Heineken und Einride bringen Bier per E-Lkw nach Deutschland

In den Niederlanden hat die Brauerei Heineken bereits den ein oder anderen Elektro-Lkw in Betrieb, aber vorrangig für die lokale Zustellung innerhalb von Städten. Mit Hilfe des schwedischen Unternehmens Einride kommen jetzt fünf schwere E-Lkw hinzu, die Bier zwischen der Brauerei in Den Bosch und dem Zentrallager in Duisburg transportieren.

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Bild: Heineken

Konkret wird Einride im Auftrag von Heineken fünf Mercedes-Benz eActros 300 einsetzen, die täglich zehn volle Lkw-Ladungen transportieren sollen. Je Fahrzeug soll die Tagesfahrleistung dabei bei rund 540 Kilometern liegen. Über das Jahr gesehen soll mit allen fünf Fahrzeugen eine CO2-Einsparung von rund 930 Tonnen erzielt werden.

Der schwere E-Lkw von Daimler Truck verfügt in der 300er-Version über drei Batteriepakete mit jeweils 105 kWh, also 315 kWh in Summe. Das soll laut dem deutschen Hersteller bei durchschnittlicher Beladung für rund 300 Kilometer Reichweite sorgen. Zwischen der Brauerei in den Niederlanden und dem Lager in Duisburg sind es exakt 135 Kilometer. Auf der Fahrt nach Deutschland sind die Lkw beladen, auf dem Rückweg ist es eine Leerfahrt – bevor es dann auf die zweite Tour des Tages geht, um auf die angegebenen 540 Kilometer zu kommen. Dabei können die fünf eActros 300 je nach Bedarf an beiden Standorten nachgeladen werden – mit „erneuerbarer Energie“, wie Heineken betont.

Betrieben werden die Ladepunkte aber von Partner Einride. Das Angebot der Schweden ist ein Transport-as-a-Service (TaaS), bei dem Heineken nicht die Anschaffung der Hardware oder Nutzung der Software-Dienste zahlt, sondern die Transportleistung. Das Einride-Angebot umfasst also den Einsatz von Elektro-Lkw, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden, die Einrichtung der Ladeinfrastruktur und die Integration des KI-gesteuerten Betriebssystems Einride Saga, das das gesamte Ökosystem steuert. Als Lade-Hardware nutzt Einride für den Heineken-Auftrag Kempower-Produkte.

Im Kern steht aber die Saga-Software, welche anhand der Daten die Routen mit KI-Unterstützung optimieren soll, um den Energieverbrauch zu minimieren und die Emissionsreduzierung genau zu überwachen.

Die fünf E-Lkw zwischen Den Bosch und Duisburg sollen nur der Anfang sein, „in naher Zukunft“ soll die Partnerschaft auch auf andere Länder ausgeweitet werden. Wie viele Länder und wie viele Fahrzeuge das umfassen wird, geben die Unternehmen noch nicht an.

Einride konnte zuletzt einige große Kunden gewinnen. Für das Lebensmittel-Unternehmen Mars bzw. den Transport-Ableger Mars Logistics bringt Einride 300 E-Lkw in ganz Europa auf die Straßen, angefangen mit einer Strecke in Deutschland. Und im Raum Ludwigsburg in Baden-Württemberg vertraut Kaufland auf die Transportdienste von Einride mit seinen E-Lkw – auch Rewe nutzt schon sieben eActros über die Schweden. Und es sich auch nicht der erste Biertransport für Einride: In Teilen Schwedens hat die dänische Großbrauerei Carlsberg seine Logistik auf E-Lkw von Einride umgestellt – und in Belgien sind für AB InBev Einride-Lkw unterwegs.

Auch für Heineken ist der elektrische Biertransport nicht komplettes Neuland: In der Amsterdamer Innenstadt versorgt ein zum Bier-Tanklaster umgebauter Fuso eCanter Cafés mit frischem Bier.

„Mit dem Einsatz der Elektro-Lkw zwischen Den Bosch und Duisburg dekarbonisieren wir eine der am stärksten befahrenen Routen in unserem europäischen Streckennetzwerk“, sagt Paul Groen, Supply Chain Director bei Heineken Deutschland. „Wir gehen damit einen wichtigen Schritt hin zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigeren Logistik.“

„Heinekens Maßnahmen auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen umfassen die gesamte Wertschöpfungskette, daher freuen wir uns, mit der gemeinsamen Elektrifizierung der länderübergreifenden Route einen wichtigen Bestandteil beizutragen”, sagt Robert Ziegler, General Manager EMEA bei Einride. 

Quelle: Info per E-Mail

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