Erste Fireflys in Europa ausgeliefert

Die Nio-Marke Firefly hat wie angekündigt erste Auslieferungen ihrer kompakten Elektroautos in Europa vollzogen. Die ersten Fahrzeugübergaben in den Niederlanden und Norwegen fanden an Nio-Niederlassungen in Utrecht bzw. Oslo und Stavanger statt.

Bild: Nio

Eine Mitteilung von Nio zu den ersten Europa-Auslieferungen des Firefly gibt es zwar noch nicht, allerdings will das Portal Electric Vehicles von den ersten Auslieferungen in Utrecht erfahren haben. Das deckt sich auch zeitlich zum einen mit der Ankündigung von Nio selbst, zum anderen auch mit Informationen, die unserer Redaktion vorliegen. Auch in Norwegen sollen die ersten Exemplare des E-Kleinwagens in Kundenhand sein. Offen ist, wie viele Fahrzeuge Firefly in der erste Welle ausgeliefert hat.

In den Niederlanden ist der Firefly ab 29.900 Euro erhältlich, in Norwegen beginnen die Listenpreise bei 279.900 NOK, also umgerechnet derzeit rund 23.500 Euro. Das Auto ist in Norwegen nicht nur aufgrund der jeweiligen Steuer-Regularien günstiger: Norwegen ist nicht Teil der EU, damit fallen dort nicht die Sonderzölle bei der Einfuhr eines in China gebauten Elektroautos an.

In beiden Fällen handelt es sich um das Fahrzeug mit gekaufter Batterie, da das Battery-as-a-Service-Angebot bei Firefly mangels geeigneter Akku-Tauschstationen in Europa derzeit noch nicht angeboten wird. Die E-Kleinwagen von Firefly nutzen einen 42,1kWh großen Akku, während die größeren Nio-Modelle in Europa mit 75 oder 100 kWh angeboten werden – darauf sind auch die bisherigen Power Swap Stations des Unternehmens ausgelegt. In China sind erste Stationen bereits nachgerüstet, dort wird das Fahrzeug seit Ende April ausgeliefert.

Der Firefly ist ein vier Meter langer, vollelektrischer Kompaktwagen, der mit seiner 42,1 kWh großen LFP-Batterie eine WLTP-Reichweite von 330 Kilometer schafft, im WLTP City sind es bis zu 470 Kilometer. Geladen wird der Akku an DC-Stationen mit bis zu 100 kW, der Standard-Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent soll 29 Minuten dauert.

Was der Firefly in Deutschland kosten wird, ist noch nicht genau bekannt – der Preis dürfte aber wie in den Niederlanden bei etwa 30.000 Euro starten. Laut der Modell-Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes wurde im Juni bereits ein Firefly in Deutschland zugelassen, im Juli keiner. Es dürfte sich dabei um einen Vorführwagen von Nio handeln, denn die Auslieferungen in Deutschland sollen erst im Herbst starten.

In Norwegen hatte Nio in den vergangenen sechs Wochen insgesamt sieben Firefly-Fahrzeuge zugelassen, wie Daten des Portals EU-EVs zeigen. Und in den Niederlanden wurden laut Electric Vehicles im Juni sechs Exemplare zugelassen, da bereits seit Anfang Juli Probefahrten für Interessenten möglich waren.

electric-vehicles.com

8 Kommentare

zu „Erste Fireflys in Europa ausgeliefert“
Reinhold
15.08.2025 um 10:31
Ja die dummen Sonderzölle von den noch dümmeren Politiker in Europa. Die E Autos wären zu 100% ein Kaufobjekt wenn die Zölle nicht wären... statt dessen versuchen nun die sogenannten Politiker (vom Volk gewählt) ein Sozialleasing für ärmeren Menschen einzuführen, anstatt einfach die Zölle und importsteuer aufzuheben. Jammer jammer
Matthes
15.08.2025 um 12:06
...nennt sich Industriepolitik. Kann man mit unterschiedlichen Mitteln betreiben. Wollen wir jetzt diskutieren, welche industriepolitischen Mittel China einsetzt?
Massimo Pramo
15.08.2025 um 16:14
Sonderzölle waren noch nie ein probates Mittel zur Beschäftigungssicherung, und dienen allein dem kurzfristigen Gewinn der Shareholder. Die Sonderzölle bremsen zudem den Hochlauf der E-Mobilität, da es in den bevölkerungsreichen Flächenländern dringend an einer Vielzahl günstiger (<<20k) Elektroautos bedarf. Also weg mit den Zöllen!!
Peter
15.08.2025 um 13:03
Es geht nicht um Diskussion, es geht nur darum möglichst viel schlechte Stimmung zu verbreiten und Unzufriedenheit zu erzeugen, damit möglichst viele Unzufriedene demnächst ihr Kreuz an der gewünschten Stelle setzen. Facebook und TikTok werden bereits dominiert, Kommentarspalten sind das nächste strategische Ziel.
Jörg
15.08.2025 um 11:28
jaja, immer diese bösen subventionierten Produkte aus China...aber als man Ende der 2000er die modernste Halbleiterproduktion der Welt in Deutschland sterben ließ, weil die alten Billigprodukte aus Taiwan jedes Jahr mit hunderten Millionen gestützt wurden damit die Industrie dort nicht wegstirbt, hat sich hier niemand aufgeregt.....
Matthes
15.08.2025 um 14:16
Es dauert offensichtlich lange, bis sich die Erkenntnis durchsetzt, dass eine bestimmte Industrie von strategischer Bedeutung ist. Vielleicht dauerte dieser Erkenntnisprozess - tragischerweise - zu lange für die einheimische Halbleiterindustrie? Bei der Automobilindustrie ist die strategische Bedeutung allein aufgrund der schieren Masse der Arbeitsplätze offensichtlich - und damit politisch leicht vermittelbar.
Manfred
15.08.2025 um 11:34
Die EU-Zölle haben den Hintergrund, dass die Chinesischen Unternehmen stark subventioniert werden. Ansonsten wäre NIO längst Pleite, seit Jahren kein Gewinn. Die Wechselstationen in Deutschland werden so gut wie nicht benutzt, da die Zulassungszahlen sehr gering sind und alles viel zu teuer. Ein paar Arbeitsplätze sollten in Deutschland bleiben, ansonsten können wir uns bald nicht mal chinesische Autos leisten.
Sonderzölle abschaffen
15.08.2025 um 16:19
Protektionismus dient allein der herrschenden Klasse. Die europäische Gesellschaft wird um günstige Alternativen beraubt und leidet durch die sich verschärfende Klimakrise.

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