VW-Markenchef Schäfer bestätigt MEB+ für 2026

VW plant nach wie vor mit der Weiterentwicklung seiner Elektroauto-Plattform MEB zum MEB+. Das stellte Topmanager Thomas Schäfer jetzt gegenüber einer britischen Fachzeitschrift klar. Im vergangenen Jahr hatte es Gerüchte gegeben, wonach VW die Auffrischung des MEB hinterfragt.

thomas schaefer vw id2all
Bild: Volkswagen

Dem Magazin „Autocar“ erklärte VW-Markenchef Thomas Schäfer, dass die Einführung des MEB+ planmäßig 2026 mit dem VW ID.2 beginnen und danach auch in anderen Elektromodellen der Marke Einzug halten soll. „Die Umstellung auf MEB Plus erfolgt im nächsten Jahr, wir werden Cell-to-Pack-Batteriesysteme mit LFP einführen“, so Schäfer. Und weiter: „Die Einführung wird mit dem ID. 2 beginnen und dann auf die anderen Modelle ausgeweitet werden. Alles läuft nach Plan. Wir werden den MEB+ in allen Modellen einführen, einschließlich ID.3, ID.4 und ID.7.“

Zur Einordnung: Der sogenannte MEB+ soll die elektrische Modellpalette von VW bis zum – ohnehin verspäteten – Start der Plattform SSP frisch halten. Es handelt sich bei der Plattform konkret um eine milliardenschwere Erweiterung des aktuellen MEB-Baukastens. Im September 2024 meldete jedoch das „Manager Magazin“ unter Verweis auf eigene Recherchen, dass Volkswagen erwägt, die Investitionen in der nächsten Mittelfristplanung um rund 20 Milliarden Euro zu kürzen. Und zu den Projekten, die zur Kurskorrektur offenbar hinterfragt wurden, gehörte dem damaligen Bericht zufolge die Auffrischung des Elektro-Baukastens MEB, die ab 2026 ihre Wirkung entfalten sollte. Wie das „Manager Magazin“ seinerzeit weiter schrieb, präferierte wohl vor allem Finanzchef Arno Antlitz mit Blick auf die Zahlen, dass „irgendwann ab 2028“ direkt die ersten Fahrzeuge der SSP auf die Fahrzeuge des MEB folgen.

Dazu kommt es nun wohl nicht. Schäfer bestätigt den MEB+ für 2026 und auch die Verwendung von LFP-Zellen für das MEB+-Debütmodell ID.2. Hintergrund ist, dass LFP-Zellen in der Branche als essenziell gelten, um die Kosten der Elektroautos im preissensiblen Segment zu senken. Und Volkswagen hat vor, beim kommenden ID.2 und den weiteren Ablegern mit einer 25.000-Euro-Basisversion aufzutrumpfen.

Gegenüber Autocar präzisierte Schäfer, dass VW die Cell-to-Pack-Batteriesysteme mit LFP kommendes Jahr einführe und dass diese ein großer Fortschritt in Bezug auf die Kosten und die Leistung seien. Die LFP-Batterien werden von der neuen Batteriefabrik des Volkswagen-Konzerns in Salzgitter geliefert, die auch die NMC-Akkus der aktuellen Generation in kleinerem Maßstab produzieren wird, bis diese auslaufen.

