Stellantis: PSA und FCA melden Abschluss ihrer Fusion

PSA und FCA haben nun ihre Fusion abgeschlossen, was den Weg zur Gründung von Stellantis ebnet. Die Stammaktien des neuen Konzerns werden ab dem 18. Januar an der Euronext in Paris und am Mercato Telematico Azionario in Mailand sowie ab dem 19. Januar an der New Yorker Börse jeweils unter dem Symbol „STLA“ gehandelt.

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An der Spitze von Stellantis wird der bisherige PSA-Chef Carlos Tavares stehen. Seinen Sitz hat der künftig nach Volkswagen, Toyota und dem Renault-Nissan-Verbund viertgrößte Autobauer der Welt in den Niederlanden. Unter dem Dach von Stellantis werden 14 Automarken beheimatet sein, darunter Opel, Peugeot, Citroën, Jeep, Maserati oder Alfa Romeo.

Auf die Elektromobilitätsentwicklung dieser Marken hat die Fusion freilich Auswirkungen. Es gilt als wahrscheinlich, dass Stellantis auf drei Elektroauto-Plattformen zurückgreifen wird. Neben den bereits bekannten Plattformen eCMP und eVMP wird einem im September veröffentlichten Bericht aus Italien zufolge auch FCA eine Basis für größere E-Autos beisteuern. Wie das Portal „clubalfa.it“ seinerzeit schrieb, soll die für die Alfa-Romeo-Modelle Giulia und Stelvio entwickelte Plattform namens Giorgio von Maserati für reine Elektroautos mit 800-Volt-Architektur und bis zu drei E-Motoren angepasst werden. Die elektrische Giorgio-Plattform solle von den Marken DS, Alfa Romeo, Maserati, Jeep, Dodge und Chrysler in ihren größeren Modellen verwendet werden.

Laut einem Bericht aus dem August soll FCA Mitarbeitern und Zulieferern bereits mitgeteilt haben, dass man die Entwicklungen im B-Segment einstellen werde, da FCA nach der Fusion die CMP bzw. e-CMP von PSA für seine kleineren Fahrzeuge nutzen wolle. Die ersten FCA-Modelle, die auf der PSA-Plattform gefertigt werden, sollen die Nachfolger des Fiat Punto und der Fiat 500XL sein. Alfa Romeo werde die Plattform für einen B-SUV unterhalb des Tonale verwenden, der wie der 500XL eine rein elektrische Version erhalten soll.

PSA hatte Ende Juli für 2023 eine eigenständige E-Plattform namens eVMP für größere Fahrzeuge angekündigt. Diese würde sich zwar von der Fahrzeuggröße her teilweise mit der elektrifizierten Giorgio-Plattform von FCA überschneiden, die darauf basierenden Modelle würden sich aber dennoch an andere Zielgruppen richten. Etwa mit der 800-Volt-Technologie. In der Ankündigung von vergangenem Sommer hieß es, dass die eVMP das Leistungsspektrum bis 250 kW abdecken solle – ein Wert, den ein dreimotoriger Maserati oder Alfa Romeo wohl übertreffen würde. Zudem nimmt FCA mit den Marken Dodge und Chrysler auch andere Märkte ins Visier als PSA mit einer auf Europa ausgerichteten eVMP.

Update 20.01.2021: Der durch die nun abgeschlossene Fusion von PSA und FCA entstandene neue Autokonzern Stellantis verfügt nach eigenen Angaben derzeit über 29 elektrifizierte Modelle und will sein Angebot an Elektro- und Hybridfahrzeugen schnell weiter ausbauen: Allein bis Ende 2021 seien zehn weitere elektrifizierte Modelle geplant, wie Stellantis mitteilt. Weiter ins Detail geht der Konzern in der Mitteilung nicht.

Grundsätzlich äußerte Stellantis-CEO Carlos Tavares aber Zweifel, „ob Elektroautos der beste Weg zu Nullemissionen sind“. „Elektroautos führen zu höheren Kosten und sind für die Mittelklasse noch nicht erschwinglich. Entweder senken die Hersteller ihre Marge – dann gibt es wirtschaftliche Probleme –, oder wir finden einen anderen Weg“, sagte der Portugiese laut Medienberichten vor der Presse. In der Mitteilung selbst sind derartige Aussagen nicht zu finden – dort unterstrich Tavares vor allem die Entschlossenheit des Konzerns, „nach Größe zu streben“.
automobilwoche.de, stellantis.de, stellantis.com, handelsblatt.com (beide Update)

1 Kommentar

zu „Stellantis: PSA und FCA melden Abschluss ihrer Fusion“
Andreas
18.01.2021 um 17:02
STLA? Imitation ist die ehrlichste Art des Lobes.

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