Honda tritt CO2-Pool von Tesla und FCA bei

Honda hat sich dem CO2-Pool von Tesla und Fiat Chrysler Automobiles (FCA) in der EU angeschlossen, wie aus einem offiziellen Dokument der Europäischen Kommission hervorgeht. Bei den Japanern reichen die Zulassungen des Honda e offenbar nicht aus, um den eigenen Flottenausstoß weit genug zu senken.

Schmidt Automotive Research hatte zuerst darüber berichtet. Von dem Honda e wurden demnach im laufenden Jahr in Westeuropa wohl nur rund 1.000 Exemplare zugelassen – oder rund zwei Prozent aller Honda-Zulassungen. Damit reichen die Verkäufe des E-Kleinwagens selbst über die Supercredits nicht aus, um den CO2-Flottenausstoß von Honda so weit zu senken, damit die Japaner keine Strafzahlungen an die EU leisten müssen. Daher nun der Anschluss an den 2019 gegründeten Pool von FCA und Tesla.

Zudem geht Schmidt Automotive Research davon aus, dass Tesla im vierten Quartal seine Zulassungen stark steigern können wird – unter anderem wegen der beginnenden Lieferung des Model 3 aus chinesischer Produktion. Damit könnte auch die US-Produktion der anderen Varianten entlastet werden. Tesla lag bereits in den ersten drei Quartalen 16 Prozent über den Vorjahres-Zulassungen in der EU. Dazu komme, dass FCA mit dem „PHEV-Push“ bei den kleinen Jeep-Modellen Renegade und Compass sowie mit dem neuen Fiat 500 „etwas weniger Hilfe benötigt als bisher erwartet“. Ein CO2-Volumen das somit für Honda frei wäre.

Die Konditionen, zu denen Honda dem CO2-Pool beigetreten ist, sind nicht bekannt. Alleine mit FCA als Pool-Partner hat Tesla in diesem Jahr knapp eine Milliarde Euro eingenommen. Damit haben die Einnahmen aus dem CO2-Pool ganz wesentlich zur Profitabilität von Tesla beigetragen: In den ersten drei Quartalen lag der Gewinn bei kumulierten 451 Millionen Dollar, umgerechnet 387 Millionen Euro.

Erst am Wochenende war bekannt geworden, dass Ford im Pkw-Bereich mit Volvo und Polestar einen CO2-Pool bildet. Die Schweden hatten zuvor angekündigt, in diesem Jahr ihre CO2-Ziel überzuerfüllen. Zudem hat Volkswagen mit den Töchtern Skoda, Seat, Porsche, Bugatti und Audi in einen CO2-Pool mit SAIC und dessen Tochter MG gebildet. Toyota und Mazda bilden auch 2020 einen CO2-Pool. Renault bildet derzeit noch alleine einen CO2-Pool und bietet seine Kontingente anderen Autobauern an. LEVC hat sein Angebot, ebenfalls einen CO2-Pool einzugehen, inzwischen zurückgezogen.

Die CO2-Pools bei den Pkw mit M1-Zulassung laufen separat zu den leichten Nutzfahrzeugen der Klasse N1. Als N1-Fahrzeug werden zum Teil auch schwere SUV zugelassen, womit auch Pkw-Hersteller bei den leichten Nutzfahrzeugen gelistet sind. Auch hier sind mehrere Marken aus dem VW-Konzern einen Pool mit SAIC eingegangen, Volkswagen selbst bildet einen Nutzfahrzeug-Pool mit Ford. Auch bei den LCV wartet Renault noch auf einen Pool-Partner.
europa.eu (PDF), schmidtmatthias.de

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