Fiat Chrysler: Antriebe und Batterien von Tesla?

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Fiat Chrysler könnte für E-Autos seiner Marken künftig Antriebe von Batterien von Tesla kaufen. Diese Option brachte FCA-CEO Mike Manley jetzt bei einem Gespräch mit Analysten ins Spiel. Es wäre nicht die erste „Partnerschaft“ der beiden Unternehmen.

Während bei den kleineren Baureihen einige elektrifizierte Modelle kurz vor ihren Premieren stehen – etwa der vollelektrische Fiat 500 –, ist bei den größeren Modellen von FCA noch kein BEV in Sicht. Die anstehende Fusion mit dem französischen PSA-Konzern macht die Lage zusätzlich komplizierter: Welche Plattform aus welchem Teil-Konzern macht in dem fusionierten Unternehmen bei welchen Modellen das Rennen?

Mike Manley, CEO von Fiat Chrysler Automobiles, kann sich aber auch vorstellen, neben den Plattformen von FCA und PSA auch Technik von außen einzusetzen. Auf die Frage eines Analysten zur Technologie von Tesla antwortete Manley laut dem „Business Insider“, dass man grundlegende BEV-Plattformen „kaufen“ und nicht „bauen“ könne – und heizte damit zahlreiche Spekulationen an.

Wörtlich sagte Manley offenbar: „Der Kunde wird gegenüber bestimmten Komponenten agnostisch sein“, dazu gehören laut seiner Meinung auch Batterien und Antriebsstrang. Laut Manley könne das Unternehmen einen „Skateboard“-Plattform von Tesla kaufen und andere Systeme wie etwa das Fahrwerk auf die verschiedenen Marken des eigenen Konzerns abstimmen.

Manley wollte aber nicht offiziell bestätigen, dass man sich bereits in Gesprächen mit Tesla befinde. Von einem solchen Deal würden aber eher die höher positionierten Marken wie Alfa Romeo, Maserati, Jeep, Ram und unter Umständen auch Chrysler profitieren – Fiat selbst wohl eher von der eCMP des neuen Partners PSA.

Bei FCA selbst gab es bislang vor allem Ankündigungen, dass die Zukunft von Maserati zunehmend elektrisch sein soll. Auf dem Markt ist aber noch kein Modell, 2020 soll eine vollelektrische Version des Coupés Alfieri kommen.

FCA wird aber schnell eigene Elektroautos in größeren Stückzahlen brauchen, um die CO2-Ziele einzuhalten. Der Konzern kauft wie berichtet bereits CO2-Zertifikate bei Tesla ein – damit werden die emissionsfreien Tesla-Autos in der Statistik offiziell FCA zugeschlagen. Diese Vereinbarung zu einem gemeinsamen Fahrzeug-Pool soll laut Manley aber 2021 enden. 2022 werde das erste Jahr, in dem die Firma voll von den eigenen Anstrengungen profitiere, sagte der FCA-Chef.

„Es hat uns wirklich geholfen“, sagte Manley über den Pooling-Deal. „Aber FCA ist fest entschlossen, die CO2-Emissionen weltweit zu senken.“ Ob das auch künftig mit Hilfe von Tesla stattfindet, werden wohl die kommenden Wochen und Monate zeigen.
businessinsider.de, insideevs.com, cleantechnica.com

2 Kommentare

zu „Fiat Chrysler: Antriebe und Batterien von Tesla?“
mike
04.11.2019 um 11:18
ein Astra oder insignia mit Model 3 oder Model S Technik wäre duchaus eine interessante Sache!
Franz-Peter Kayser
04.11.2019 um 12:30
Ich glaube kaum, dass Kunden Batterien und Antriebsstrang agnostisch gegenüberstehen werden. Eher das sich hier die Spreu vom Weizen trennen wird, bei Reichweite (ein Effizienter Antriebsstrang braucht eine kleinere, güstigere Batterie für die gleiche Reichweite!) und Langlebigkeit. Gerade beim Wechsel auf die neue Antriebsform werden viele genau auf diese Faktoren schauen. Und schon die jetzigen EVs zeigen, dass die neue Technik eben nicht so banal ist, siehe Rapidgate oder die doch sehr unterschiedlichen Winterreichweiten. Diejenigen, die sich bei diesen Punkten einen Vorsprung erarbeitet haben (z.B. Tesla, ggf. auch VAG), werden sich diesen gut Bezahlen lassen, sollten sie als Zulieferer auftreten.

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