EU-Neuzulassungen: Tesla verliert nicht mehr ganz so stark
Im Mai sind in der EU exakt ein Viertel mehr Elektroautos registriert worden als im Vorjahr. Laut dem Branchenverband ACEA kamen 142.776 Batterie-elektrische Pkw (BEV) neu auf die Straßen. Noch dynamischer entwickelten sich die Plug-in-Hybrid-Neuzulassungen (PHEV): Die 59.423 Einheiten im Mai bedeuten einen Anstieg um 47 Prozent gegenüber Mai 2024. Die dominierendste Antriebsart waren einmal mehr die Hybride mit 315.597 Fahrzeugen (+16% YoY), während Benziner und Diesel je zweistellig verlieren.
Da gleichzeitig der Pkw-Gesamtmarkt im Mai ein Mini-Plus von 1,6 Prozent auf 926.582 Einheiten verzeichnete, ergibt sich für die BEVs ein Marktanteil von 15,4 Prozent. Rechnet man die Plug-in-Hybride hinzu, steigt der Marktanteil auf 21,8 Prozent. Oder anders ausgedrückt: Mehr als jede fünfte Neuzulassung in der EU war im Mai ein Steckerfahrzeug. Als Zugpferd agiert dabei Deutschland, auf das im Vormonat allein rund 43.000 neue BEVs und 25.200 neue PHEV entfielen.
Zoom auf die ersten fünf Monate des Jahres
Im bisherigen Jahresverlauf steht der Mai damit für ein stabiles Wachstum bei den elektrifizierten Antrieben. So lassen sich die BEV-Neuzulassungen in der EU in den ersten fünf Monaten des Jahres auf 701.089 BEVs kumulieren, was – wie schon auf Monatsebene im Mai –einem Elektro-Anteil von 15,4 Prozent entspricht. Während der Gesamtmarkt bisher stagniert (+0,6%), wachsen alle alternativen Antriebe überdurchschnittlich: Die BEVs haben seit Jahresanfang gegenüber dem analogen Zeitraum 2024 um 26,1 Prozent zugelegt, die PHEVs um 15 Prozent, die Hybride ohne externe Lademöglichkeit um 19,8 Prozent. In absoluten Zahlen sind in der EU in den ersten fünf Monaten des Jahres neben den rund 700.000 BEVs exakt 375.182 PHEVs und 1.601.090 Hybride hinzugekommen.

Die Marktanteile verschieben sich entsprechend ebenfalls zugunsten der alternativen Antriebe. Batterie-elektrische Pkw beanspruchen wie erwähnt 15,4 Prozent des Markts (vor einem Jahr waren es noch 12,1% YTD). Plug-in-Hybride kommen im Zeitraum Januar bis Mai inzwischen auf 8,2 Prozent Marktanteil (von 7,1% YTD 2024), die Hybride liegen mit 35,1 Prozent klar vorne. Auf Benziner entfallen nach den ersten fünf Monaten des Jahres noch 28,6 Prozent des Markts. Der Diesel verliert an Bedeutung (9,5 Prozent) und könnte angesichts der Mai-Dynamik bei den Plug-in-Hybriden bald von selbigen eingeholt werden. Der kombinierte Marktanteil von Benzin- und Dieselfahrzeugen sank damit auf 38,1 Prozent – gegenüber 48,5 Prozent im gleichen Zeitraum 2024. Der Vollständigkeit halber: 3,3 Prozent des Markts entfallen laut ACEA-Zahlen auf „sonstige Antriebe“.
Welche Länder das Wachstum ankurbeln
Garanten für die wachsende Nachfrage nach alternativen Antrieben ist vor allem die Dynamik in drei der vier größten EU-Märkte Deutschland, Belgien, Niederlande und Frankreich („auf die 62 Prozent aller BEV-Zulassungen der EU entfallen“). So verzeichnete Deutschland in bisherigen Jahresverlauf ein Plus von 43,2 Prozent, was allerdings auch dem schwachen Jahresstart 2024 geschuldet ist. Damals war die Kaufprämie bekanntermaßen ad-hoc eingestellt worden, was den Markt einige Monate lang stark zusetzte. Zuwächse verzeichneten auch Belgien (+26,7 %) und die Niederlande (+6,7 %), abwärts geht es dagegen in Frankreich (-7,1 %), was – analog zu Deutschland im vergangenen Jahr – mit weniger Förderung zu tun haben könnte. Denn Anfang 2024 gewährte Frankreich beispielsweise kurzfristig ein „Sozialleasing“ für E-Autos, auch die sonstige Fördersummen schmilzt die Regierung langsam ab.
Interessant ist auch der Blick nach Großbritannien. Dort wurden seit Jahresbeginn 177.487 neue BEVs registriert, ein Zuwachs um 33 Prozent. Aber Deutschland bleibt bei den absoluten Zahlen mit bisher 201.563 neu zugelassenen BEVs vorne. Das ist deshalb spannend, weil UK Deutschland im Jahr 2024 bei den BEV-Zulassungen erstmals überholt hatte. Nach den ersten fünf Monaten des aktuellen Jahres hat nun wieder die Bundesrepublik die Nase vorn. Mit Frankreich hat übrigens nur ein weiteres europäisches Land im bisherigen Jahresverlauf ebenfalls eine sechsstellige BEV-Zulassungszahl (119.475 Einheiten).
Tesla verliert nicht mehr ganz so gravierend
Bei den Neuzulassungen nach Herstellern unterscheidet der ACEA nicht nach den Antriebsarten, hier sind also nur Aussagen zu den reinen BEV-Herstellern möglich. Für Tesla wurden zwischen Januar und Mai 50.413 Neuzulassungen in der EU registriert, was einem Rückgang um 45 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. Im Mai betrug der Rückgang 40,5 Prozent auf 8.729 Neuzulassungen. Hier haben die inzwischen begonnenen Auslieferungen des überarbeiteten Model Y Juniper weiter keine Trendwende gebracht. Aber: Ergänzt man die EU-Zahlen um die Zulassungen des UK und der EFTA-Länder (Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein) ergibt sich für Tesla seit Jahresbeginn ein leicht gedämpfter Absturz um 37 Prozent. Und schaut man isoliert auf den Mai sind es mit diesem Länder-Zuschnitt „nur“ noch 28 Prozent Minus. Ob das Anzeichen einer leichten Erholung bei Tesla sind, wird der nächste ACEA-Bericht zeigen.
Als weiterer E-Hersteller ist Smart zu nennen. Hier fällt der Rückgang nach den ersten vier Monaten des Jahres mit 69 Prozent ebenfalls eklatant aus. Im Mai wurden 68 Prozent weniger neue Smarts in der EU erfasst, nur noch 718 Fahrzeuge statt 2.291 neuen Smarts im Mai 2024.
acea.auto (PDF)
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