GKN testet neue Antriebseinheit am Polarkreis

GKN Automotive treibt die Erprobung seiner 3-in-1-Antriebe weiter voran und ist derzeit mit einigen Prototypen am Polarkreis unterwegs. In den Test-Fahrzeugen auf Basis des Tesla Model 3 und Fiat Ducato kommen neue Inverter und Motoren zum Einsatz.

Mit dem 3-in-1-Layout der G400 genannten Antriebseinheit will der britische Zulieferer Motor, Getriebe und Inverter in ein Gehäuse integrieren – bei 2-in-1-Antrieben sitzt der Inverter in einem eigenen Gehäuse. „Wir sehen die Möglichkeit, durch Vollintegration von Motor, Getriebe und Inverter im gleichen Gehäuse, Kosten und Bauraum für den Antrieb gleichzeitig zu reduzieren“, sagt Hannes Prenn, der technische Leiter der Automotive-Division von GKN Powertrain, in einer Mitteilung.

GKN treibt derzeit Pläne für eine eigene E-Motor-Fertigung in Europa voran, zudem haben die Briten im Januar ihre Inverter-Entwicklung mit dem taiwanesischen Unternehmen Delta Electronics zusammengelegt. In dieser Kooperation soll die nächste Generation von Antriebssystemen entwickelt werden, die ein Spektrum von 80 bis 155 kW abdeckt.

Die Testträger, die jetzt im schwedischen Arjeplog unterwegs sind, haben aber noch einen 2-in-1-Antrieb – laut GKN hat es für die Entwicklungsarbeit Vorteile, wenn die Inverter-Einheit noch in einem eigenen Gehäuse sitzt. Die Software-Systeme würden aber wie bei einer Vollintegration arbeiten. GKN gibt zudem an, die „Vollintegration auf mechanischer, elektrischer und elektronischer Seite auch in Bezug auf die thermische Kontrolle gut im Griff“ zu haben – allerdings entspricht die Anordnung der Hardware (und damit potenziell deren thermisches Verhalten) noch nicht dem 3-in-1-Layout.

GKN liefert E-Antriebe für Plug-in-Hybride des PSA-Konzerns

Die Wahl auf die sehr unterschiedlichen Testträger Model 3 und Ducato sei gefallen, um unterschiedliche Anordnungen zu testen – in dem Tesla sitzt das G400-Antriebsmodul mit 126 kW an der Hinterachse, bei dem Fiat ist der Antrieb vorne eingebaut. „Die Einbettung unserer G400-Module in zwei grundverschiedene Plattformen liefert wertvolle Erkenntnisse für die Skalierung künftiger Elektroantriebe“, sagt Prenn. „Mit einem rasch wachsenden Auftragsvolumen im Rücken sind wir in der glücklichen Lage, für die weitere Entwicklung kräftig beschleunigen zu können.“

GKN produzierte im Juni 2019 seinen millionsten Elektroantrieb. Aktuell schlägt der Zuwachs um 141 Prozent auf der Orderliste für 2020 zu Buche. Dazu gehören sechs neue E-Antriebssysteme, die noch dieses Jahr in Serie gehen werden. Aktuell läuft auch der Vertrieb von neuen Hybrid-Modellen des PSA-Konzerns mit GKN-Antriebstechnik an: GKN liefert die Hybridantriebe für den DS 7 Crossback E-Tense 4×4, Opel Grandland X Hybrid 4 und Peugeot 3008 Hybrid 4. Für 2025 plant GKN ein Fertigungsvolumen von einer runden Million E-Antrieben pro Jahr.
gknautomotive.com

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