Biliti Electric bringt dreirädrige E-Nutzfahrzeuge in die EU

Das 2021 gegründete US-Unternehmen Biliti Electric hat seinen Markteintritt in Deutschland angekündigt und sein Elektrofahrzeug GMW Taskman vorgestellt. Das Tuk-Tuk-ähnliche, dreirädrige Gefährt wurde speziell für die Auslieferung auf der letzten Meile entwickelt und ist mit einem Batteriewechselsystem ausgestattet.

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Das Elektro-Tuk-Tuk soll in zwei Ausführungen nach Europa kommen: Als kleiner Transporter mit einer geschlossenen Ladebox oder als spezielle Version für die Müllabfuhr. Letztere Variante hat Biliti auf den Namen Dumpstar getauft. Beide Modelle sollen mit einem Antrieb aus 4,5-kW-Motorleistung und einer Batterie mit 150 Ah (48 Volt) auf eine Reichweite von 80 Kilometer kommen. Die wechselbaren Lithium-Ionen-Batterien können nach Angaben des Herstellers binnen 3,5 Stunden an einer herkömmlichen Steckdose geladen und in weniger als einer Minute ausgetauscht werden.

Als weitere Merkmale nennt Biliti Maße von 2,7 x 12,8 x 1,74 Meter, eine Nutzlast von 300 Kilogramm und ein Ladevolumen von 2,7 Kubikmetern. Die Version für die Müllabfuhr soll über ein hydraulisches Entladesystem und ein Trennsystem für die verschiedenen Abfallarten verfügen. Grundsätzlich könnten die Fahrzeuge Rampen mit einem Anstieg von bis zu 20 Prozent überwinden und bis zu 40 km/h schnell fahren. Als weiterer Hinweis zur Praktikabilität des GMW Taskman wird die „intelligente Steuerung und Verwaltung durch App und Cloud-Synchronisation“ genannt.

Der GMW Taskman soll in Deutschland zu einem Preis von 9.990 Euro angeboten werden, der Dumpstar ab 11.990 Euro. In den Preisen ist eine austauschbare Batterie enthalten. Jede zusätzliche Batterie – die mit beiden Versionen des Fahrzeugs kompatibel ist – kostet 2.400 Euro.

Biliti Electric hat nach eigenen Angaben vor Kurzem eine Investitionszusage über 400 Millionen US-Dollar (knapp 357 Millionen Euro) durch den Investmentfonds GEM (Global Emerging Markets) erhalten. Das Unternehmen plant den Aufbau einer Produktionsstätte in Europa mit einer Kapazität für die Montage von bis zu 500 Fahrzeugen pro Monat, die europaweit vertrieben werden sollen. Zu dem Werk macht das in Los Angeles beheimatete Startup jedoch weder Orts- noch Zeitangaben. Die Europa-Aktivitäten werden aktuell von einer Präsenz in Lissabon aus koordiniert.

Eine Kundenerprobungsphase liegt unterdessen bereits hinter dem neu gegründeten Startup. Biliti Electric gibt an, das der Taskman bereits von Online-Handelsunternehmen in den USA, Großbritannien, der EU, Japan, dem Nahen Osten, Indien und Afrika getestet wurde, mitunter von Amazon, Walmart, Ikea, SokoWatch, BigBasket (Tata) und Zomato.

Biliti Electric bezeichnet sich selbst als Spezialist für kompakte Elektrofahrzeuge. Erst im Laufe dieses Jahres gegründet, exportiert das Unternehmen seine Modelle eigenen Angaben zufolge bereits in mehr als 15 Länder.

Update 08.06.2022: Nachdem das US-Unternehmen Biliti Electric im vergangenen Jahr sein dreirädriges Elektrofahrzeug GMW Taskman vorgestellt und seinen Markteintritt in Deutschland angekündigt hatte, beginnt nun der Pilotbetrieb in Berlin: Ab dem 9. Juni liefern die ersten Biliti Taskman dort für den auf Naturweine spezialisierten Einzelhändler SIPS Waren aus. SIPS verkauft die Produkte über eine App, ausgeliefert wird dann per E-Tuk-Tuk.

„Biliti versteht sich als Partner seiner Firmenkunden, der sich für die Entwicklung einer CO2-freien Lieferkette für urbane Lieferungen einsetzt“, sagt Rajarshi Sahai, neu ernannter CEO bei Biliti Electric Europe, Mid-East & Africa (EMEA). „Wir freuen uns auf das Interesse von KMUs und großen Last-Mile-Champions, die sich uns auf dieser spannenden Reise der Elektrifizierung anschließen, wo es darauf ankommt.“
Quelle: Infos per E-Mail, vision-mobility.de, bilitielectric.com (Investitionszusage), gmwelectric.com, Infos per E-Mail (Update)

3 Kommentare

zu „Biliti Electric bringt dreirädrige E-Nutzfahrzeuge in die EU“
electrix
25.11.2021 um 15:59
Kann mir mit bestem Willen nicht vorstellen, dass solche Fahrzeuge in Berlin und anderen Großstädten zum Straßen- Verkehr gehören sollen. Ich sehe sowas eher als mobiles Verkehrsberuhigungs-Mittel mit wechselnder Lokalität. Im Radio kann man dann im Verkehrsfunk hören, wo sie gerade unterwegs sind. In Italien gingen sie schon eher. Da haben sie auch adäquate Konkurrenz-Prokukte. Da stören sie, ähhh, fallen sie nicht so auf.
C. Patzke
26.11.2021 um 08:08
Ähnliche Fahrzeuge werden hier in Deutschland ja schon verkauft. Zum Beispiel der Elektrofrosch und andere. Nur das diese Fahrzeuge lediglich um die 4000 Euro kosten. Hier in Itzehoe, Schleswig-Holstein, werden diese Fahrzeuge mit wachsendem Interesse vertrieben. Ich finde die Geschwindigkeit von 40 km/h für völlig ausreichend, denn selbst in solch einer Kleinstadt wie Itzehoe (32000 Einwohner) kommt eh nicht schneller voran.
Manfred
09.06.2022 um 07:50
Schubkarrenräder und 10k€ … das passt nicht zusammen

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