Steigende Absatzkurve bei in China gebauten BEV und PHEV

Chinas E-Auto-Hersteller haben im August steigende Absatzzahlen bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden verzeichnet. BYD übersprang erstmals die Marke von 60.000 verkauften NEV (New Electric Vehicles). Zum Vergleich: Tesla setze vergangenen Monat 44.264 seiner in China hergestellten Fahrzeuge ab.

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Nach Angaben der China Passenger Car Association (CPCA) kletterte das Absatzvolumen von lokal hergestellten NEVs in China im August auf 304.000 Fahrzeuge. Ein Anstieg um 23,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der kumulierte Absatz der ersten acht Monate von in China gefertigten BEV und PHEV liegt laut dem Verband nun bei 1,643 Millionen Fahrzeugen.

BYD verkaufte im August 61.409 NEV-Einheiten – konkret 60.508 Pkw und 901 Nutzfahrzeuge. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 301 Prozent, gegenüber dem Vormonat rund 21 Prozent. Innerhalb des NEV-Segments stiegen die Verkäufe von reinen Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden im Vergleich zum Vorjahr um 222,73 bzw. 555,63 Prozent. Vor allem die Teilzeitstromer sind also beliebter geworden.

Was die einzelnen Modelle betrifft, kam BYDs Flaggschiff Han im vergangenen Monat auf 9.035 verkaufte Einheiten, was einen kumulierten Absatz von über 110.000 Exemplaren seit seiner Markteinführung bedeutet. Den Qin PLUS DM-i setzte BYD 13.043 Mal ab, die gesamte Qin-Familie kam im August auf 22.348 verkaufte Neufahrzeuge. Weiterhin wurden im vergangenen Monat 6.240, 17.691 und 4.782 Fahrzeuge der Tang-, Song- und Yuan-Serie verkauft.

Nach Angaben der China Passenger Car Association setzte BYD die meisten Fahrzeuge in China selbst ab. Nur 781 Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride seien in ausländische Märkte exportiert worden, heißt es. Dieses Detail ist vor allem mit Blick auf die Exportrate von Tesla interessant.

Der kalifornische Elektroautobauer ist Zahlen der CPCA zufolge im August auf einen Absatz von 44.264 in seinem China-Werk in Shanghai hergestellten BEV-Fahrzeugen gekommen. Ein Drittel mehr als im Vormonat. 31.379 der Pkw hat Tesla exportiert (bekanntlich unter anderem nach Europa), der inländische Absatz belief sich ergo auf 12.885 Fahrzeuge. Dies soll 49,5 Prozent über dem Vormonatswert liegen.

Ebenfalls auf der Statistik der CPCA beruhen folgende Absatzzahlen: SAIC GM Wuling verkaufte im August 43.783 NEV-Fahrzeuge, SAIC Motor PV 16.998 Exemplare (darunter 4.074 im Ausland) und GAC Aion insgesamt 11.613 Exemplare. Die beiden Volkswagen-Joint Venture (mit SAIC und FAW) kamen der Statistik zufolge zusammen auf 11.756 verkaufte NEV-Fahrzeuge.

Das Elektroauto-Startup Xpeng nennt eigene Zahlen zu seinem August-Absatz: Demnach lieferte das Unternehmen 7.214 Fahrzeuge aus, ein Anstieg von 172 Prozent im Vergleich zum August 2020. Seit Jahresbeginn kumuliert sich der Absatz auf nunmehr 45.992 Fahrzeuge, was einem Plus von 334 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum entspricht.

Unter den im August ausgelieferten Pkw waren 6.165 P7-Limousinen und 1.049 Exemplare des Kompakt-SUV G3. Noch in aktuellen Monat will das Unternehmen mit den Auslieferungen seines G3-Facelifts namens G3i beginnen. Außerdem soll am 15. September offiziell Xpengs drittes Serienauto eingeführt werden, die Familienlimousine P5. Erste Auslieferungen sind für Oktober vorgesehen.

Mit Nio veröffentlicht ein weiteres China-Startup seine August-Zahlen und meldet 5.880 ausgelieferte BEV-Fahrzeuge, was einem Anstieg um 48,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Der Absatz verteilte sich folgendermaßen auf die drei Modelle des Herstellers: 1.738 ES8, 2.342 ES6 und 1.800 EC6. Die kumulierten Auslieferungen seit Marktstart des Trios erreicht nun 131.408 Fahrzeuge.

Während der Auftragseingang nach Unternehmensangaben im August ein Allzeithoch erreichte, wurde „die Fahrzeugproduktion, insbesondere die Fertigung des ES6 und EC6, durch Einschränkungen in der Lieferkette infolge der Covid-19-Pandemie in bestimmten Gebieten in China und Malaysia erheblich gestört“, wie Nio mitteilt. Das Startup revidiert deshalb seine Absatzprognose für das dritte Quartal auf 22.500 bis 23.500 Fahrzeuge. Zuvor ging Nio von 23.000 bis 25.000 Fahrzeugen aus.

Update 10.09.2021: Inzwischen sind auch die Zahlen für den gesamten chinesischen Markt bekannt. Wie aus Daten der China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) hervorgeht, wurden im August rund 321.000 New Energy Vehicles (BEV, PHEV und FCEV) in China verkauft, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahresmonat. Das ist umso bemerkenswerter, als die gesamten Fahrzeugverkäufe im größten Markt der Welt im August wegen der Halbleiter-Krise um 17,8 Prozent auf 1,8 Millionen Einheiten sanken.

Update 24.09.2021: Genau 7.023 Elektroautos der ID-Familie hat VW im August in China abgesetzt und damit mehr als in den Monaten Juli (5.810) und Juni (3.415). Vom meistverkauften Elektromodell in China, dem Kleinstwagen Wuling Hongguang Mini EV des Joint Ventures von SAIC und General Motors, wurden unterdessen im August 32.817 Exemplare verkauft.
gasgoo.com (Tesla), nio.com, xiaopeng.com, gasgoo.com (BYD), reuters.com (Update), cnevpost.com (VW), gasgoo.com (Wuling)

2 Kommentare

zu „Steigende Absatzkurve bei in China gebauten BEV und PHEV“
sig
13.09.2021 um 09:40
E-Auto braucht eben nicht wirklich mehr Halbleiter als ICE Auto.
alupo
15.09.2021 um 10:05
Doch.Ein Verbrenner kommt auch heute noch ohne einen Buck/Boost-Converter, einen Inverter, ein Bord-Ladegerät, jede Menge Batteriemanagementsysteme (eines pro 3,6 V) etc. aus.Weiterhin sind BEVs meist viel hochcomputerisierter ausgestattet, man denke z.B. nur an den von Tesla selbst entwickelten AI- oder KI-Chip im Model S.De facto ist da mindestens die 3-fache Menge an Elektronik drin.

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