SK Innovation will Kapazitäten in USA und Ungarn ausweiten

sk-innovation-symbolbild

Der südkoreanische Batteriezellen-Hersteller SK Innovation will laut einem Medienbericht seine Produktionskapazitäten in den USA und Ungarn weiter steigern. Davon würde wohl auch VW profitieren – und sich womöglich auch weiter einbringen. Offenbar ist auch ein Joint-Venture möglich.

++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++

Wie Reuters unter Berufung auf CEO Kim Jun berichtet, plant das Unternehmen im US-Bundesstaat Georgia eine zweite Fabrik mit einer Jahreskapazität von 10 GWh. Die erste US-Zellfabrik von SK Innovation in Georgia, deren Bau im März 2019 begann, soll wie berichtet zum Abschluss der ersten Phase Zellen mit einer Kapazität von 10 GWh an das VW-Werk Chattanooga im benachbarten Tennessee liefern. Die Produktion soll Anfang 2022 beginnen. Wer die Zellen aus der zweiten US-Fabrik abnehmen wird, ist noch nicht bekannt.

Ob das Unternehmen die Investitionen letztendlich beschließt, hänge von der Nachfrage seitens der Autoindustrie ab. Wie eine andere mit der Angelegenheit vertraute Person gegenüber Reuters angab, soll das Investitionsvolumen im zweiten Halbjahr 2020 vom Vorstand genehmigt werden. Da laut der Quelle mit Investitionen von 100 Millionen Dollar je Gigawattstunde Produktionskapazität gerechnet werde, müssten für die zweite US-Fabrik also rund eine Milliarde Dollar genehmigt werden. Weitere Investitionen könnten laut Kim bedeuten, dass die Batteriesparte erst 2022 statt wie geplant ein Jahr früher die Gewinnschwelle erreichen würde.

Darüber hinaus erwäge SK Innovation, die Kapazität seiner zweiten Fabrik in Ungarn, deren Bau ebenfalls im März 2019 begann, auf 16 GWh jährlich zu steigern, um mehr Zellen an Volkswagen liefern zu können. Aktuell ist eine Kapazität von ebenfalls 10 GWh geplant. Wie die Nachrichtenagentur berichtet, befinde sich SK Innovation gerade in Gesprächen mit Volkswagen, um aus dem Werk sogar ein gemeinsames Joint Venture zu machen. VW bestätigte das gegenüber Reuters nicht direkt, gab aber an, Optionen mit verschiedenen Partnern zu diskutieren.

SK Innovation hatte erst im Dezember im chinesischen Changzhou seine erste Batteriezellfabrik außerhalb Südkoreas eröffnet. Bald sollen das erste US-Werk und die Fabrik in Ungarn folgen. Eine weitere Fabrik in China soll Ende 2020 eröffnet werden. Zudem erwäge das Unternehmen laut Kim, in China in EVE Energy zu investieren, um sich weitere 8,5 GWh Produktionskapazität zu sichern.

Die Expansionspläne in China und auch Ungarn sind laut Reuters auf Unsicherheiten aus den USA zurückzuführen. Dort laufen noch Rechtsstreitigkeiten zwischen SK Innovation und dem koreanischen Konkurrenten LG Chem. Bei einer Niederlage von SK Innovation könnte LG Chem unter Umständen zumindest den Import von SK-Innovation-Zellen in die USA untersagen, wohl aber nicht die dortige Produktion.

Update 28.04.2020: Der Plan zum Bau eines zweiten Werks in den USA wird konkreter. Wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, soll der Bau des neuen US-Werks, für das SK Innovation 727 Millionen Dollar investiert und das eine jährliche Produktionskapazität von 11,7 GWh bieten soll, im Juli dieses Jahres beginnen. Der Produktionsstart sei für 2023 geplant.
reuters.com, reuters.com (Update)

0 Kommentare

zu „SK Innovation will Kapazitäten in USA und Ungarn ausweiten“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch