E-Lkw: Erster Volta Zero in Steyr vom Band gelaufen

Steyr Automotive hat in seinem Werk im österreichischen Steyr den ersten Volta Zero gefertigt. Es ist das erste Fahrzeug der zweiten Prototyp-Generation zur Produkt-Validierung und Teil einer Pilotflotte des Volta Zero. Die Fahrzeuge dieser Flotte werden Ende 2022 und Anfang 2023 erstmals für längere Zeit an Kunden ausgeliehen.

Kurz zur Einordnung: Das schwedische E-Lkw-Startup Volta Trucks hatte Steyr Automotive, vormals MAN Truck and Bus Austria, im vergangenen Jahr als Auftragsfertiger für seinen Zero ausgewählt. Die Österreicher wurde seinerzeit „aufgrund ihrer umfangreichen Erfahrung im Nutzfahrzeugbau, der bestehenden Fertigungsinfrastruktur und der daraus resultierenden schnellen Markteinführung ernannt“ – so der O-Ton von Volta im September 2021.

Inzwischen gibt es auch einen Zeitplan für die „schnelle Markteinführung“: Der Beginn der Serienproduktion von Fahrzeugen nach Kundenspezifikation ist für Anfang 2023 geplant. Steyr Automotive stellt Volta Trucks eine Fertigungskapazität von 14.000 Fahrzeugen pro Jahr zur Verfügung. Der Fertigungsauftrag „hat über die gesamte Laufzeit einen Wert von bis zu 1 Milliarde Euro“, teilt Volta Trucks mit.

Kjell Walöen, Mitbegründer und Chief Manufacturing and Logistics Officer von Volta Trucks, bezeichnet das erste in Steyr gefertigte Fahrzeug als „bedeutenden Meilenstein auf dem Weg von Volta Trucks zum Produktionsstart von Kundenfahrzeugen“. Dass man diesen wichtigen Meilenstein in nur zwölf Monaten erreicht habe, sei ein Beweis für das Tempo, mit dem man daran arbeite, die sichersten und nachhaltigsten Lkw auf die Straßen der Städte zu bringen, und für die hervorragende Zusammenarbeit mit Partner bei Steyr Automotive.

Die Schweden haben sich selbst das Ziel vorgenommen, bis 2025 mehr als 27.000 Fahrzeuge pro Jahr zu verkaufen. In den Folgejahren sollen die Absatzzahlen weiter steigen. Erste Kunden hat Volta Trucks bereits publik gemacht: Im November 2021 wurde eine Bestellung von 1.470 Fahrzeugen durch DB Schenker bekannt. Darauf folgte die Bestellung von Petit Forestier von 1.000 Volta-Zero-Fahrzeugen.

Ende April gab Volta Trucks bekannt, über einen Gesamtauftragsbestand von rund 6.000 Fahrzeugen mit einem Auftragswert von ca. 1.3 Milliarde Euro zu verfügen. Im März hatte electrive.net mit dem Mit-Gründer Carl-Magnus Norden über die Pläne von Volta Trucks gesprochen. Mehr lesen Sie hier.

Bei dem Volta Zero handelt es sich um einen nachhaltigen Elektro-Lkw für Innenstädte. Das 2020 erstmals vorgestellte Konzept eines 16-Tonners ist von Grund auf für die Elektromobilität ausgelegt und – etwa mit seiner großen Frontscheibe und zahlreichen Assistenten – für den urbanen Einsatz und Verteilverkehr optimiert. Gemäß früherer Angaben sollen die E-Antriebe von Meritor und die Batterien von Proterra kommen. In der Folge wurde bekannt, dass Volta neben dem 16-Tonner auch Versionen in den Gewichtsklassen 7,5 Tonnen, 12 Tonnen und 19 Tonnen plant. Die beiden kleineren Modelle hat das Unternehmen inzwischen vorgestellt.

Bei einem Launch in Europa soll es derweil nicht bleiben. Im Mai kündigte das E-Lkw-Startup eine Expansion in die USA an. Demnach wird das Unternehmen Mitte 2023 zunächst eine Pilotflotte von Hundert 16 Tonnen schweren Volta Zero (Klasse 7) in den USA einführen. Sie sollen in Los Angeles und später in weiteren Städten von Kunden evaluiert werden. Die US-Serienproduktion der Fahrzeuge ist ab 2024 geplant. Auf die Einführung des Volta Zero der Klasse 7 sollen 2024 und 2025 die Varianten der US-Klassen 5 und 6, was den europäischen 7,5- und 12-Tonnen-Modellen entspricht, folgen.
voltatrucks.com

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