Aiways plant in Europa ausschließlich Direktvertrieb

Aiways wird sein neues Batterie-elektrisches SUV U5 in Europa ausschließlich im Direktvertrieb anbieten und nicht über traditionelle Händlernetze. After Sales und Service sollen über Partner abgewickelt werden – hier wurden jetzt die ersten für Europa benannt.

Die europäische Markteinführung des Airways U5 startet im August 2020 in Dänemark, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und der Schweiz – andere Märkte sollen bald folgen.

Der ursprünglich für April 2020 vorgesehene Marktstart musste in Folge der Coronavirus-Ausbreitung verschoben werden, da die Produktion des U5 beeinträchtigt worden sei, so Aiways. „Das Unternehmen hat in den zurückliegenden Wochen Ressourcen und Mittel gebündelt, um das Virus zu bekämpfen und Menschen vor Ort in ihren Bemühungen zu unterstützen, die weitere Ausbreitung zu bekämpfen“, schreibt der Hersteller in einer Mitteilung. „In Folge der unvorhersehbaren Umstände hat Aiways die Produktion des U5 Modelljahres 2021 auf den Juli 2020 vorverlegt.“ Die im Dezember 2019 gestartete Produktion für Europa musste wieder still gelegt werden.

In wenigen Tagen will das Unternehmen die europäische Serienversion des U5 im Rahmen des Genfer Autosalons vorstellen. Bei der Präsentation wird der U5 ungewollt etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen: Wegen des Coronavirus konnte laut Aiwyas das Crossover-Coupé U 6ion nicht rechtzeitig für die Pressekonferenz nach Genf transportiert werden. Das Top-Management werde aber anwesend sein, wie die „Automobilwoche“ berichtet.

Mit dem Direktvertrieb will Aiways die traditionelle „Customer Journey“ vereinfachen. „Das Vertriebsmodell von Aiways gestaltet den Zugang zum batterie-elektrischen U5 sehr einfach“, Alexander Klose, stellvertretender Vorstandsvorsitzender für das Auslandsgeschäft. „Es erleichtert Kunden, unser Auto online zu kaufen. Wir wägen derzeit verschiedene Modelle ab.“ Zum Marktstart soll es ein Leasing-Angebot geben, später auch ein Abonnement oder den klassischen Kauf.

Allerdings gibt es bis zum Verkaufsstart noch einige offene Punkte: Die europäische Version der Website sei noch in Arbeit, so das Unternehmen. Über dieses Portal sollen sich Interessenten informieren, aber auch Testfahrten buchen und das Fahrzeug später konfigurieren und ein Leasing-Angebot erstellen können.

Zudem müssen noch die „Autohäuser“, welche die Testfahrten anbieten werden, noch eingerichtet werden. Für Deutschland ist Aiways hierzu eine Kooperation mit dem Elektronik-Einzelhändler Euronics eingegangen. Beide Unternehmen hätten bereits „zentrale Standorte definiert, „an denen Elektrofahrzeugexperten bereit stehen, um zu beraten und besten Service zu bieten“. Aber: Das muss bis August noch alles umgesetzt und im besten Fall auch erprobt werden.

Euronics gibt in einer eigenen Mitteilung an, dass bis zu 30 ausgewählte Fachhändler den U5 in ihr Sortiment aufnehmen werden. Kunden sollen dort beraten werden, zudem biete man einen Installationsservice für Wallboxen. Das Laden der Vorführwagen soll kein Problem sein: Aus einer Kooperation mit EnBW wurden bei bereits 50 Händlern Ladestationen auf den Parkplätzen installiert.

Weitere Partner sollen bis Sommer benannt werden

Der Service – beim U5 laut Aiways ohnehin nur alle 100.000 Kilometer vorgesehen – soll in Deutschland über A.T.U abgewickelt werden. In dem Partnermodell sieht der chinesische Hersteller eine „deutlich effizientere und kundenfreundlichere Option der Fahrzeugwartung“, als exklusive Aiways-Service-Werkstätten aufzubauen – auch wegen der langen Service-Intervalle.

Auch hier gibt es noch ein Aber: Bisher basiert die verkündete Zusammenarbeit nur auf einer Grundsatzvereinbarung zwischen beiden Unternehmen. Einen finalen Vertrag für das Service-Geschäft haben A.T.U und Aiways noch nicht unterschrieben, weil der derzeit noch verhandelt wird. „Details werden beide Unternehmen bis zum Verkaufsstart des U5 ausarbeiten und bekanntgeben“, schreibt Aiways in einer Mitteilung. Bis dahin sollen auch weitere regionale Dienstleister und Servicepartner genannt werden.
Quelle: Info per E-Mail, automobilwoche.de

2 Kommentare

zu „Aiways plant in Europa ausschließlich Direktvertrieb“
notting
28.02.2020 um 21:30
"In wenigen Tagen will das Unternehmen die europäische Serienversion des U5 im Rahmen des Genfer Autosalons vorstellen. Bei der Präsentation wird der U5 ungewollt etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen: Wegen des Coronavirus konnte laut Aiwyas das Crossover-Coupé U 6ion nicht rechtzeitig für die Pressekonferenz nach Genf transportiert werden. Das Top-Management werde aber anwesend sein, wie die „Automobilwoche“ berichtet."Der Artikel ist an der o.g. Stelle veraltet: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Coronavirus-Schweiz-verbietet-Grossveranstaltungen-Autosalon-faellt-wohl-aus-4671149.html "Davon betroffen sein wird der Genfer Autosalon. Zu der Messe, die ab Montag stattfinden sollte, waren im vergangenen Jahr 600.000 Besucher gekommen.Update 28.2.20, 14.30: Die Automesse wird abgesagt, heißt es aus Genf. Die Gesundheit der Menschen habe oberste Priorität. Die Situation sei ernster geworden seit dem ersten Bekanntwerden einer Infektion mit dem Coronavirus in der Schweiz.""Der Service – beim U5 laut Aiways ohnehin nur alle 100.000 Kilometer vorgesehen – soll in Deutschland über A.T.U abgewickelt werden." Das halte ich für eine ganz schlechte Idee. Am Fahrwerk gibt immer wieder deutl. vorher Sachen die den Leuten nicht auffallen, die z. T. sogar aufmerksameren Autofahrern auffallen. Teilweise weil's nicht ihr Auto ist oder weil sie schlicht zu dumm bzw. zu ignorant sind. Bei der HU gibt's i.d.R. keine Tipps was man rechtzeitig tun sollte, dass aus einer eigentl. eher günstigeren Reparatur durch ignorantes Weiterfahren eine teure Reparatur bis wirtschaftl. Totalschaden wird. Und ATU wird den Kunden immer irgendwelchen unnötigen Kram andrehen wollen.notting
eCar-Fan und TESLA-Fahrer
28.02.2020 um 21:45
Dieser Ansatz scheint x-mal sinnvoller und erfolgversprechender als frühere Versuche des Direktvertriebs, z.B. mit real & Co.Hier erwächst den traditionellen OEMs und dem KFZ.-Handel ein völlig neues Szenario. Sozusagen Konkurrent der dritten Dimension.Das dürfte so manches verändern und vermutlich Nachahmer nach sich ziehen.

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