Škoda plant beim E-SUV Enyaq mit fünf Antriebs-Varianten

Škoda hat nun erstmals technische Details zu seinem ersten rein elektrischen Serienmodell auf MEB-Basis genannt, dem SUV Enyaq. Insgesamt fünf verschiedene Leistungsvarianten (drei mit Heck- und zwei mit Allradantrieb) und drei Batteriegrößen werden erhältlich sein – und dabei teilweise von den bekannten Werten des ID.3 abweichen.

Das Einstiegsmodell ist der Škoda Enyaq iV 50 mit einem hinten montierten 109-kW-Elektromotor und einem Akku mit einer Bruttokapazität von 55 kWh (netto nutzbar: 52 kWh), der bis zu 340 Kilometer Reichweite ermöglichen soll. Die nächste Variante ist der Enyaq iV 60 mit 132 kW Leistung und 62-kWh-Akku (netto: 58 kWh), der laut Škoda bis zu 390 Kilometer schafft. Der Enyaq iV 80 ist mit einer Leistung von 150 kW die stärkste der drei heckangetriebenen Versionen und bietet mit seiner 82-kWh-Batterie (netto: 77 kWh) eine WLTP-Reichweite von bis zu 500 Kilometer.

Der 82-kWh-Akku wird auch von den beiden Versionen verwendet, die mit einem zweiten E-Motor und damit Allradantrieb ausgestattet sind: dem 80X und dem vRS, die 195 kW bzw. 225 kW liefern. Die maximale Reichweite beider Allradvarianten beträgt bis zu 460 Kilometer.

Interessant ist dabei etwa die kleinste Batterie des Enyaq iV 50: Bei anderen MEB-Modellen wurde eine Batterie mit 52 kWh netto noch nicht genannt. Beim ID.3 kommt das Pure Modell auf 45 kWh netto (48 kWh brutto). Die mittlere Variante ID.3 Pro entspricht dem Enyaq iV 60 (62 kWh brutto, 58 kWh netto) und die Batterie des ID.3 Pro S entspricht jener aus den 80er- bzw. RS-Modellen des Enyaq (82 kWh brutto, 77 kWh netto). Während der ID.3 laut den bisherigen VW-Angaben immer auf eine Leistung von 150 kW kommt (unabhängig von der Batteriegröße), hat Škoda die Leistung mit 109 kW, 132 kW und 150 kW bei den einmotorigen Varianten gestaffelt.

Die Ladeleistung geben die Tschechen in der Mitteilung mit „bis zu 11 kW“ AC und mit „bis zu 125 kW“ DC an. In der Basisversion verfügt der Enyaq iV nicht über einen dreiphasigen Onboard-Lader – auch der ID.3 Pure hat nur einen zweiphasigen Lader mit maximal 7,2 kW. Bei der DC-Ladeleistung hat Škoda eine ähnliche Abstufung wie VW beim ID.3 gewählt: Die Variante mit der kleinsten Batterie schafft nur 50 kW, beim 58-kWh-Akku sind es 100 kW und die 77-kWh-Version schafft die maximal angegebenen 125 kW.

Der Enyaq iV ist laut der Mitteilung 4,65 Meter lang, 1,88 Meter breit und 1,62 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,765 Meter, der Kofferraum fasst 585 Liter. Im Gegensatz zu der coupéhaften Studie Vision iV kommt die Serienversion des Enyaq näher an die konventionelle SUV-Form, wie sie auch ein VW ID.4 bieten wird. Darauf deuten zumindest Bilder von stark getarnten Prototypen hin, die Škoda nun veröffentlicht hat – und auch Fotos leicht getarnter Testfahrzeuge, die kürzlich auf einem tschechischen Auto-Portal aufgetaucht sind.

Anders als der ID.3 und die angekündigten MEB-Modelle Seat el-Born und Audi Q4 e-tron wird der Enyaq iV nicht in Zwickau gebaut. Die Produktion des rein Batterie-elektrischen SUV auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB) soll Ende 2020 im Škoda-Stammwerk in Mladá Boleslav anlaufen – auf einer Linie mit MQB-Modellen. Das Serienmodell soll noch in diesem Jahr vorgestellt werden, mit der Premiere soll auch der Vorverkauf starten. Preise nennt Škoda aber noch nicht. Es wird jedoch zum Start eine speziell ausgestattete und optisch differenzierte ,Founders Edition’“ geben, die auf 1.895 Exemplare – in Anlehnung an das Gründungsjahr – limitiert ist.

