VW pausiert Produktion in Zwickau
Über die Pläne hat die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, das Werk Zwickau hat die Schließwoche gegenüber der Zeitung inzwischen bestätigt. In Zwickau werden derzeit fünf Elektro-Modelle auf Basis des MEB gebaut – auf der einen Linie die Kompaktmodelle VW ID.3 und Cupra Born, auf der anderen die Mittelklasse-SUV ID.4, ID.5 und Audi Q4 e-tron (samt Sportback-Ableger).
Die Lage im Zwickauer Werk ist ohnehin schon angespannt, denn der Standort ist stark von den Umplanungen der Modelle zwischen den Werken aus dem „Weihnachtsfrieden 2024“ im Zuge der Tarifeinigung betroffen: Der ID.3 und Born sollen in den kommenden zwei bis drei Jahren nach Wolfsburg verlagert werden, wenn dort die Golf-Fertigung endet und nach Mexiko geht. Der ID.4, der aktuell sowohl in Zwickau als auch in Emden vom Band läuft, soll künftig nur noch aus Niedersachsen kommen und der Coupé-Ableger ID.5 wird mangels Erfolg eingestellt. Für Zwickau soll laut den Angaben aus dem vergangenen Dezember nur der Audi Q4 e-tron bleiben, zudem soll in Zwickau ein Recycling-Kompetenzzentrum entstehen. Ob der Q4 e-tron alleine das Werk auslasten kann, gilt als fraglich – zumal die US-Nachfrage mit den Einfuhrzöllen weiter zurückgehen dürfte.
Wie die FAZ weiter schreibt, könnte auch das Werk Emden – dort werden neben dem ID.4 auch der ID.7 und ID.7 Tourer gebaut – die Bänder in der übernächsten Woche ruhen lassen. Beschlossen ist das für diesen Standort aber wohl noch nicht, die Gespräche mit dem Betriebsrat laufen demnach noch. Eine Entscheidung könnte in der kommenden Woche fallen, heißt es. Die Nachrichtenagentur Bloomberg geht nach Insider-Informationen davon aus, dass auch in Emden die Bänder „für einige Tage“ still stehen werden.
Zwickau (und eventuell Emden) sind im VW-Konzern und in der Branche jedoch nicht alleine. Volkswagen Nutzfahrzeuge hat bereits vor einigen Tagen bestätigt, dass das Werk Hannover (T7 Multivan und ID. Buzz) in den niedersächsischen Herbstfertigen geschlossen und keine Autos produzieren wird.
Und erst in dieser Woche ist bekannt geworden, dass der Stellantis-Konzern in gleich sechs europäischen Werken Produktionspausen plant, die von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen reichen. Stellantis hat mit seiner Multi-Energy-Strategie keine reinen Elektroauto-Werke wie Zwickau und Emden, allerdings werden in fast allen Werken auch die Elektro-Versionen der dort angesiedelten Baureihen gefertigt – es sind also auch, aber nicht nur die Elektroautos des Konzerns betroffen.
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