Stellantis könnte E-Autos für Leapmotor in Polen bauen

Stellantis könnte noch vor Ende Juni damit beginnen, Elektroautos des chinesischen Partners Leapmotor in Europa zu produzieren – und zwar in Polen. Die Produktion könnte bereits im zweiten Quartal 2024 anlaufen.

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Bild: Leapmotor

Wie Reuters von Insidern erfahren haben will, plant Stellantis, in seinem polnischen Werk Tychy den E-Kleinwagen T03 von Leapmotor zu bauen. Dort wird seit vergangenem Jahr unter anderem auch der Fiat 600e hergestellt.

Reuters berichtet weiter, dass die sogenannte Semi-Knocked-Down-Technik für den kleinen Stromer zum Einsatz kommen soll. Dabei werden teilweise zusammengebaute Bausätze zu fertigen Fahrzeugen montiert. Die beiden Autohersteller selbst haben sich zu den Informationen vorerst nicht geäußert.

Der T03 wird bereits in einige europäische Märkte wie Frankreich importiert und zu Preisen ab etwa 20.000 Euro verkauft. Leapmotor plant zudem den Verkauf des SUV-Modells C10 in Europa, konkret in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien.

Im Februar gab es bereits Gerüchte, dass Stellantis E-Autos für seinen neuen chinesischen Joint-Venture-Partner Leapmotor herstellen könnte. Allerdings war damals die Rede von dem Werk Mirafiori in Italien. Auch diese Meldung basierte auf Informationen von Insidern. Demnach könnten in Italien ab 2026 oder 2027 jährlich bis zu 150.000 Einheiten montiert werden.

Im Oktober 2023 hatte Stellantis 1,5 Milliarden Euro in Leapmotor investiert und einen 20-prozentigen Anteil des chinesischen Autobauers erworben. Der Deal beinhaltete auch die Gründung eines Joint Ventures namens Leapmotor International, an dem Stellantis 51 Prozent und Leapmotor 49 Prozent hält. Außerdem gaben beide Seiten seinerzeit bekannt, dass das Joint Venture „exklusive Rechte für den Export und den Verkauf sowie die Herstellung von Leapmotor-Produkten außerhalb von Greater China“ haben werde.

Kalkül von Stellantis ist, in China das „hochinnovative, kosteneffiziente EV-Ökosystem“ von Leapmotor zu nutzen, womit, wie im Vorfeld durchgesickert ist, wahrscheinlich die Leap 3.0-Plattform des chinesischen Herstellers gemeint ist. Letztere wurde im September auf der IAA in München vorgestellt. Bereits bei der Premiere betonte Leapmotor, dass man offen für Kooperationen sei, da das Unternehmen nicht nur Autos bauen, sondern auch „ein Anbieter von Kerntechnologien für Elektrofahrzeuge“ werden wolle, wie es Zhu Jiangming, CEO von Leapmotor, seinerzeit ausdrückte.

Leapmotor International hat seinen Sitz in den Niederlanden und soll zu einer weiteren Marke des Stellantis-Konzerns für kostengünstige E-Autos werden. Das Joint Venture strebt bis zum Jahr 2030 den Verkauf von 500.000 E-Autos außerhalb Chinas an. Innerhalb Chinas will Leapmotor langfristig eine Million Elektroautos pro Jahr absetzen.

reuters.com, handelsblatt.com

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