Nio baut 15 Batterietausch-Stationen an Ladeparks von Mer

Der Ladeinfrastruktur-Spezialist Mer und der chinesische E-Auto-Hersteller Nio haben sich zusammengeschlossen, um bis zum Jahr 2025 in Deutschland und Österreich mehr als 15 Standorte aufzubauen, an denen Ladestationen von Mer mit Akkutausch-Stationen von Nio kombiniert werden.

Mit der Planung eines ersten gemeinsamen Standorts in der Nähe des Verkehrsknotenpunkts Bielefeld wurde bereits begonnen, wie es in der Mitteilung von Mer heißt. Die genaue Lage wird aber nicht erwähnt. Die weiteren Standorte seien „in strategisch sehr guten Lagen und werden das umfangreiche Angebot an Ladelösungen für E-Autofahrer*innen von Mer mit den einzigartigen, vollautomatischen Power Swap Stations von Nio verbinden“.

Die aktuelle Generation der Power Swap Station hat in etwa die Größe einer Doppelgarage und ist auf bis zu 312 Wechselvorgänge am Tag ausgelegt. Das ist aber eher ein theoretischer Wert, denn die Station kann jeweils nur einen Wechselvorgang durchführen – für 312 Wechsel in 24 Stunden müsste rund um die Uhr alle 4,5 Minuten ohne jegliche Verzögerung ein neues Fahrzeug in die Station einfahren. Erste Praxiserfahrungen mit der Power Swap Station in Hilden finden Sie in unserem Fahrbericht zum Nio ET5.

Eine PSS kann bis zu 13 Batterien lagern. Diese werden innerhalb der Station mit 40 bis 80 kW netz- und batterieschonend nachgeladen. Es können bei hohem Bedarf bis zu fünf Akkus gleichzeitig mit 80 kW geladen werden. Mit dem aktuellen Wechsel-Aufkommen können die Akkus in der Regel langsamer geladen werden, was die Lastspitzen im Stromnetz weiter reduziert.

Größe der Lade-Standorte von Mer unklar

Während bei den Stationen von Nio recht detailliert bekannt ist, welche Umfänge an den Standorten aufgebaut werden, ist das seitens Mer unklar. Es heißt in der Mitteilung lediglich, dass man durch „den Aufbau gemeinsamer Premium-Standorte“ den E-Auto-Fahrern mehr Flexibilität und Wahlmöglichkeit geben wolle. Wie viele Ladestationen in welcher Leistungsklasse jeweils entstehen sollen, wird aber aktuell nicht genannt.

Perspektivisch richtet sich die Partnerschaft der beiden Unternehmen zusätzlich auf eine Zusammenarbeit zur Unterstützung von Fuhrparks, damit auch Fahrer*innen von Nio-BEV das Flottenangebot von Mer nutzen können.

Derzeit sind in Deutschland zwei PSS von Nio in Betrieb: im Ladepark Seed&Greet in Hilden nahe Düsseldorf und im Sortimo-Ladepark in Zusmarshausen nahe Augsburg. Eine dritte Station in Berlin steht vor der Eröffnung. Noch in diesem Monat soll laut Nio die Grundsteinlegung an vier Standorten in Ulm, im rheinland-pfälzischen Waldlaubersheim an der A61, im niedersächsischen Großburgwedel nahe der A7 und in Regensburg erfolgen. Weitere Stationen sind bereits im Bau.

Nio und Mer haben bereits in Schweden, Norwegen und UK ein Memorandum of Understanding mit ähnlichem Inhalt unterzeichnet. Für Deutschland ist Nio auch eine Kooperation mit der EnBW eingegangen, um an bis zu 20 EnBW-Standorten in Deutschland Batteriewechsel-Stationen zu errichten – einer davon ist am kürzlich eröffneten EnBW-Ladepark Großburgwedel in Planung.

Eine weitere Kooperation hatte Nio bereits im November 2021 mit Shell geschlossen – allerdings nicht explizit für Deutschland, sondern für Europa. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurde nun die erste Nio-PSS an einem Shell-Standort in Europa in Betrieb genommen. Sie befindet sich in Harmelen in den Niederlanden und ist die bis dato insgesamt 16. Akkutausch-Station von Nio in Europa.
mer.eco (PDF, Mer-Kooperation), cnevpost.com, nio.com (beide Shell-Standort)

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