Spanien: Iberdrola peilt Aufbau von 150.000 Ladepunkten an

Bild: Iberdrola

Iberdrola erweitert seine Pläne zum Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektroautos: Der spanische Energieversorger will in den nächsten fünf Jahren 150 Millionen Euro in die Installation von 150.000 Ladepunkten in Haushalten, Unternehmen, Städten sowie an Autobahnen und Überlandstraßen investieren.

Die ursprüngliche Roadmap des Unternehmens sah 25.000 Ladepunkte bis 2021 in Spanien vor. Der aktualisierte Plan, der auf fünf Jahre angelegt ist und nach Angaben des Unternehmens nochmals „ambitioniertere Ziele“ verfolgt, sieht auch die Installation von Ladestationen in Portugal, Italien und Großbritannien vor. Das Gros der E-Auto-Lader soll aber weiterhin in Spanien entstehen. Was die Ausstattung der nationalen Autobahnen mit Ladevorrichtungen angeht, strebt Iberdrola nun die Installation von 350-kW-Stationen alle 200 Kilometer sowie 150-kW-Stationen alle 100 Kilometer und 50-kW-Stationen alle 50 Kilometer an.

Bisher hat Iberdrola landesweit 5.000 Ladepunkte installiert, darunter etwa 400 Schnellladepunkte. Außerdem seien fast 1.600 Ladestationen im Entstehen, davon mehr als 300 kurz vor der Inbetriebnahme, meldet der Energieversorger in einer Pressemitteilung. Seit Inkrafttreten des unternehmensinternen Mobilitätsplans vor 18 Monaten hat Iberdrola zudem mit mehr als 30 Akteuren auf dem Mobilitätsmarkt Vereinbarungen zum Ladeinfrastruktur-Ausbau unterzeichnet. Unter den Vertragspartnern sind Regierungsbehörden und -institutionen, Unternehmen, Tankstellen-Betreiber und Händler.

Konkrete Beispiele nennt Iberdrola auch: So wird der Versorger im Auftrag von Mercedes-Benz für alle privaten und gewerblichen Käufer der EQ-Modelle in Spanien Ladestationen liefern, installieren und diese mit Ökostrom versorgen. Parallel treibt der Versorger im Zuge von Abmachungen mit Avia, Ballenoil und Valcarcel die Ausstattung von Tankstellen mit Ladepunkten voran. Weitere Projekte bestehen mit Konzernen wie Ikea, McDonald’s, Telefonica, REE und Auchán. Außerdem wird Iberdrola für das E-Carsharing Zity von Renault und Ferrovial E-Mobilitätsservices entwickeln. Schließlich hat das Unternehmen kürzlich einen Ladepark auf dem Gelände der IFEMA-Messe in Madrid eröffnet. Dort können 34 E-Autos simultan laden.

Einen weiteren Vorstoß unternimmt Iberdrola digital: Die eigene Lade-App sei aktualisiert und um Informationen zu allen Ladepunkten Spaniens – gut 3.000 an der Zahl – ergänzt worden, heißt es in der Mitteilung. Dazu wurden „monatelang alle bestehenden Ladestationen an öffentlichen Straßen Spaniens geolokalisiert und auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft“. Der Ortungsdienst werde nun stets aktuell gehalten.

„Die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft ist nicht nur eine Angelegenheit des Energiesektors. Sie erfordert die Beteiligung aller emittierenden Sektoren, insbesondere der Verkehrsindustrie“, äußert Luis Buil, globaler Leiter des Bereichs Smart Mobility bei Iberdrola. „Deshalb haben wir unseren ursprünglichen Plan überarbeitet und beschlossen, ehrgeiziger in Bezug auf Investitionen und Infrastrukturkapazitäten zu werden.“ So könne man auf das exponenzielle Wachstum reagieren, das ab diesem Jahr für die Elektromobilität erwartet werde.

Iberdrola ist unterdessen auch als erstes spanisches Unternehmen der EV100-Initiative der Climate Group beigetreten und hat sich verpflichtet, seinen gesamten Fuhrpark zu elektrifizieren. Zudem sollen die Mitarbeiter an den Standorten in Spanien und im Vereinigten Königreich ihre Autos am Arbeitsplatz laden können.
renewablesnow.com, evwind.es, iberdrola.com

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