Netze BW legt Ergebnisse zu Heimlade-Netzlabor in Wangen vor

Die Netze BW hat nun auch ihr Elektromobilitäts-Projekt in Wangen abgeschlossen. Im Rahmen des „NETZlabor Intelligentes Heimladen“ hatten acht Wangener Haushalte ein halbes Jahr lang ausschließlich ein E-Auto, das ihnen die Netze BW für die Dauer eines Projekts zur Verfügung gestellt hatte. Nun wurden die Projektergebnisse präsentiert.

Der Netzbetreiber wollte mit dem im November 2021 gestarteten Projekt herausfinden, vor welchen Herausforderungen ein örtliches Stromnetz durch den Hochlauf der E-Mobilität steht. Daher waren für das Projekt intelligente Messsysteme – also digitale Stromzähler – mit zusätzlichen Steuerboxen versehen worden, um die Ladevorgänge temporär steuern zu können.

Eine der wichtigen Erkenntnisse aus dem Versuch, das Projektleiter Sven Zahorka vorgestellt hat: In den sechs Monaten des Projektes wurde in Wangen eine maximale Gleichzeitigkeit von 50 Prozent verzeichnet – es haben also maximal zu vier von den acht Autos zur gleichen Zeit geladen. Und das in der Spitze, im Schnitt lag die Auslastung darunter. Das deckt sich laut Netze BW mit den Ergebnissen der meisten anderen Versuche, etwa der „E-Mobility-Allee“ in Ostfildern-Ruit oder dem „E-Mobility-Carré“ in Tamm bei Ludwigsburg.

Die durchschnittliche Ladedauer von etwas mehr als drei Stunden dürfte vor allem mit den eingesetzten Fahrzeugen zusammenhängen: Der BMW i3 und VW e-Golf sind mit den 11-kW-Wallboxen eben in etwas mehr als drei Stunden geladen. Einzig die eingesetzten Tesla Model 3 verfügten über größere Batterien mit entsprechend längeren AC-Ladevorgängen. Im Schnitt wurden die Fahrzeuge 1.415 Kilometer pro Monat gefahren.

Alle Elektroautos zusammen bezogen über die gesamte Projektdauer insgesamt fast 2.600 Stunden lang Strom. „Wir haben vor allem in den Abendstunden und unter der Woche eine deutlich höhere Belastung des Stromnetzes festgestellt“, so Zahorka. „Durch intelligentes Lademanagement konnte die Netzbelastung jedoch erheblich reduziert werden.“ Aber: Durch die Eingriffe des Lastmanagements dauerten die Ladevorgänge nur rund 30 Minuten länger – da die Batterie am nächsten Morgen dennoch bei 100 Prozent war, war die Akzeptanz unter den Teilnehmern „sehr groß“.

Technisch war das „NETZlabor Intelligentes Heimladen“ für die Netze BW ein Erfolg: „Die im Projekt getesteten intelligenten Messsysteme und Steuerboxen haben also gezeigt, dass sie zur Vermeidung von Netzengpässen großes Potenzial besitzen, ohne dass sich die Nutzer*innen dadurch eingeschränkt fühlten. Für Netzbetreiber bedeutet das: Ein intelligentes Lademanagement ermöglicht es, mehr Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge in ihre bestehenden Stromnetze schneller integrieren zu können. Nichtsdestotrotz müssen die Netze weiter ausgebaut werden. Dafür verschafft der Einsatz steuerbarer Ladetechnik den Unternehmen wertvolle Zeit.“

Auch für die teilnehmenden Haushalte aus der Maria-Knöpfler-Straße fiel das Fazit offenbar positiv aus: Die Wallboxen aus dem Projekt werden von allen Teilnehmern übernommen. Und: Viele von ihnen überlegen nun, sich als nächstes ein E-Auto anzuschaffen.
netze-bw.de

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