Skeleton erhält Investment von Marubeni

Der Ultrakondensatoren-Hersteller Skeleton Technologies aus Estland hat eine strategische Partnerschaft mit dem japanischen Handelsunternehmen Marubeni geschlossen, das zudem in nicht genannter Höhe in Skeleton investiert.

Bereits im Herbst 2020 hatte Skeleton Technologies eine Finanzierungsrunde über 41,3 Millionen Euro abgeschlossen. Ziel der neuen Kooperation mit Marubeni sei es, die neue Generation von Ultrakondensatoren von Skeleton, die auch als „SuperBattery“ bezeichnet werden, auf den asiatischen Automobilmarkt zu bringen, wobei der Schwerpunkt auf Elektrofahrzeugen und Wasserstofftransporten liegt, so das Unternehmen in einer Mitteilung.

Für die „SuperBattery“-Technologie arbeitet Skeleton mit dem KIT zusammen. Im Rahmen der im September 2020 angekündigten Forschungskooperation soll das von Skeleton patentierte Kohlenstoffmaterial „Curved Graphene“ mit Materialien zu der „SuperBattery“ kombiniert werden, die am KIT entwickelt wurden. Die Batterie soll die hohe Leistung und lange Lebensdauer von Ultrakondensatoren mit einer Graphenbatterie ermöglichen. Zudem wird Skeleton mit seinem Werk in Großröhrsdorf im Rahmen des zweiten Batterie-IPCEI von der Bundesrepublik Deutschland gefördert.

Die „SuperBattery“ soll in nur 15 Sekunden geladen werden können und „hunderttausende Tiefenentladung- und Ladezyklen überstehen. In Batterie-elektrischen Autos könnte diese Batterie als Ergänzung der Lithium-Ionen-Batterie eingesetzt werden. „Durch ‚SuperBattery’ kann eine typische Überdimensionierung von Akkus und entsprechenden Kühlsystemen vermieden werden, was zu wesentlich geringeren Kosten und einer längeren Lebensdauer der Systeme führt“, erklärte ein Skeleton-Sprecher im September. „Im Wesentlichen dient die ‚SuperBattery’ als Puffer für Spitzenleistungslasten zum Laden und Entladen, die für aktuelle Batterien normalerweise die anspruchsvollsten Aufgaben sind.“ Als primäre Traktionsbatterie eignen sich Graphen-Batterien wegen ihrer geringeren Energiedichte nicht. Skeleton spricht bei seiner Entwicklung von 60 Wh/kg.

Über die Vertriebs-Kooperation hinaus wollen Skeleton und Marubeni laut der Mitteilung „bei neuen Anwendungen“ für das „Curved Graphene“ zusammenarbeiten. Details hierzu werden jedoch noch nicht genannt.

„Die Ermöglichung einer klimaneutralen Elektrifizierung hat für die Marubeni Corporation eine Schlüsselpriorität“, sagt Masayuki Omoto, COO der Business Development Division bei Marubeni. Taavi Madiberk, CEO und Mitbegründer von Skeleton Technologies, ergänzt: „Unsere Zusammenarbeit wird in naher Zukunft die Akzeptanz unserer Technologie auf dem asiatischen Automobilmarkt vorantreiben, da die Kosten viel schneller sinken werden als bei Lithium-Ionen-Batterien.“

Marubeni ist eigentlich ein Handels-Konglomerat, hat aber in der Vergangenheit bereits Kontakte zur eMobility-Branche geknüpft. 2017 schloss sich das Unternehmen dem Hydrogen Council an und unterzeichnete 2018 eine Kooperationsvereinbarung rund um das Batterie-Recycling mit Northvolt. Zudem wurde im Januar 2020 angekündigt, dass sich Marubeni an dem E-Auto-Startup Byton beteiligen werde. Später, als Byton in finanzielle Schwierigkeiten geriet, wurde bekannt, dass offenbar wegen der Corona-Pandemie nicht alle im Zuge der C-Serie-Finanzierung angekündigten Gelder an Byton geflossen sind. Bei dem „Neustart“ von Byton war von einer Marubeni-Beteiligung keine Rede mehr.
skeletontech.com, marubeni.com

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