autocar.co.uk

10 Kommentare

zu „VW-Markenchef Schäfer bestätigt MEB+ für 2026“
ID.alist
14.05.2025 um 12:42
Hat Herr Schäfer den ID.5 vergessen oder einfach bewusst weggelassen?
EdgarW
14.05.2025 um 17:59
Der wird in Mitteilungen gern ausgelassen, weil er bis zu B-Säule (unten auch weiter) identisch mit dem ID.4 ist. So wird er ja auch in den Zulassungs-Statistiken zusammen mit dem ID.4 gezählt. Ich finde die Differenzierung eh eigenartig, bei Skoda und Audi sind die Schrägheck-Varianten ja auch einfach nur dies: Varianten mit dem gleichen Basis-Namen.
Peter
14.05.2025 um 13:58
Wenn ich sowas von VW höre, steigt direkt die Angst, dass die dann alten MEB-Fahrzeuge ab Mitte 2026 keine Updates mehr bekommen. Dieses fantastische Prozedere wurde ja beim ID.3 Facelift erfolgreich erprobt...
EdgarW
14.05.2025 um 17:55
Auch die älteren (vor dem aktuellen Infotainment-System) IDs bekommen noch Updates, so wurde nach dem Erscheinen der Fahrzeuge mit Software 4.0 für die älteren der höchste Stand von 3.5 auf 3.7 erhöht. Dies wurde auch immer so kommuniziert, das Marketing hat's allerdings mitunter falsch formuliert (und wahrscheinlich auch falsch verstanden, Marketing eben). Die Software der älteren Modelle wird nach wie vor gepflegt und aktualisiert. Bei der Marke mit dem T werden ältere Model S nicht mehr mit Updates versorgt. Und haben ohne Kunden-Nachrüstung keinen Internetempfang mehr, da 3G fast überall abgeschaltet wurde. Dass das Ausrollen der ID-Updates extrem holprig läuft, ist hingegen bewiesen. Auch ID.7 mit 4er Software bleiben aktuell noch auf diesem Stand, bis jetzt nur mit kleineren Updates nach dem Komma bzw Punkt. Der erste ID (oder wie er denn auch heißen wird) mit wirklich flüssigen Updates wird - dank dann Rivian-Software und zugehöriger Hardware - wohl der ID.1 werden, wie auch immer er dann heißen wird.
Malthus
14.05.2025 um 14:49
Alter Hut- die weltbekannten LFP-Zellen aus Salzgitter samt vorgelagerten Lieferketten. Überhaupt härt man quasi monatlich von epochalen Fortschritten dort - oder aus Bruxelles. /zhttps://www.gtai.de/de/trade/usa/branchen/usa-errichten-eigene-wertschoepfungskette-fuer-batterien-1074602Mediamarkt; Zeit läuft ab, jetzt wird's eben was koreanisches oder chinesisches, und aus Wolfsburg wieder Fallersleben. "Spart" ((c): GrünInne) auch CO2.
EdgarW
14.05.2025 um 15:13
Sehr schön! VW hatte für MEB+ ja zwischenzeitlich auch ein integriertes Heizungs-/Lüftungssystem, grob ähnlich Teslas "Octovalve", für MEB+ vorgestellt, welches das Gewirr aus Einzelkomponenten und Schäuchen ablösen solle. Ich meine, auch Electrive hat damals (2023?) darüber berichtet. Wäre doch schön, wenn es 2026 dann Einzug in die Serie findet. Es sollte Kosten sparen und effizienter sein. An alle Tesla-Fans: Ja, es gibt noch Dinge, die sich andere Hersteller vom großen "T" abschauen können. Und jetzt bekomm ich bestimmt Haue: Das gilt auch umgekehrt ;-)
Aztasu
14.05.2025 um 16:57
Das ist das Ende von VW. MEB+, das war doch gestern. In zwei Jahren hat VW fertig.
Aztasu
14.05.2025 um 19:36
Ach der gleiche Tesla-Troll ist hier immer noch aktiv. Schön unter fremden Nicknames schreiben Echt erbärmlich. Tesla und die Community ist die größte Witzfigur der E-Mobilität
Paul L
14.05.2025 um 21:31
Sehr gut langsam kommt VW aus dem Knick.MEB+ ist besser und gleichzeitig günstiger als MEB. Dazu kommt die CMP für China und ab 2027 CSP. Die SSP wird wohl zuerst bei Audi / Porsche ausgerollt und wird wahrscheinlich doch erst 2028 in Wolfsburg einzug halten.
Frank
14.05.2025 um 22:00
1. Bei der Vorstellung der ersten Ideezweipunktall-Studie war von der „MEB-entry“ Plattform die Rede. Insbesondere weil es ein Frontantrieb werden soll. Ich bin etwas verwundert, dass hier nun von einer anderen Plattform MEB+ die Rede ist, deren Name mir bisher nur für die bekannten größeren Modelle mit Heckantrieb bewusst war. Kann das jemand aufklären? Besonders gespannt bin ich auch auf einen ID.2 „GTI“. „Sportliche“ E-Autos mit Frontantrieb. ;-) Bei meiner läppischen Zoe vor sechs Jahren drehten ja schon bei jedem Start die Vorderräder durch.2. Mitte 2025 wurde noch keine einzige Zelle in Serie gefertigt. Die Hallen in Salzgitter sind gerade mal gebaut, Maschinen aus China werden derzeit installiert, soweit mir bekannt. . Wie wahrscheinlich ist es, dass dort 2026 LFP-Zellen in Serie für ein Massenauto gefertigt werden? Wie gut hat das, was ein unerfahrener Newcomer VW da binnen eines Jahres vorhat, in acht Jahren beim „Vorbild“ Northvolt funktioniert? Meine Prognose: Das geht mächtig in die Hose. Zellen werden „vorübergehend“ weiter von chinesischen oder koreanischen Herstellern gekauft, der ID.2 wird teurer oder mit ganz besonders roten Zahlen und in kleiner Stückzahl starten. Und Salzgiga wird ein weiteres Sorgenkind. Zellwerke in Spanien und St.Thomas ebenso.

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