Technische Daten50608080XvRS
Leistung109 kW132 kW150 kW195 kW225 kW
max. Drehmoment220 Nm310 Nm310 Nm425 Nm460 Nm
Höchstgeschwindigkeit160 km/h160 km/h160 km/h160 km/h180 km/h
0 – 100 km/h11,5 Sekunden9,0 Sekunden8,8 Sekunden7,0 Sekunden6,2 Sekunden
Reichweite (WLTP)340 km380 km500 km460 km460 km
Verbrauch (WLTP)k.A.k.A.k.A.k.A.k.A.
Batteriekapazität brutto (netto)55 kWh (52 kWh)62 kWh (58 kWh)82 kWh (77 kWh)82 kWh (77 kWh)82 kWh (77 kWh)
LadeleistungDC50 kW100 kW125 kW125 kW125 kW
Ladezeit DCk.A.k.A.k.A.k.A.k.A.
Ladeleistung AC7,2 kW11 kW11 kW11 kW11 kW
Ladezeit ACk.A.k.A.k.A.k.A.k.A.
Kofferraumvolumen (Liter)585 l585 l585 l585 l585 l
Anhängelast (max.)1.000 kg1.000 kg1.000 kg1.200 kg1.200 kg

skoda-media.de, skoda-media.de (Bilder & Details), mobile.de (AHK)

7 Kommentare

zu „Škoda plant beim E-SUV Enyaq mit fünf Antriebs-Varianten“
Pavel Zotapack
08.05.2020 um 10:15
Das kann schon erfolgreich werden, sofern man nicht die Fehler vom ID.3-Marketing wiederholt: - Also bitte keine zwölfmonatige Vorbesteller-Reservierer-Warteschleife inkl. Informations-Lockdown. - Preise bitte zeitnah auf den Tisch zusammen mit aussagekräftigem Prospektmaterial elektronisch plus „klassisch Papier“. - Nicht groß lange Heckmeck mit 1st Edition, Founder‘s Edition oder Alphabeta. Der VW-Konzern ist nicht Apple oder Tesla und auch ein dauertwitternd-optimistischer Marketing-Vorstand ändert nichts daran.
Egon Meier
08.05.2020 um 10:31
Frage an die Redaktion: Wo kommen die Daten der Tabelle her? Aus der Presseerklärungs-Quelle ergeben sie sich nicht. Und anderweitig wurde kolportiert, dass die 1200kg Anhängelast für die stärkste Version vorgesehen sind.
Egon Meier
08.05.2020 um 11:15
danke !!
Daniel Bönnighausen
08.05.2020 um 10:38
Die Informationen zu den technischen Daten stammen direkt von Skoda: https://www.skoda-media.de/model/105/2622?fz=105&skoda=ENYAQ
André Dittrich
09.05.2020 um 10:32
Schönes Auto!Für meinen Geschmack aber noch etwas zu geringe Reichweite.Die angegebenen Reichweiten wir man unterer realen Verhältnissen bestimmt nicht erreichen (z.B.im Winter).
Peter Richle
11.05.2020 um 10:48
Nach sechs Jahre Elektroauto (40'000 km p.a.) kann ich Ihnen sagen, dass die Reichweite echt nicht relevant ist. Die allermeisten Tage benötigen Sie das Maximum bei weitem nicht. Wenn's doch mal so sein soll, dann muss halt zwischengeladen und dabei eine Pause eingelegt werden - ist auch aus Verkehrssicherheitsgründen keine schlechte Idee. Aber ja - um diesem Einwand zuvorzukommen: Vielleicht gibt es den einen oder anderen Aussendienstmitarbeiter, der genervt wäre, weil er jeden Tag irgendwo schnelladen muss. Das ist halt im Moment noch so. Auf jeden Fall taugt so ein Auto für 98 % der Menschen an 99 % ihrer Tage, das kann ich aus eigener Erfahrung versichern.
Marcus Timmermann
16.05.2020 um 21:19
Schade, dass die Anhängelast so gering ist. 1000kg sind leider zu wenig. Und 1200kg nur für die Topversion ist überhaupt nicht das, was ich mir gewünscht hätte. Damit wird der Enyaq für uns wahrscheinlich leider sehr uninteressant. Schade, auf der Zielgeraden ausgeschieden.

Schreiben Sie einen Kommentar zu Daniel Bönnighausen Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch