TotalEnergies und Air Liquide planen H2-Tanknetz für Lkw in Europa

Bild: H2 Mobility

TotalEnergies und Air Liquide haben die Gründung eines Joint Ventures zum Aufbau von Wasserstoff-Tankstellen für schwere Nutzfahrzeuge in Europa beschlossen. Ziel ist es, mehr als 100 H2-Stationen entlang wichtiger Straßenkorridore in Frankreich, Benelux und Deutschland zu errichten.

Zum Zeitplan äußern sich der Energiekonzern und der Gashersteller nicht konkret. In einer begleitenden Mitteilung wird lediglich geäußert, dass diese H2-Stationen „in den kommenden Jahren“ installiert und unter der Marke TotalEnergies betrieben werden sollen. Zum geplanten 50:50-Joint-Venture werden die Partner präziser: Dieses soll noch 2023 gegründet werden und die Tankstellen bauen, betreiben und Wasserstoff für Kunden aus dem Transportgewerbe beschaffen. Die Gründung steht allerdings noch unter dem Vorbehalt, „dass die zugehörigen Verträge finalisiert und die erforderlichen behördlichen Genehmigungen erteilt werden“, wie es in der Mitteilung heißt.

Die beiden französischen Konzerne geben an, ihre Kompetenzen in das Joint Venture einbringen zu wollen. TotalEnergies werde seine Stärken im Betrieb und in der Verwaltung von Tankstellen-Netzen sowie im Vertrieb von Energie an B2B-Kunden einbringen, heißt es. Air Liquide beherrsche komplementär die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette und bringe technisches Know-how mit. „Als Pioniere auf dem Gebiet der Wasserstoffmobilität sind wir von der Notwendigkeit überzeugt, jetzt mit dem Aufbau eines Hochleistungsnetzes zu beginnen, von dem unsere Kunden profitieren werden“, äußert Thierry Pflimlin, President Marketing & Services bei TotalEnergies. „Diese neue Partnerschaft mit Air Liquide wird es uns ermöglichen, unsere Entwicklung in der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette fortzusetzen.“

Laut Matthieu Giard, Vizepräsident und Mitglied des Exekutivausschusses der Air-Liquide-Gruppe, bietet Wasserstoff eindeutige Vorteile für die Schwerlastmobilität. „Um seine breite Nutzung zu fördern, muss die Entwicklung von Betankungsinfrastrukturen beschleunigt und Fahrzeugherstellern und Verkehrsbetrieben ein ausreichend dichtes Tankstellennetz angeboten werden.“ Genau das sei das Ziel des Joint Ventures.

TotalEnergies und Air Liquide kennen sich bereits von anderen Kooperationen. So sind beide Gesellschafter des Joint Ventures HysetCo, das sich auf Wasserstoff-Mobilität in der Region um Paris fokussiert. Außerdem arbeitet das Duo bei der Herstellung von „kohlenstoffarmem Wasserstoff“ für die Luftfahrt in einem Projekt („Grandpuits Zero Crude Platform“) in der französischen Stadt Grandpuits zusammen.

Die jetzige Ankündigung von TotalEnergies und Air Liquide folgt übrigens auf eine Kooperationsvereinbarung des Energieriesen mit Daimler Truck im Herbst 2021 – auch dabei geht es um die Förderung von H2-Mobilität im Fernlastverkehr. Seinerzeit war angekündigt worden, dass unter Regie von Total in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich und Deutschland bis 2030 bis zu 150 H2-Tankstellen entstehen sollen. Also in denselben fünf Ländern, die auch bei der neuen Kooperation mit Air Liquide im Fokus stehen.

Außerdem umfasst die Zusammenarbeit nach damaligen Angaben die Wasserstoffbeschaffung inklusive der damit verbundenen Logistik, die Belieferung von Tankstellen mit Wasserstoff, die Entwicklung Wasserstoff-basierter Lkw und den Aufbau eines Kundenstamms. Daimler Truck gab im Herbst 2021 an, im Zuge der Kooperation bis 2025 Brennstoffzellen-Lkw auch an Kunden in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich liefern zu wollen.

Daimler Truck und Total kannten sich bereits zuvor über ihre gemeinsame Mitgliedschaft beim Konsortium H2Accelerate. Das Kollaborationsprojekt verfolgt das breit gefasste Ziel, die Einführung des Wasserstoff-betriebenen Verkehrs in Europa im kommenden Jahrzehnt zu unterstützen.
totalenergies.com

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