ProLogium eröffnet erste Fabrik für Serienproduktion von Feststoffzellen

Der taiwanesische Feststoff-Batteriezellenspezialist ProLogium hat seine erste große Fabrik für die Produktion von Lithiumbatterien mit keramischen Feststoffelektrolyten eröffnet. Die Fabrik in Taoyuan (Taiwan) bietet zum Start eine Jahreskapazität von 0,5 GWh, die auf 2 GWh vervierfacht werden soll.

Bild: ProLogium

Wie das Unternehmen jetzt mitteilt, begann die Produktion dort bereits Ende 2023 und ProLogium will im Laufe dieses Jahres mit Lieferungen an Autohersteller beginnen. ProLogium geht daher davon aus, dass das erste E-Auto mit seinen Feststoff-Batterien aus Taoyuan noch 2024 auf den Markt kommen wird. Ein Erstkunde oder ein konkretes Modell werden nicht genannt – zu den bisher bekannten OEM-Partnern gehören Nio, Vinfast und Mercedes-Benz.

Wenn das nun eröffnete Werk in Taoyuan seine volle Produktionskapazität von zwei Gigawattstunden pro Jahr erreicht, soll das für bis zu 26.000 Elektrofahrzeuge reichen, wie ProLogium vorrechnet – dabei würden sich rund 77 kWh je Fahrzeug ergeben. Mit den aktuell 500 MWh dürfte es bei gleicher Akku-Größe also für 6.500 Fahrzeuge reichen.

Im Rahmen der Veranstaltung hat ProLogium nach eigenen Angaben auch eine 106-Ah-Feststoffzelle vorgestellt, die nicht nur über einen festen Elektrolyten, sondern auch eine Anode mit hohem Siliziumgehalt verfügt – genau beziffert wird der Anteil aber nicht. Auch sonst werden keine weiteren Details zur Zelle selbst bekannt.

Denn anlässlich der Fabrikeröffnung geht es bei ProLogium vor allem um die Produktion selbst. So heißt es in der Mitteilung, dass die Produktionseffizienz in dem neuen Werk 2,6 Mal höher sei als bei der ursprünglichen Anlage des Unternehmens. So arbeitet das Werk nicht nur mit doppelter Fertigungsgeschwindigkeit, sondern auch mit „innovativen Fertigungstechnologien“, die von ProLogium selbst entwickelt und schrittweise auf der Testanlage erprobt wurden. Das soll die Produktionseffizienz und -qualität erhöhen und gleichzeitig die Herstellungskosten senken. Gerade letzteres war bisher eine große Herausforderung bei Batteriezellen mit festen Elektrolyten

Für Europa ist die Eröffnung in Taiwan nicht nur wegen der Mercedes-Verbindung relevant: Das Werk in Taoyuan dient auch als Demonstrationsfabrik für den ersten europäischen Produktionsstandort von ProLogium in der nordfranzösischen Hafenstadt Dunkerque. Dieser wird wie berichtet auf eine Jahreskapazität von 48 GWh ausgelegt und soll den neuesten Angaben des Unternehmens zufolge 2027 mit der Serienproduktion beginnen.

In Dunkerque/Dünkirchen wird ProLogium nach eigenen Angaben bis zu 5,2 Milliarden Euro investieren. Die Anlage in Taoyuan war deutlich günstiger, vor allem aufgrund ihrer Größe. Hier hat das Unternehmen umgerechnet 123 Millionen Euro investiert. Bei der Eröffnung der Anlage war übrigens auch eine Delegation aus Dünkirchen anwesend, aber auch Vertreter von Mercedes-Benz, FEV und Posco.

„Dies ist die weltweit erste Massenproduktions-Linie für Festkörper-Lithiumbatterie, hauptsächlich für Elektroautos. EV-Hersteller sind unsere zukünftigen Partner“, sagte Firmengründer und CEO Vincent Yang laut der „Taipei Times“ bei einem Medienbriefing. „Einige Projekte könnten noch in diesem Jahr in die Massenproduktion gehen.“

taipeitimes.com, prologium.com

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