Netze BW: Elektromobilitäts-Feldtest im ländlichen Raum

Netze BW hat am Rand der Schwäbischen Alb einen weiteren Feldversuch zur Integration von Elektromobilität in die Stromnetze eingerichtet. Im Mittelpunkt dabei stehen die Einflüsse privater Ladevorgänge auf das Verteilnetz in einem ländlichen Gebiet.

Acht Haushalte in Kusterdingen im Kreis Tübingen beteiligen sich an dem Feldtest, der bis März 2021 geplant ist. Ihnen steht seit Ende dieses Monats je ein Renault Zoe oder ein Nissan Leaf zur Verfügung. Zum Laden haben die Haushalte Wallboxen erhalten, die nach Abschluss des Projekts übernommen oder zurückgebaut werden können.

„Wesentlich aufwändiger gestaltete sich der technische Aufwand in dem Strang des Ortsnetzes“, heißt es in einer begleitenden Pressemitteilung. Drei redundante Messsysteme an sensiblen Punkten wie der Umspannstation oder den Verteilerkästen überwachten zunächst Stromstärke und Spannung. Zum Einsatz kommt laut den Initiatoren zudem ein Lademanagementsystem der EnBW-Tochter energybase, um mögliche Engpässe im Netz zu vermeiden. Unterstützt werde dieses von einem zentralen 66-kWh-Batteriespeicher und einem dezentral bei einem der Teilnehmer installierten 19-kWh-Pufferspeicher.

„Außerhalb der Neubaugebiete sind gerade in den Dörfern die Verteilnetze oft natürlicher gewachsen und noch nicht so stark ausgelegt. Zudem dürfte sich das Nutzerverhalten deutlich unterscheiden“, erläutert Projektleiter Patrick Vasile die Intention hinter dem neuerlichen Forschungsprojekt.

Die Netze BW – ihres Zeichens größte Verteilnetzbetreiberin im EnBW-Konzern – hat zuvor vor allem mit der international beachteten „E-Mobility-Allee“ in Ostfildern-Ruit nahe Stuttgart Aufmerksamkeit erregt. Dort hatte sie in einem Straßenzug mit bereits großzügig ausgelegtem Stromnetz zehn von 21 Haushalten über ein Jahr lang mit Stromern ausgestattet. Die dort gewonnenen Erkenntnisse kommen nun in dem für 2020 vorgesehenen Projekt „E-Mobility-Carré“, einem neuen Quartier in Tamm im Kreis Ludwigsburg, zum Einsatz.

Geplant sind laut Netze BW weitere Feldversuche – sogenannte mobile NETZlabore – mit kürzerer Laufzeit in mehreren Kommunen Baden-Württembergs. Einer hat in Ettenheim im Ortenaukreis jüngst angefangen. „Unser Ziel ist, mithilfe intelligenter Technik auch eine stark wachsende Ladeinfrastruktur problemlos in die Verteilnetze zu integrieren“, so Vasile. „Den erforderlichen Ausbau wollen wir dabei möglichst effizient gestalten.“
netze-bw.de

2 Kommentare

zu „Netze BW: Elektromobilitäts-Feldtest im ländlichen Raum“
Johann
02.02.2020 um 22:17
SchuKo Steckdose und Rundsteuersignal sind ausreichend. Wetten?
Stefan W.
18.02.2020 um 07:23
Im Grunde reicht eine blaue CEE Dose. 25kWh über Nacht sind rund 150km Reichweite.Diese Angst ich schaffe es nicht

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