VW-Konzern greift auf autonome Fahrassistenten von Mobileye zurück

Volkswagen vertieft beim automatisierten Fahren seine Zusammenarbeit mit Mobileye. Gemeinsam wollen beide Unternehmen neue automatisierte Fahrfunktionen in Serie bringen – für die Premiummarken des Konzerns, aber auch für leichte Nutzfahrzeuge.

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Bild: VW Nutzfahrzeuge

Mobileye stellt hierzu Technologien für teil- und hochautomatisiertes Fahren auf Basis seiner Plattformen SuperVision und Chauffeur bereit, wie es in einer Mitteilung der Volkswagen Group heißt. Die Konzernmarken Audi, Bentley, Lamborghini und Porsche wollen künftig darauf zurückgreifen, um neue Fahrfunktionen zügig in ihr Modellportfolio mit allen Antriebsarten zu bringen – konkret geht es um erweiterte Level-2-Funktionen und künftig auch Level 3. Ab dieser Stufe kann das Fahrzeug in designierten Bereichen zeitweilig die Fahraufgabe übernehmen, Fahrer müssen das System nicht permanent überwachen.

Zudem soll Mobileye für Volkswagen Nutzfahrzeuge weitere Technologiekomponenten für das autonome Fahren liefern – hier geht es aber schon um Level 4, das „vollautomatisierte Fahren“. Erklärtes Ziel von Volkswagen ADMT ist es, selbstfahrende ID. Buzz für Mobilitäts- und Transportdienste zur Serienreife zu bringen – laut einer eigenen Mitteilung von VW Nutzfahrzeuge soll das 2026 so weit sein.

„Um autonome Shuttles in großen Stückzahlen auf die Straße zu bringen, braucht es die Kooperation starker Partner“, sagt Christian Senger, Vorstand für das Autonome Fahren, Mobilität und Transport (ADMT) bei Volkswagen Nutzfahrzeuge: „Wir entwickeln das erste vollautonome Großserienfahrzeug und Mobileye bringt den digitalen Fahrer an Bord.“ Ein großer Vorteil der Kooperation sei die Synergie mit Systemen für das automatisierte Fahren im Konzern, Module können je nach Ausbaustufe über die SAE-Levels 2+ bis 4 gemeinsam genutzt werden.

Level 4 vorerst nur bei VWN

Zu den Funktionen für die Premiummarken gehören laut dem VW-Konzern „fortschrittliche Assistenzsysteme für den Autobahn- und Stadtverkehr, einschließlich selbstständigen Überholens in zugelassenen Bereichen mehrspuriger Straßen, automatisches Halten bei Rotlicht und an Stoppschildern, sowie Unterstützung im Kreuzungs- und Kreisverkehr“. Gegenüber den aktuellen Systemen, die am besten auf Autobahnen funktionieren, wäre es im Stadtverkehr mit Ampeln, Stoppschildern und Kreisverkehren eine spürbare Erweiterung des Funktionsumfangs.

VW betont, dass alle Fahrassistenzsysteme auf den von der Tochter Cariad entwickelten Softwarearchitekturen aufbauen. Dabei geht es um die E3 1.2, die etwa im neuen Porsche Macan und dem Audi Q6 e-tron sowie folgenden PPE-Modellen eingesetzt wird. „Die Marken entscheiden im Rahmen ihrer Produktstrategie über den spezifischen Einsatz der Systeme und stimmen sie auf ein markenspezifisches Fahrerlebnis ab“, heißt es hierzu. Bei der E3 1.2 setzt VW noch auf Partner wie Mobileye, um die Technologie schnell einsetzen zu können.

Langfristig setze der Konzern auf ein „eigenes Komplettsystem“ – für die „Zukunftsarchitektur E3 2.0“ will VW „selbst vorangehen“. Bestehende Partnerschaften mit Bosch, Qualcomm und Horizon Robotics in China „werden fokussiert weitergeführt“. Dieses System soll dann in der rein elektrischen Plattform SSP Scalable Systems Platform debütieren. Die SSP wird hier als „rein elektrische, volldigitale und hochskalierbare Mechatronikplattform des Konzerns“ bezeichnet.

„Unser Ziel ist es, unseren weltweiten Kunden herausragende Produkte mit führender Technologie anzubieten“, sagt Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns und der Porsche AG. „Neue, automatisierte Fahrfunktionen steigern signifikant den Komfort und die Sicherheit. Passgenau zugeschnitten auf unsere Marken und Produkte machen sie jede Fahrt zu einem persönlichen, individuellen Erlebnis. Mit Mobileye haben wir einen weiteren erstklassigen Partner an unserer Seite, um diese automobile Zukunft zu gestalten.“

„Wir sind stolz darauf, eng mit dem Volkswagen-Konzern zusammenzuarbeiten, um die Zukunft des Fahrens noch sicherer, automatisierter und lohnender zu gestalten“, sagt Amnon Shashua, President und CEO von Mobileye. „Wir sehen den Volkswagen-Konzern mit dieser Zusammenarbeit branchenweit führend, wenn es darum geht, KI-gestützte fortschrittliche Fahrerassistenztechnologien für Kunden weltweit erfahrbar zu machen und neue Dienste auf Basis autonom fahrender Fahrzeuge zu ermöglichen.“

volkswagen-group.com, vwn-presse.de (Login erforderlich)

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