LGES und Samsung SDI wollen in USA für GM LFP-Zellen produzieren

Auf Wunsch ihres US-Partners General Motors wollen die koreanischen Batteriezellhersteller LG Energy Solution und Samsung SDI künftig in den USA auch LFP-Zellen produzieren, nachdem GM bislang auf NMC-Zellen gesetzt hatte.

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Bild: General Motors

LG Energy Solution (LGES) und Samsung SDI wollen in ihren gemeinsam mit General Motors (GM) betriebenen Werken in den USA neue Produktionslinien für Lithium-Eisenphosphat-Batteriezellen (LFP) installieren. Die Pläne markieren den Einstieg beider südkoreanischen Batteriehersteller in die LFP-Produktion, da sich die beiden Unternehmen lange Zeit auf Nickel-Mangan-Kobalt-Zellchemie (NMC) konzentriert hatten, wie „The Korea Economic Daily“ berichtet.

Der Hintergrund für diese Maßnahme soll sein, dass GM in mehreren seiner Mittelklasse-Modelle wie dem Chevrolet Bolt, Equinox, Blazer und Silverado EV demnächst NMC-Zellen durch kostengünstigere LFP-Zellen ersetzen wolle. Dies sei eine der Maßnahmen von GM, um die Kosten für E-Autos zu senken, deren Markthochlauf langsamer als erwartet erfolge. Das Unternehmen plant außerdem offenbar die Einführung von Elektrofahrzeugmodellen unter 30.000 US-Dollar mit LFP-Zellen, um das zu überwinden, was Brancheninsider als „EV-Akzeptanzkluft“ bezeichnen.

„Die Entscheidung von GM ist wahrscheinlich ein Vorbote dessen, was auf die gesamte Branche zukommt. Angesichts des zunehmenden Kostendrucks werden sich mehr Autohersteller für ihre Serienmodelle für LFP entscheiden“, sagte eine namentlich nicht genannte Führungskraft aus der Automobilindustrie gegenüber „The Korea Economic Daily“.

Die Ausstattung von Mittelklasse-Modellen mit LFP-Zellen könnte diese preisgünstiger und damit für einen breiten Kundenkreis attraktiver machen: Nach Schätzungen aus der Branche könnte die Umstellung von NMC auf LFP die Batteriekosten um 20 bis 30 Prozent senken und die Kosten pro Fahrzeug um mindestens 6.000 US-Dollar reduzieren.

Zugleich könnte ein zweistufiges System entstehen, so Analysten: NMC-Zellen nur noch für Premiumfahrzeuge wie den GMC Hummer EV und den Cadillac Lyriq, LFP hingegen für Volumenmodelle.

Laut dem Bericht wird Samsung SDI einen Teil seines 3,5 Milliarden Dollar teuren Joint Ventures mit GM in Indiana, das ursprünglich für die Produktion von nickelreichen NMC-Batterien vorgesehen war, umrüsten, um LFP-Produktionslinien unterzubringen. Das Joint Venture soll 2027 den kommerziellen Betrieb aufnehmen.

LGES wird in ähnlicher Weise Teile der gemeinsam mit GM betriebenen Ultium-Cells-Werke in Tennessee und Ohio, die 2024 bzw. 2022 fertiggestellt werden, umrüsten, um die Herstellung von LFP-Zellen zu ermöglichen. Derzeit produzieren diese Anlagen nur Pouch-Zellen mit NMC-Chemie, aber LGES und GM erwägen laut „The Korea Economic Daily“ eine Umstellung auf prismatische Zellen, die strukturell besser für die LFP-Chemie geeignet sind.

Langfristig setzen LG und GM auch auf die Entwicklung von Lithium-Mangan-reichen Batterien (LMR) – ein neues Format, das die Kostenvorteile von LFP beibehält und gleichzeitig eine überlegene Leistung verspricht. Die Markteinführung von LMR ist für 2028 geplant.

kedglobal.com

2 Kommentare

zu „LGES und Samsung SDI wollen in USA für GM LFP-Zellen produzieren“
Tim N.
02.06.2025 um 20:51
Bin mal gespannt, wann in den USA eine grundsätzliche Brückenmaut für Fahrzeuge ab 3,5 t eingeführt wird. Für die, die's vergessen haben: Im Durchschnitt bewegt man damit ca. 80-120 kg Mensch.
sig
03.06.2025 um 07:18
Warum sollte man als erfolgreicher Batterie Hersteller mit GM zusammenarbeiten? Siehe NiMH Großformat, EV1, Plug In, Chevron....

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