BASF: Millionen-Zuschuss für geplantes Werk in Schwarzheide

BASF bekommt vom Bund und vom Bundesland Brandenburg 175 Millionen Euro für Forschungsvorhaben und den Bau von Anlagen für die Produktion und das Recycling von Batteriematerialien in Schwarzheide. Auch das ZSW erhält für seine H2- und Batterie-Vorhaben öffentliche Mittel in Millionenhöhe.

Im Frühsommer hatte BASF die Baugenehmigung für die Errichtung der geplanten Anlage in Schwarzheide erhalten. Zusammen mit einer weiteren geplanten Kathodenmaterial-Fabrik im finnischen Harjavalta soll die deutsche Produktionsstätte 2022 in Betrieb gehen. Zu Anfang sollen die Kapazitäten beider BASF-Werke ausreichen, um die Batterien für 400.000 BEV pro Jahr mit Batteriematerialien auszustatten. Damit will das Unternehmen „der weltweit führende Anbieter von CAM mit hoher Energiedichte für die Automobilindustrie“ sein. CAM ist die Abkürzung für „cathode active material“.

Der Vorstoß von BASF im Bereich Kathodenmaterial ist eingebettet in eine europäische Gesamtinitative zur Förderung des Aufbaus einer Batterie-Wertschöpfungskette in der Europäischen Union. Bekanntlich sind zwei „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) auf den Weg gebracht worden, um die Grundlagen für eine innovative und wettbewerbsfähige Produktion von Batteriezellen und -modulen in Europa zu schaffen. BASF ist Teil des ersten IPCEI, das die Europäische Kommission im Dezember 2019 beihilferechtlich genehmigt hat. Hier arbeiten 17 Unternehmen aus insgesamt sieben Mitgliedsstaaten zusammen. Thema waren die beiden IPCEI-Großvorhaben übrigens auch bei unserer jüngsten „electrive.net LIVE – Online-Konferenz für Elektromobilität“ zum Thema Batterie.

Die jetzige Förderung in Höhe von 175 Millionen Euro kommt nun jedenfalls Projektarbeiten mit Schwerpunkt in Schwarzheide sowie kleineren Anteilen in Ludwigshafen zugute. Die Kosten tragen der Bund sowie anteilig zu 30 Prozent das Bundesland Brandenburg. „Die Lausitz macht sich auf den Weg in eine neue Zukunft“, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke bei der Übergabe des Förderbescheids. Der Aufbau der Kathodenmaterial-Produktion bei BASF in Schwarzheide sei eine Schlüsselinvestition für die elektromobile Zukunft Europas – ein Projekt, von dem europaweit ein wichtiger Impuls für Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit ausgehen werde. „Mit dieser Investition setzt die BASF auch einen Meilenstein für die Strukturentwicklung der Lausitz zu einer innovativen Industrieregion.“

Unterdessen hat auch das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) vom Bundesland Baden-Württemberg zwei Förderbescheide erhalten: 10,5 Millionen Euro im Rahmen des Projekts HyFaB für den Aufbau von Infrastruktur mit einer Gebäudeerweiterung am ZSW in Ulm sowie 870.000 Euro für das Projekt RecycleMat zur Wiederaufbereitung von kritischen Rohstoffen aus Lithium-Ionen-Batterien.
bmwi.de (BASF), zsw-bw.de (HyFaB), zsw-bw.de (RecycleMat)

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