinen Vorteil bringen. Denn dazu gehört auch die passende Infrastruktur. Und um einmal die sachliche Ebene zu verlassen...Pass mal auf, Du Schnubbel. Ich arbeite seit 15 Jahren im Batteriesektor! Der Einzige der hier immer wieder den gleichen unqualifizierten Senf aussondert, bist Du.
Max
22.10.2024 um 15:43
"250 kW kannst du heute auch mit einem 400V System nutzen. Aber es gibt noch kein einziges Fahrzeug/Batterie was diese Leistung über längere Zeit halten kann." Diese Aussage ist Kokolores. Neue chinesische Fahrzeuge mit Ladeleistungen über 400 kW zeigen, dass 400-V-Architekturen bald im Premium- und auch im gehobenen Segment nicht mehr ausreichen werden:https://www.electrive.net/2024/05/30/p3-charging-index-asia-der-lotus-emeya-schlaegt-sie-alle/

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