Fisker verhandelt wohl mit Nissan über Investition

Nissan verhandelt laut einem Agenturbericht mit Fisker über eine Investition und könnte im Gegenzug Zugang zur E-Pickup-Plattform von Fisker erhalten. Die Verhandlungen zwischen Nissan und Fisker seien weit fortgeschritten und der Deal könnte demnach noch in diesem Monat abgeschlossen werden.

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Bild: Fisker

Wie Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, werde diskutiert, dass Nissan mehr als 400 Millionen US-Dollar in Fisker investieren soll und den von Fisker geplanten E-Pickup Alaska ab 2026 in einem seiner US-Montagewerke baut – ebenso wie einen eigenen E-Pickup auf Basis dieser Plattform.

Fisker hatte vor einigen Tagen die eigene Zukunft in Frage gestellt, wobei es sich aber um eine Pflichtangabe für börsennotierte US-Unternehmen handelt, wenn die Liquidität ohne weitere Finanzierung nicht für die kommenden zwölf Monate ausreicht. Fisker hatte zudem angegeben, dass man „mit einem großen Autohersteller“ über eine mögliche Investition und eine Entwicklungspartnerschaft verhandle – ohne jedoch Summen und Namen zu nennen. Laut den Reuters-Informationen dürfte es sich dabei um Nissan handeln.

Bei dem im Sommer 2023 als Studie enthüllten Fisker Alaska handelte es sich um eine Pickup-Interpretation des E-SUV Ocean, der bekanntlich von Magna in Österreich gebaut wird. Sollte die Nissan-Kooperation realisiert werden, dürfte eine Übernahme von Ocean-Teilen eher schwierig werden. Es wäre somit weitere Entwicklungsarbeit nötig, um das Modell für die Produktion bei Nissan abzuändern.

Es gibt aber bereits einen Hinweis, dass Fisker genau diesen Weg gehen will: Auf der europäischen Website des Unternehmens wird der Alaska bereits nicht mehr aufgeführt, sondern ein E-Pickup namens Kayak – auf der US-Website ist noch vom Alaska die Rede. Der Kayak soll den dortigen Angaben zufolge ab 45.400 Dollar „ohne jegliche Anreize“ erhältlich sein – also genau jenen Preis, den Fisker auch vor einem Jahr für den Alaska genannt hatte. Während damals noch ein Produktionsbeginn 2025 in Aussicht gestellt wurde, heißt es nun zum Kajak: „Weitere Informationen zur Verfügbarkeit und zum voraussichtlichen Produktionszeitraum für Kayak werden in Zukunft bekannt gegeben.“

Nissan betreibt in den USA zwei Fahrzeugwerke, jeweils eines in Tennessee und Mississippi – dort hat man mit dem Leaf bereits E-Auto-Erfahrung. Mit dem Leaf und dem aus Japan importierten SUV Ariya hat Nissan derzeit zwei E-Autos in seinem US-Angebot. Die Fisker-Kooperation könnte den Weg zu einem E-Pickup spürbar verkürzen. Allerdings verfügt Fisker über kein Produktions-Knowhow, da das Unternehmen die Fahrzeuge designt, entwickelt und Dinge wie die Beschaffung regelt, die Produktion ist aber an Partner ausgelagert.

Dennoch scheinen sich die Verantwortlichen sicher, dass ein solcher Deal möglich ist und zu überschaubaren Kosten umgesetzt werden könnte. Nissan suche nach „vielen, vielen Möglichkeiten“, so ein Reuters-Informant. Das Term Sheet sei bereits fertig und der Deal durchlaufe derzeit noch die Due-Diligence-Prüfung, so eine der Quellen.

reuters.com, fiskerinc.com (Kayak-Website)

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