Porsche-Pilot Wehrlein gewinnt Formel-E-Auftakt in Mexiko

Pascal Wehrlein hat im Porsche 99X Electric den Mexico City E-Prix gewonnen, das Auftaktrennen der diesjährigen Formel-E-Saison. Dabei scheint es auch in diesem Jahr auf einen Zweikampf zwischen den Porsche- und Jaguar-Antrieben hinauszulaufen.

Bild: Porsche

Denn Wehrlein siegte auf der Rennstrecke in Mexico City in seinem Porsche vor Sebastien Buemi im Kunden-Jaguar des Envision-Teams und Nick Cassidy im Werks-Jaguar. Der Deutsche war bereits als Meisterschafts-Führender in das Auftaktrennen der Saison gestartet, da er sich in der Qualifikation die drei Extra-Punkte für den ersten Startplatz gesichert hatte.

Der Start ins Rennen selbst sorgte übrigens noch lange Zeit für eine gewisse Unsicherheit beim Rennergebnis: Da sowohl Wehrlein als auch Weltmeister Jake Dennis und sein neuer Teamkollege Norman Nato im Kunden-Porsche des Andretti-Teams ausgesprochen gut beschleunigten, leitete die Rennleitung eine Untersuchung wegen eines möglichen technischen Vergehens ein. Es stand die Frage im Raum, ob an den drei Porsche 99X Electric im Standard-Modus mehr als die erlaubten 300 kW an die Hinterräder abgegeben wurde. Im Fall von Nato wurde die Untersuchung noch im Laufe des Rennens ohne Strafe eingestellt, bei Wehrlein und Dennis war das erst einige Stunden nach Rennende der Fall. Aber auch hier konnte kein Vergehen nachgewiesen werden, weshalb Wehrlein seinen Sieg behalten hat.

Das Rennen war für die Verhältnisse der vergangenen Saison recht ereignisarm. Wehrlein konnte seine Pole Position in eine frühe Führung umwandeln und fiel nur aufgrund der vorgeschriebenen Attack-Mode-Aktivierungen zeitweise hinter den Envision-Fahrer Buemi zurück. Nachdem alle Fahrer die für das Mexiko-Rennen vorgeschriebenen acht Minuten des Attack-Mode (mit dann 350 kW Leistung) absolviert hatten, lag Wehrlein wieder vorne und kam mit über einer Sekunde Vorsprung ins Ziel. Insgesamt gab es in den Top-5 nur eine Änderung im Vergleich zur Startaufstellung: Jaguar-Neuzugang Cassidy (im Vorjahr noch im Kunden-Jaguar bei Envision unterwegs) konnte den auf Platz 3 gestarteten Maximilian Günther im Maserati überholen und eroberte den letzten Podestplatz. Hinter Günther kam der zweite Werks-Jaguar von Mitch Evans als Fünfter ins Ziel, der Neuseeländer war auch als Fünfter gestartet.

Weltmeister Jake Dennis, der weiterhin für das Andretti-Team einen Porsche 99X Electric fährt, konnte sich in der Qualifikation nur den 14. Startplatz sichern. Im Rennen ging es immerhin einige Plätze nach vorne, mit Platz 8 konnte Dennis immerhin noch zwei WM-Punkte sammeln. Für den Ex-Weltmeister und Formel-E-Rückkehrer Nyck de Vries im Mahindra lief es allerdings schlechter: Er kam nur auf Rang 15 ins Ziel und blieb ohne Punkte.

Auch das deutsche Abt-Cupra-Team (mit Kundenautos von Mahindra) reist ohne WM-Punkte aus Mexiko ab. Der Team-Rückkehrer Lucas di Grassi schied nach einem technischen Problem aus. Sein Teamkollege Nico Müller wurde in der Anfangsphase des Rennens von Porsche-Werksfahrer Felix Antonio da Costa umgedreht. Für da Costa bedeutete die Kollision das sofortige Aus, Müller kam mit einem leicht beschädigten Auto als 17. von 18 Fahrern ins Ziel.

Es zeigt sich aber: Die Performance-Verhältnisse haben sich über den Winter kaum verschoben. Die Hardware-Entwicklung an den Antrieben war ohnehin eingefroren, mit optimierter Software und Abstimmung waren aber durchaus leichte Zugewinne möglich. Porsche und Jaguar scheinen aber nach wie vor die beiden stärksten und effizientesten Antriebe zu haben. Stellantis (mit DS-Penske und Maserati) folgt dahinter und bei Nissan hat das Kunden-Team McLaren wie im Vorjahr das Werksteam übertroffen – zumindest beim Saisonauftakt. Mahindra und das Kundenteam Abt-Cupra sowie das ERT-Team (bisher Nio) werden wohl nur vereinzelt die Punkte-Ränge erreichen können.

Wehrlein reist als WM-Führender nach Saudi-Arabien

In der Fahrerwertung führt wenig überraschend Wehrlein mit 28 Zählern (25 für den Sieg und drei für die Pole Position) vor Buemi (18 Punkte und Cassidy mit 16 Zählern (15 für Range drei und einen Extra-Punkt die schnellste Rennrunde). In der Team-Wertung liegt das Porsche-Werksteam mit Wehrleins 28 Zählern vorne. Auf Platz zwei folgt das Werksteam von Jaguar, das mit 26 Punkten dank des fünften Platzes von Evans an Envision (18 Punkte) vorbeizieht.

Die Saison-Läufe zwei und drei finden am 26. und 27. Januar in Saudi-Arabien statt. Die Rennen in Diriyah werden wie üblich unter Flutlicht ausgetragen.

porsche.com, fiaformulae.com (Rennergebnis), fiaformulae.com (Fahrerwertung), fiaformulae.com (Teamwertung)

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