Tesla: Batteriezelle mit einer Million Meilen Lebensdauer?

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Jeff Dahn und sein Labor, das für Tesla Batterieforschung betreibt, haben Testergebnisse für eine neue Batteriezelle veröffentlicht, die eine Lebensdauer von mehr als 1 Million Meilen (1,6 Millionen Kilometer) bieten soll und sich somit für Teslas angestrebte Robotaxis eignen könnte.

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Selbst bei 40 Grad Celsius sollen diese neuen Zellen mit NMC-Chemie und einem neuen fortschrittlichen Elektrolyten 4.000 Zyklen schaffen. „In dieser LiNi0.5Mn0.3Co0.2O2 / Graphit-Chemie werden mehrere verschiedene Elektrolyte berücksichtigt, einschließlich solcher, die eine schnelle Aufladung fördern können“, heißt es in dem Forschungsbericht. „Die Gründe für die Verschlechterung der Zellleistung und das Impedanzwachstum wurden mit verschiedenen Methoden untersucht. Wir schließen daraus, dass Zellen dieses Typs in der Lage sein sollten, ein Elektrofahrzeug über 1,6 Millionen Kilometer (1 Million Meilen) mit Strom zu versorgen und eine Lebensdauer von mindestens zwei Jahrzehnten bei der Speicherung von Netzenergie zu gewährleisten.“

Offen ist, wie die Zellen bei den Tests gekühlt wurden bzw. welchen Effekt ein flüssigkeitsgekühltes Batteriepack in einem Elektroauto auf diese Zellen hätte. Klar aber scheint: Mit einer solchen Lebensdauer könnten auch die von Elon Musk angepeilten Laufleistungen für Robotaxis erreicht werden. Laut Musk müsse eine Robotaxi-Flotte besonders langlebig sein, damit sie wirtschaftlich betrieben werden könne.

In dem Forschungsbericht geht Dahn, der sich zuletzt skeptisch über Feststoff-Elektrolyten geäußert hatte, explizit auf Robotaxis ein: „Offensichtlich würden Elektrofahrzeuge, die für V2G-Anwendungen, Robotaxis oder Langstrecken-Lkw bestimmt sind, eine Lithium-Ionen-Chemie bevorzugen, die in einem Jahrzehnt viel mehr Lade-/Entladezyklen liefern könnte als ein Elektrofahrzeug, das für typische Pendlerfahrten und maximal Wochenendausflüge ausgelegt ist.“

Unklar ist noch, bis wann solche Zellen zur Serienreife gebracht werden können. Zunächst dürfte Tesla also noch herkömmlichere Li-Ion-Zellen fertigen, sofern sich die Gerüchte über eine eigene Batteriezell-Produktion bestätigen. Zuletzt hatten diese sich verdichtet, da Tesla bereits nach Mitarbeitern für eine Batteriezellen-Produktion im kalifornischen Fremont und auch in Colorado sucht. In der Stellenanzeige für einen „Manufacturing Technician“ im „Cell Manufacturing“ heißt es: „Tesla sucht derzeit einen Techniker für eine Fertigungslinie, die wir entwickeln. Sie werden Teil einer neuen Produktlinie, die wir entwickeln.“

Einer der Jobs soll in Fremont angesiedelt sein. Es wird jedoch nicht genannt, ob es sich um das dortige Werk handelt – Tesla betreibt auch einige andere Standorte in der Gegend. Eine andere Stelle wird in Broomfield, Colorado, angeboten – über einen Tesla-Forschungsstandort dort war bislang allerdings nichts bekannt.

Update 16.09.2019: Tesla hat ein Patent für eine langlebigere Batteriezelle beantragt, die zudem billiger zu produzieren sein sollen. Es handelt sich offenbar um die neuen Zellen mit NMC-Chemie, die wie oben beschrieben eine Lebensdauer von mehr als 1,6 Millionen Kilometer bieten sollen. Laut Electrek werden in dem Patent Jeff Dahn und sein Team als Erfinder der neuen Zellen genannt.
electrek.co (Batteriezelle), ecsdl.org, electrek.co (Job-Ausschreibungen), electrek.co (Update 16.09.2019)

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