Mahle richtet Schwerpunkt der F&E-Aktivitäten neu aus

Der Automobilzulieferer Mahle richtet sich künftig noch stärker auf seine strategischen Zukunftsthemen aus, wobei der Schwerpunkt der F&E-Aktivitäten auf Lösungen für Batteriesysteme und Wasserstoffanwendungen liegt. Dr. Jörg Stratmann, CEO und Vorsitzender der Mahle-Konzern-Geschäftsführung sprach sich für einen technologieoffenen Ansatz aus.

Aktuell startet Mahle den Aufbau einer Wasserstoff-Testinfrastruktur am Stammsitz in Stuttgart. Im Bereich der Akku-Technik sollen mit dem Konzept der Immersionskühlung künftig Ladezeiten verkürzt und Batterien kleiner werden.

Im Rahmen des Ausbaus seiner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten hat der Konzern kürzlich in Kornwestheim bei Stuttgart ein neues Kompetenzzentrum für Mechatronik eingerichtet, welches künftig alle weltweiten Aktivitäten in diesem Bereich koordinieren wird. Ebenfalls bei Stuttgart, in Fellbach, wurde ein neuer Prüfstand für Elektroantriebe in Betrieb genommen. Im Dezember soll ein Entwicklungszentrum für Elektromobilität im chinesischen Suzhou fertiggestellt werden. Dort will Mahle sein Know-how aus den Bereichen Mechatronik, Thermo- und Fluidmanagement zusammenführen und an Lösungen speziell für den chinesischen Markt arbeiten.

Einen wichtigen Baustein bei der Gestaltung der CO2-neutralen Mobilität sieht Mahle in der Nutzung von Wasserstoff – sowohl in der Brennstoffzelle als auch im Verbrennungsmotor. Der Konzern will sich durch politische Initiativen sowie verschiedenste Kooperationen im industriellen Bereich für eine forcierte Etablierung dieser Technologien einsetzen. Bei Mahle werden Forschung und Entwicklung zum Thema Wasserstoff in einem „Projekthaus“ gebündelt. Erst Ende September gaben Mahle und der kanadische Brennstoffzellenhersteller Ballard Power Systems eine Vereinbarung bekannt, künftig gemeinsam BZ-Systeme für Nutzfahrzeuge verschiedener Gewichtsklassen zu entwickeln und zu industrialisieren.

„In der globalen Betrachtung wird es den einen Antrieb der Zukunft nicht geben. Deshalb arbeitet MAHLE weiterhin an seiner Dualen Strategie: Elektrifizierung, Entwicklung der Brennstoffzelle sowie die Nutzung von Wasserstoff und alternativen Kraftstoffen im intelligent elektrifizierten Verbrennungsmotor“, sagte Dr. Jörg Stratmann, CEO und Vorsitzender der Mahle-Konzern-Geschäftsführung im Rahmen einer Pressekonferenz in Stuttgart. „Der Wandel in den Antriebstechnologien wird derzeit vor allem durch politische Vorgaben getrieben. Die aktuell monothematisch geführte auf einen Antrieb ausgerichtete Diskussion ist nicht zielführend. Wir wünschen uns einen Dialog auf technologischer Basis.“

Für eine „schnellere Marktdurchdringung“ der Batterie-elektrischen Mobilität arbeitet Mahle gezielt am Thema Batteriekühlung. Um schnell laden zu können, müsse die Temperatur in der Batteriezelle gleichmäßig verteilt sein und dürfe nicht zu hoch steigen, so Mahle. Dr. Martin Berger, Leiter der zentralen Forschung und Vorausentwicklung bei Mahle, gab einen Einblick in eine weitere Neuentwicklung des deutsche Automobilzulieferers: Mit dem Konzept der Immersionskühlung könnten Ladezeiten verkürzt und Batterien kleiner werden. Dazu meint Berger: „Die Immersionskühlung macht den Weg frei für eine ganz neue Generation von Batteriesystemen. Damit werden E-Fahrzeuge günstiger, leichter und ressourcenschonender.“ Erst im Juli dieses Jahres stellte Mahle einen neuartigen Kondensator für Kühlsysteme von Hybrid- und Elektrofahrzeugen vor, der ein schnelleres Laden der Traktionsbatterie ermöglichen soll.
springerprofessional.de, mahle.com

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