Ein Kalender zum Reifegrad neuer Auto-Technologien

Wo beim Thema Flotten-Elektrifizierung anfangen? Die Landeslotsenstelle Transformationswissen BW zückt bei dieser Frage gerne ihren „Technologiekalender“. Das Web-Instrument orientiert Unternehmen bei strategischen Entscheidungen, indem es die Entwicklung der Antriebsarten und weiterer Zukunftstechnologien über eine Roadmap bis 2035 detailliert aufgreift und visualisiert.

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Mit vollem Namen nennt sich das Web-Tool „Technologiekalender Strukturwandel Automobil Baden-Württemberg“, es steht freilich aber nicht nur Firmen aus dem Südwesten Deutschlands, sondern allen Interessierten gratis offen.

Kreiert wurde er speziell für kleinere und mittlere Unternehmen, die im Strukturwandel der Automobilwirtschaft – Stichworte sind Elektrifizierung, Automatisierung und Vernetzung – Orientierung suchen. „Durch den Technologiekalender lassen sich mögliche und durch Experten verifizierte Entwicklungspfade bei heutigen und neuen Technologien identifizieren“, teilt die Landeslotsenstelle Transformationswissen BW mit, die die Inhalte in einer Web-Anwendung interaktiv aufbereitet hat.

Machen wir’s konkret: Als Technologieschwerpunkte lassen sich bei Start der Anwendung die vier Bereiche Elektroantrieb, Hybrid/Synfuel, Wasserstoffantrieb und autonome Funktionen anwählen. Klickt man auf „Elektroantriebe“, wird ein Fahrzeug mit den Kerntechnologien des E-Antriebs visualisiert, die sich nun auswählen lassen: Zu Thermomanagement, Hochspannungsbordnetz, Leistungselektronik, Traktionsbatterie und Traktions-Elektromotor liefert das Tool mit Informationen vollgepackte Unterkategorien (etwa beim Elektromotor vier Motortypen) inklusive einer Einschätzung der Technikentwicklung in den kommenden knapp 15 Jahren.

Bei der Skizzierung der Entwicklungspfade hat als Partner das Institut für Fahrzeugkonzepte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitgewirkt. Ziel sei es, Interessierten Informationen zur technologischen Entwicklung, zu Reifegrad, Einsatzbereich und möglichen Hemmnissen bei der Einführung des ausgewählten Technologieschwerpunkts zu liefern, heißt es. Insgesamt umfasst der Kalender 44 Technologie-Roadmaps und über 140 Technologie-Steckbriefe inklusive der zeitlichen Einordnung anhand von Reifegraden. Im Zuge eines Projekts wurde das Web-Instrument erst kürzlich um Roadmaps und Steckbriefe erweitert.

Die Einschätzungen aus dem Technologiekalender stellen nach Angaben der Initiatoren den Stand des Wissens und die Erwartungen zur zukünftigen Entwicklung des Jahres 2019 dar, die Angaben werden aber regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aktualisiert.

Erst dieser Tage wurde das Web-Tool bei der 5. Jahresveranstaltung Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg als eines von mehreren Projekten hervorgehoben, die vor allem kleine und mittlere Unternehmen durch gezielten Wissenstransfer unterstützen sollen, die verschiedenen Aspekte des technologischen Wandels zu erfassen und Strategien zur Gestaltung der Transformation zu entwickeln. Angesiedelt ist der Technologiekalender bei der Landeslotsenstelle Transformationswissen BW, einer erst vor gut einem Jahr ebenfalls im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW ins Leben gerufene Anlaufstelle für den baden-württembergischen Mittelstand, insbesondere für die von der Transformation besonders betroffenen Unternehmen der Zuliefererbranche und des Kfz-Gewerbes.

Die Landeslotsenstelle ist ihrerseits bei e-mobil BW, der Landesagentur für neue Mobilitätslösungen und Automotive Baden-Württemberg, angesiedelt. Sie soll persönliche Gespräche anbieten, Fördermöglichkeiten aufzeigen und den Zugang zu bestehenden Unterstützungsangeboten ebnen. Dazu arbeitet die Lotsenstelle aktuell mit 40 Partnern zusammen. Zum Wissensaufbau und -transfer in der Branche tragen zudem thematische Veranstaltungen in der Reihe „Automotive in Bewegung“ und die Veröffentlichung verschiedener themenspezifischer Kurzstudien der Publikationsreihe „Wissen Kompakt“ bei.

Speziell für den Autohandel hat die Landeslotsenstelle übrigens ein eigenes Web-Tool entwickelt. Das interaktive „Innovationsradar Kfz-Gewerbe“ gibt Antworten darauf, wie das Autohaus der Zukunft aussieht und wie sich die Transformation auf die internen Abläufe auswirkt. Bekanntlich gibt es ja in vielen Autohäusern Nachholbedarf, was die Beratungsangebote zu E-Autos und Co. betrifft.
transformationswissen-bw.de (Technologiekalender), transformationswissen-bw.de (Landeslotsenstelle), transformationswissen-bw.de (Innovationsradar Kfz-Gewerbe)

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