EU-Neuzulassungen: Elektroautos hängen Diesel ab
Im April haben sich die Zulassungen von Elektroautos in der EU weiter positiv entwickelt und um ein Drittel zugelegt (34,1 %) – das spiegelt sich in einer starken Viermonats-Bilanz für das bisherige Jahre 2025 wider: Nachdem schon im ersten Quartal der Elektro-Anteil EU-weit bei 15,2 Prozent lag, wächst er dank nunmehr 558.262 neuen Einheiten zwischen Januar und April auf jetzt 15,3 Prozent. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor lag die Marktdurchdringung noch bei zwölf Prozent.
Gleichzeitig ist der Gesamtmarkt im April um 1,3 Prozent gewachsen, wie der ACEA in seiner neuesten Statistik mitteilt. Im März waren die Neuzulassungen EU-weit noch um 0,2 Prozent gesunken – im Januar und Februar sogar um -2,6 bzw. -3,4 Prozent. Der ACEA wertet dies „trotz des weiterhin unvorhersehbaren globalen wirtschaftlichen Umfelds als Anzeichen für eine Erholung“.
E-Autos hatten an dieser Erholung einen großen Anteil: Drei der vier größten Märkte in der EU, auf die 63 Prozent aller Zulassungen von Batterie-elektrischen Fahrzeugen entfallen, verzeichneten im April robuste Zuwächse: Deutschland (+42,8%), Belgien (+31,3%) und die Niederlande (+6,4%). Dem stand ein Rückgang von 4,4 % in Frankreich gegenüber. Schon im März zeigte sich bei diesem Länder-Quartett ein ähnliches Bild. Der Schwund in Frankreich könnte dabei damit zu tun haben, dass vor einem Jahr über das „Social Leasing“-Subventionsprogramm der dortigen Regierung besonders viele BEVs auf die Straße kamen.


Interessant ist auch der Blick nach Großbritannien. Dort wurden seit Jahresbeginn 144.749 neue BEVs registriert, ein Zuwachs um 35 Prozent. Aber Deutschland bleibt bei den absoluten Zahlen mit bisher 158.503 neu zugelassenen BEVs vorne. Das ist deshalb spannend, weil UK Deutschland im Jahr 2024 bei den BEV-Zulassungen erstmals überholt hatte. Nach den ersten vier Monaten des aktuellen Jahres hat nun wieder die Bundesrepublik die Nase vorn. Mit Frankreich hat übrigens nur ein weiteres europäisches Land im bisherigen Jahresverlauf ebenfalls eine sechsstellige BEV-Zulassungszahl (100.061 Einheiten).
Trotz Model Y Juniper: Tesla sackt weiter ab
Bei den Neuzulassungen nach Herstellern unterscheidet der ACEA nicht nach den Antriebsarten, hier sind also nur Aussagen zu den reinen BEV-Herstellern möglich. Für Tesla wurden zwischen Januar und April 41.677 Neuzulassungen in der EU registriert, was einem Rückgang um 46 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. Im April betrug der Rückgang 53 Prozent auf 5.475 Neuzulassungen. Hier haben die inzwischen begonnenen Auslieferungen des überarbeiteten Model Y Juniper also keine Trendwende gebracht. Aber: Ergänzt man die EU-Zahlen um die Zulassungen des UK und der EFTA-Länder (Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein) ergibt sich für Tesla seit Jahresbeginn ein leicht gedämpfter Absturz um 39 Prozent.
Als weiterer E-Hersteller ist Smart zu nennen. Hier fällt der Rückgang nach den ersten vier Monaten des Jahres mit 67,6 Prozent ebenfalls eklatant aus. Im April wurden sogar 73 Prozent weniger neue Smarts in der EU erfasst, nur noch 644 Fahrzeuge statt 2.397 neuen Smarts im April 2024.
Bei den weiteren Antriebsarten waren im bisherigen Jahresverlauf auch die elektrifizierten Antriebe im Plus: Die Plug-in-Hybride legten um 7,8 Prozent auf 287.850 Fahrzeuge zu, vor allem Deutschland (+46,6 %), Italien (+41,8 %) und Spanien (+42,8 %) waren hier die großen Treiber. Der EU-weite Marktanteil der Teilzeit-Stromer kletterte dadurch leicht auf 7,9 Prozent (von 7,6 % im Q1). Die beliebteste Antriebsart waren die Hybrid Electric Vehicles, deren Zulassungszahlen um 20,8 Prozent zugelegt haben. Mit einem Marktanteil von 35,3 Prozent liegen die Hybride inzwischen stabil vor den reinen Benzinern (28,6 %).
Der kombinierte Verbrenner-Marktanteil von Benzin und Diesel ist innerhalb eines Jahres von 48,4 auf 38,2 Prozent gefallen. Lagen in den ersten vier Monaten des Vorjahres die Diesel-Neuzulassungen in der EU noch vor den Elektroautos (472.589 Diesel zu 441.785 BEV), haben die Elektroautos seit Jahresbeginn mit 558.262 Neuzulassungen die Nase klar vorne. Neue Diesel wurden nur noch 348.050 registriert.
Länder-Ranking im April
Blicken wir nach der Viermonats-Bilanz noch einmal konkreter auf den April: Hier hat der ACEA 145.341 neue Elektroautos in seiner Bilanz erfasst, ein Plus von 34,1 Prozent – im März war das Wachstum mit 17,1 Prozent zwar geringer, die absoluten Stückzahlen allerdings höher (157.505 BEVs). Dass die 2025er Werte konstant und deutlich über 2024 liegen, hängt freilich damit zusammen, dass Anfang 2024 etwa im wichtigen E-Auto-Markt Deutschland die Neuzulassungen nach dem abrupten Umweltbonus-Ende zurückgegangen waren.
Im April war Deutschland nun mit 45.535 Neuzulassungen (+53,5 Prozent) wieder der größte E-Auto-Markt der EU, was aber bereits seit Anfang April über die KBA-Zahlen bekannt war. Es folgen Frankreich (25.542 BEV, +2,8 %), Belgien (12.469 BEV, +35,8 %) und Dänemark (9.567 BEV, +45,5 %) kurz vor den Niederlanden (9.235 BEV, +1,8 %). Das größte Wachstum gab es in Tschechien (1.229 BEV, +110,8 %) und Italien (6.643 BEV, +108,2 %). Den stärksten Rückgang gab es wie schon im März in Rumänien mit -70,1 Prozent von 728 auf 218 neue E-Autos.
Außerhalb der Europäischen Union warteten im April zwei europäische Länder mit fünfstelligen Zulassungszahlen auf: Großbritannien (24.558 BEV, +8,1 %) und Norwegen (10.942, +8,9 %).
acea.auto (PDF)
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