Stellantis läutet industrielle Serienfertigung von H2-Transportern ein

Stellantis beginnt mit der Herstellung von mittelgroßen und großen Brennstoffzellen-Transportern in seinen Werken im französischen Hordain und im polnischen Gliwice. Damit steigt der Konzern in die Serienproduktion von Wasserstoff-betriebenen Lieferwagen ein.

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Bild: Stellantis

Mit mittelgroßen H2-Transportern war Stellantis bereits am Markt vertreten. Nun hebt der Konzern die Produktion auf ein neues Niveau und ergänzt das Portfolio um große Wasserstoff-Transporter. Bei den mittelgroßen Lieferwagen sorgt zudem eine zweite Generation des Brennstoffzellensystems für eine künftige Reichweite von bis zu 400 Kilometern und eine Betankungszeit von weniger als vier Minuten. Bei den großen Transportern sind es laut Stellantis bis zu 500 Kilometer und eine Betankungszeit von fünf Minuten.

Konkret bringt der Konzern acht Brennstoffzellen-Versionen von mittelgroßen und großen Transportern heraus: den Citroën ë-Jumpy und ë-Jumper, den Fiat Professional E-Scudo und E-Ducato, den Opel/Vauxhall Vivaro und Movano sowie den Peugeot E-Expert und E-Boxer. Wie hoch der Output in den Werken in Frankreich und Polen ausfallen soll, äußert sich der Hersteller nicht. Auch zum eigentlichen Antrieb, der in den je vier mittelgroßen und großen Schwestermodellen weitgehend identisch ausfallen dürfte, gibt es noch keine Details. Klar ist aber, dass die Wasserstoff-Versionen bereits auf den überarbeiteten Modellversionen aufbauen werden, die Stellantis im Oktober angekündigt hatte.

„Dass wir zunächst mittelgroße Transporter und nun auch große Transporter mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb auf unseren Produktionslinien integrieren, ist ein Beweis für unser Engagement, die führende Position in der hochmodernen Wasserstofftechnologie zu behalten und sie für unsere anspruchsvollsten Kunden verfügbar zu machen“, sagt Jean-Michel Billig, Stellantis Chief Technology Officer, Hydrogen Fuel Cell Vehicle Development. „Die Fähigkeiten und das Engagement unserer Ingenieure und operativen Teams sind von entscheidender Bedeutung, um die Ambitionen von Dare Forward 2030 umzusetzen und die Führungsposition im Segment für emissionsfreie Nutzfahrzeuge zu behaupten.“

Stellantis‘ Nutzfahrzeugbau verteilt sich auf die Standorte in Mangualde (Portugal), Vigo (Spanien) und Ellesmere Port (Großbritannien) für Kleintransporter, Hordain (Frankreich) und Luton (Großbritannien) für mittelgroße Transporter sowie Atessa (Italien) und Gliwice (Polen) für große Transporter. Dort laufen inzwischen Neuauflagen der Lieferwagen vom Band. Denn vor drei Monaten stellte Stellantis auf seinem „Commercial Vehicles Ambition Day“ zwölf neue Modelle vor – im Kern stehen dahinter drei Fahrzeuge, verteilt auf jeweils vier Marken. Die zweite Generation der Elektroantriebe „soll im Vergleich zu den Verbrennern keine Kompromisse bei wichtigen Faktoren wie Nutzlast oder Laderaumvolumen verlangen“, so das seinerzeitige Credo.

Schon im Oktober erwähnt wurde auch, dass die vier mittelgroßen Transporter Opel/Vauxhall Vivaro, Citroën Jumpy, Fiat Scudo und Peugeot Expert neben einem rundum aufgefrischten Design eine Brennstoffzellen-Version mit drei Wasserstoff-Tanks und bis zu 400 Kilometern Reichweite zur Seite gestellt bekommen sollen. Davon unabhängig gibt es in dem Quartett innen ein neues Cockpit mit Zehn-Zoll-Fahrerdisplay und mehr Ablagen als bisher. Und: In dieser Klasse gibt es bei den Modellen insgesamt sechs Karosserietypen, künftig nur noch zwei statt drei Längen (das 4,60 Meter lange S-Modell wurde gestrichen).

Mit Blick auf die großen Transporter Fiat Ducato, Opel Movano, Citroën Jumper und Peugeot Boxer kündigte Stellantis vor drei Monaten an, ab Mitte 2024 eine „angepasste Version des Wasserstoff-Antriebs“ in diesen Modellen anzubieten – mit der oben erwähnten Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Das sind 80 Kilometer mehr als die BEV-Versionen der Transporter dank der zweiten E-Antriebs-Generation schaffen sollen. Die Wasserstoff-Fahrzeuge sollen angesichts dieses eher moderaten Unterschieds wohl vor allem durch ihre fünfminütige Tankzeit überzeugen.

Wie bisher werden die großen Vans in vier Längen und drei Höhen angeboten. Das Portfolio umfasst sieben Karosserieversionen, darunter künftig auch eine spezielle Delivery-Version für Lieferdienste. Diese soll sich unter anderem durch ein Rolltor anstelle der Hecktüre auszeichnen.

Stellantis betont, dass die Brennstoffzellentechnologie eine wichtige Rolle in der eigenen Roadmap für emissionsfreie Antriebe spiele. Daher auch der Einstieg des Konzerns in die vertikale Lieferkette: Seit 2023 ist Stellantis zu einem Drittel gleichberechtigter Anteilseigner von Symbio, einem Unternehmen für Wasserstofftechnologie mit Niederlassungen in Europa und den Vereinigten Staaten.

media.stellantis.com

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