Amsterdamer Stadion ermöglicht bidirektionales Laden

nissan-leaf-v2g-hagen-enervie-2018-04

Ab heute können Besucher der Johan Cruijff Arena (JCA) in Amsterdam mit ihrem E-Auto aktiv zur Stromversorgung der Arena beitragen, indem ihr Auto in das Stromnetz des Stadions integriert wird. Die erste von 15 bidirektionalen Ladestationen in der JCA ist jetzt offiziell in Betrieb.

Das Projekt kombiniert die 15 neuen Ladestationen mit dem bereits vorhandenen 3-MW-Batteriespeicher – bestehend aus 148 Nissan Leaf-Batterien – und der 1-MW-Photovoltaikanlage auf dem Dach der Arena. Im Hintergrund arbeitet dabei ein innovatives Lade- und Energiemanagement.

In Zukunft sollen sämtliche, knapp 2.000 Parkplätze der JCA sukzessive mit intelligenter Ladeinfrastruktur ausgestattet werden. „Das Stadion wird somit zum Energy Hub ausgebaut – das mit Elektroautobatterien dabei hilft, Strom aus Erneuerbaren Energien zwischenzuspeichern und damit das Stromnetz zu entlasten“, heißt es in einer Mitteilung von The Mobility House. Das deutsche Unternehmen ist bei dem Projekt wie schon bei der Installation des Batteriespeichers als Technologie-Partner mit im Boot.

Die Münchner tragen diesmal u.a. ihre intelligente Softwaresteuerung bei, die die Energiezufuhr in beide Richtungen – Auto zu Stadion und Stadion zu Auto – koordiniert. So können Elektroautos von Stadionbesuchern – nach deren Einwilligung – bei maximaler Strombelastung des Stadions Energie abtreten. Beispielsweise bei einem Champions League-Spiel, heißt es. Das System stellt aber gleichzeitig sicher, dass der Auto-Akku rechtzeitig wieder aufgeladen ist, wenn die Besucher nach Hause fahren wollen.

Das Projekt ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Royal BAM Group, The Mobility House und der Johan Cruijff Arena und wird von SEEV4City unterstützt, einer Initiative des Programms Interreg North Sea Region und des Amsterdam Climate & Energy Fund. Es stehe im Einklang mit dem Ziel Amsterdams, V2X-Hauptstadt Europas zu werden, so die Partner. Für The Mobility House stellt das Projekt nach eigenen Angaben „einen weiteren Meilenstein zur intelligenten Einbindung von Fahrzeugbatterien in das Energiesystem dar und ergänzt die bestehenden Projekte im Bereich V2G, Smart Charging und Batteriespeicher, die in den vergangenen Jahren mit Partnern wie u.a. Daimler, Renault, Nissan, Audi realisiert wurden“.

Das Technologieunternehmen – 2009 gegründet – ist von den Standorten München, Zürich und Sunnyvale im US-Bundesstaat Kalifornien in mehr als zehn Ländern aktiv. Erst kürzlich vermeldete The Mobility House den Wechsel von Diarmuid O’Connell, früherer Vizepräsident für Unternehmensentwicklung bei Tesla, in seinen Vorstand, was vor allem den Wachstumsplänen in den USA geschuldet sein dürfte. Neben vielen Automobilherstellern zählt der Dienstleister u.a. Fuhrparkbetreiber, Installationsunternehmen, Energieversorger und Elektroautofahrer zu seinen Kunden.

Quelle: Info per E-Mail

5 Kommentare

zu „Amsterdamer Stadion ermöglicht bidirektionales Laden“
Tom
10.12.2019 um 08:39
Mit deutschem Nummernschild MK - N - 7043E bidirektional in Amsterdam am Fußball Stadion Laden?
Peter Schwierz
10.12.2019 um 09:38
Das Nummernschild beeinflusst meines Wissens die Ladetechnik in keinster Weise. ;)
Peter Weber
10.12.2019 um 09:13
Wie man an diesem Beispiel sehen kann, ist der CHAdeMO Standard dem CCS -Standard in Bezug auf V2X weit voraus. Es wird höchste Zeit für die CCS -Standard-Verantwortlichen sind jetzt schon mit V2X zu beschäftigen und den Standard kurzfristig zu erweitern. Nicht, wie geplant, erst in ein paar Jahren. Jetzt laufen die entscheidenden Entwicklungen. Wer zu spät kommt, verliert...
TL431
10.12.2019 um 16:20
Was würden sie denn verlieren? CHAdeMO ist auch mit V2G/V2X in Europa tot.
Joachim Scheiner
10.03.2022 um 11:50
Wie hat sich die Anlage in der Zwischenzeit entwickelt? Wie ist der aktulle Stand? Welche Erfahrungen wurden gesammelt?

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch