Lade-Anbieter gründen Lobbyorganisation „ChargeUp Europe“

Allego, ChargePoint und EVBox haben sich zur Allianz ChargeUp Europe zusammengeschlossen, um den Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Europa zu beschleunigen.

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Das Bündnis ChargeUp Europe versteht sich als politische Lobbyorganisation und will sich bei der EU für Investitionen in Ladeinfrastruktur und die Beseitigung von Marktbarrieren einsetzen. Damit soll die Einführung von Elektrofahrzeugen vereinfacht und die Erfahrung für Elektroauto-Fahrer reibungslos gestaltet werden, wie EVBox in einer Mitteilung schreibt.

Um sicherzustellen, dass die Entwicklung der Infrastruktur mit der ansteigenden Anzahl von Elektrofahrzeugen Schritt hält und die Verlagerung auf den elektrischen Verkehr ermöglicht, werde ChargeUp Europe darauf hinarbeiten, die richtigen Marktbedingungen zu schaffen, die Anreize für Investitionen bieten und ein verbraucherorientiertes, offenes Marktmodell für das Aufladen der Infrastruktur in Europa schaffen. Konkrete Forderungen werden in den kurzen Mitteilungen der beteiligten Unternehmen jedoch noch nicht formuliert.

„Vor dem Hintergrund einer hochrelevanten politischen Agenda halten wir es für den richtigen Zeitpunkt, dass eine engagierte Stimme den Sektor der Ladeinfrastruktur in Europa vertritt“, sagt Christopher Burghardt, Europa-Geschäftsführer von ChargePoint. Kristof Vereenooghe, CEO von EVBox und Everon, ergänzt: „Dies ist das erste Mal, dass die gesamte Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge mit einer klaren Stimme spricht.“

„ChargeUp Europe bietet eine einzigartige Gelegenheit für den Sektor, zusammenzukommen und die Entwicklung und den Ausbau der Ladeinfrastruktur in ganz Europa zu beschleunigen“, sagt Mathieu Bonnet, CEO von Allego. „Wir fordern alle anderen gleichgesinnten Partner auf, sich dieser Initiative anzuschließen.“ Man sei bereits dabei, neue Mitglieder aufzunehmen, schreibt ChargeUp Europe auf seiner Homepage. Namen werden jedoch nicht genannt. Für den Sommer ist eine Auftaktveranstaltung in Brüssel geplant. Ob diese wegen der Covid-19-Pandemie durchgeführt werden kann, ist derzeit noch unklar.

Update 30.04.2020: Inzwischen hat ChargeUp Europe das erste Neumitglied vermeldet. Es handelt sich um GreenWay, den 2011 in der Slowakei gegründeten eMobility-Anbieter und Ladepunktbetreiber. Aktuell ist GreenWay vor allem in Polen und in der Slowakei aktiv. „Die Vision von Greenway und unser verbraucherorientierter Ansatz stimmen perfekt mit den Grundwerten der Allianz überein“, sagt Peter Badík, Managing Partner von GreenWay. „Wir freuen uns darauf, in dieser entscheidenden Zeit als Sektor zusammenzuarbeiten, um eine intelligente und effektive Einführung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in ganz Europa und insbesondere in Mittel- und Osteuropa sicherzustellen.“

Update 01.07.2020: ChargeUp Europe vermeldet weitere neue Mitglieder: Nach GreenWay haben sich auch Fastned und Evway dem Bündnis angeschlossen. „Als Vertreter Südeuropas freuen wir uns darauf, einen Beitrag zu ChargeUp Europe zu leisten, indem wir offenen Wettbewerb, offene Protokolle und nichtdiskriminierende Geschäftspraktiken verfolgen“, sagt Franco Barbieri, Mitbegründer des italienischen CPO Evway.

ChargeUp Europe hat zudem ein Positionspapier mit Empfehlungen zur Überarbeitung der EU-Richtlinie über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (Alternative Fuels Infrastructure Directive, AFID) veröffentlicht. In zwölf Punkten fordert die Lobbyorganisation unter anderem Transparenz und Marktsteuerung, aber auch die Priorisierung der Interoperabilität und offener Netzwerke. Man solle einem „verbraucherorientiertem Ansatz folgen“.

Update 06.07.2020: Der österreichische eMobility-Spezialist has·to·be ist als inzwischen siebtes Mitglied der Ladeinfrastruktur-Lobbyorganisation ChargeUp Europe beigetreten. „Die Vision von has·to·be für klimaneutrale Mobilität und unser Engagement, mit anderen in der Branche zusammenzuarbeiten, um das Wachstum von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen, passen perfekt zu den Zielen und Werten von ChargeUp Europe“, sagt CEO Martin Klässner.

Update 06.08.2020: Der Energieversorger Energias de Portugal (EDP) ist als inzwischen achtes Mitglied der im April gegründeten Ladeinfrastruktur-Lobbyorganisation ChargeUp Europe beigetreten. Das Unternehmen aus Lissabon ist in der gesamten Stromwertschöpfungskette aktiv und kommt nach eigenen Angaben auf einen Anteil erneuerbaren Energien von 66 Prozent.

„Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA und ChargeUp Europe ist der perfekte Ort, um einige der wichtigsten Prioritäten der EDV anzugehen, nämlich die Verfügbarkeit von Elektrofahrzeugen sicherzustellen und den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu beschleunigen“, sagt Vera Pinto Pereira, CEO von EDP Commercial. „Wir möchten Menschen in ganz Europa ein nahtloses Ladeerlebnis durch Harmonisierung und Interoperabilität in der EU garantieren.“ Insgesamt ist EDP in 19 Ländern aktiv, neben dem Heimatmarkt Portugal unter anderem in Spanien und Brasilien.

Update 26.10.2020: Die im April gegründete Ladeinfrastruktur-Lobbyorganisation ChargeUp Europe vermeldet ein weiteres prominentes Mitglied: Der französische Energiekonzern Total tritt dem Bündnis als inzwischen neuntes Mitglied bei.

„Die EU war ein Pionier auf dem Weg zur CO2-Neutralität, während Total sich verpflichtet, bis 2050 oder früher in Europa Netto-Null-Emissionen zu erreichen“, sagt Pierre Clasquin, EV Charge Vice-President bei Total. „Wie alle Akteure der Elektromobilität auf dem Kontinent spielen wir daher eine Schlüsselrolle. Vor diesem Hintergrund einer schrittweisen Umstellung auf Net Zero-Mobilität streben wir an, bis 2025 150.000 EV-Ladepunkte zu betreiben.“ Von dem Beitritt zu ChargeUp Europe erhofft sich Total laut Clasquin, dass Maßnahmen, welche die Investitionen in die Elektromobilität fördern solle, auf europäischer Ebene einfacher umgesetzt werden können.

Update 30.11.2020: Als zehntes Mitglied ist der Dortmunder Ladesäulen-Hersteller Compleo beigetreten. Georg Griesemann, Co-CEO von Compleo, will über die Arbeit mit ChargeUp Europe dazu beitragen, dass die EU-Politik und -Gesetzgebung den Verbraucher in den Mittelpunkt des Ökosystems für das Laden von Elektrofahrzeugen stellt und ein offenes, interoperables und sicheres Ökosystem für das Laden in der gesamten EU aufbaue. „Wir glauben an eine klimafreundliche Mobilität in naher Zukunft“, so Griesemann. „Der Wechsel zu niedrigen Emissionen und Elektromobilität kann nur gelingen, wenn wir grenzüberschreitend zusammenarbeiten.“

Update 25.02.2021: Als insgesamt zwölftes Mitglied ist ABL + reev ChargeUp Europe beigetreten. Mit dem Beitritt gewinne der Verband an Boden in seiner Mission, die Einführung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu beschleunigen, so ChargeUp Europe. ABL ist ein bekannter Deutscher Ladeinfrastruktur-Hersteller. Die Marke reev wurde von der ABL-Beteiligung emonvia gegründet und bietet Cloud-basierte eMobility-Lösungen. Gemeinsam bieten ABL und reev Bundle-Lösungen mit Hard- und Software an.

Update 15.04.2021: Die im vergangenen Jahr gegründete Ladeinfrastruktur-Lobbyorganisation ChargeUp Europe ist inzwischen auf 14 Industriemitglieder angewachsen. Als neuestes Mitglied kam ABB hinzu.

„Seit dem Start im Jahr 2020 hat sich ChargeUp Europe schnell zu einem lautstarken und einflussreichen Branchenverband im Bereich der EV-Aufladung auf EU-Ebene entwickelt“, sagt Frank Muehlon, Präsident der eMobility Division von ABB. „Die Mitwirkung bei ChargeUp Europe ist ein wichtiges Element unserer Strategie und unterstreicht unser Engagement für den Aufbau einer robusten Infrastruktur, um die eMobilität voranzutreiben. Wir freuen uns darauf, einen Beitrag zu leisten und eng mit anderen Mitgliedern zusammenzuarbeiten und gleichzeitig unser Know-how in Bezug auf Technologie und Innovation in der Branche einzubringen.“

Update 18.10.2021: ChargeUp Europe, der 2020 gegründete Lobbyverband europäischer Ladeinfrastruktur-Anbieter, hat einen weiteren prominenten Neuzugang: Shell ist dem Industrieverband als inzwischen 19. vollwertiges Mitglied beigetreten. Shell will sein globales Netzwerk an betriebenen Ladepunkten für Elektrofahrzeuge von derzeit rund 80.000 wie berichtet auf 500.000 im Jahr 2025 ausbauen.

„Wir freuen uns, ChargeUp Europe beizutreten, einem Verband, der auf unsere Prioritäten für Investitionen in die EV-Infrastruktur ausgerichtet ist, um den Ladebedarf von Fahrern zu Hause, bei der Arbeit oder unterwegs zu decken“, sagt Roger Hunter, Vice President, Electric Mobility bei Shell.
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