Freudenberg setzt auf Batteriemodule von LGES

Freudenberg e-Power Systems (FEPS) und LG Energy Solution (LGES) haben einen mehrjährigen Vertrag über die Lieferung von Lithium-Ionen-Batteriemodulen unterzeichnet. Damit reagiert Freudenberg auf die steigende Nachfrage seiner Lkw- und Bus-Kunden in Nordamerika und Europa.

Laut Freudenberg e-Power Systems – jene Konzernsparte, die seit April 2022 Freudenbergs Aktivitäten im Bereich Batterie- und Brennstoffzellensysteme bündelt – wurde mit LGES die Lieferung von 19 GWh Lithium-Ionen-Batteriezellenmodulen für Lkw- und Busanwendungen vereinbart. Wie sich dieses Volumen auf die „mehrjährige“ Vertragsdauer verteilt, geben die Partner nicht an. Auch zum Zeitpunkt des Lieferstarts und den Auftragswert gibt es keine Informationen.

Klar ist: Die zugelieferten Module werden von Freudenberg e-Power Systems in seine Batteriepacks integriert. Diese werden wiederum Teil von Freudenbergs Antriebslösungen inklusive Batteriemanagement, Kühlung, Telematik und weiterer relevanter Elemente. FEPS betont, dass sich die bei LGES bestellten Batteriemodule „aufgrund ihrer Eigenschaften besonders für den Einsatz in Nutzfahrzeugen eignen“. Hintergrund sei, dass Batterien für Nutzfahrzeuge einen deutlich höheren Energiedurchsatz aushalten müssten.

Geliefert werden die Module von LGES übrigens in die USA. Denn ihre Integration in die Packs des Unternehmens erfolgen in Midland im US-Bundesstaat Michigan. Dort betreibt FEPS eine Batteriefabrik, die sogenannte XALT Gigafactory. Hintergrund ist, dass Freudenberg im Januar den restlichen Anteil am US-Batteriespezialisten XALT Energy erworben hat. Zuvor war Freudenberg zu 50,1 Prozent an dem Batteriehersteller beteiligt, vor wenigen Wochen übernahm der Konzern die restlichen 49,9 Prozent des Joint Ventures vom Partner MBP Investors. Mit der vollständigen Übernahme investiert Freudenberg e-Power Systems eigenen Angaben zufolge „einen weiteren zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau seines Batteriegeschäfts und seiner Kapazitäten“.

In der Meldung zum vollständigen Aufkauf des Joint Ventures wurde XALT von FEPS im Januar übrigens nicht nur als Hersteller von vollintegrierten Batteriepaketen bezeichnet, sondern auch als Entwickler und Produzent von Batteriezellen für die Nutzfahrzeug- und Schifffahrtsindustrie. „Der Erwerb der Beteiligung unterstreicht die langfristige Strategie von Freudenberg, in Anwendungen der Elektromobilität zu investieren und sich dabei auf die Batterie- und Brennstoffzellentechnologie zu konzentrieren“, äußerte sich FEPS etwas allgemein dazu. XALT Energy beschäftigte zum Zeitpunkt der Komplettübernahme durch Freudenberg rund 550 Mitarbeitende in Midland und Auburn Hills im US-Bundesstaat Michigan.

Doch zurück zu dem Deal mit LG Energy Solution. Der koreanische Hersteller hat sein Batteriegeschäft nach eigenen Angaben bereits auf den Nutzfahrzeugsektor ausgeweitet. Durch die Partnerschaft mit Freudenberg wolle man das Geschäft mit Nutzfahrzeugbatterien in Nordamerika und Europa vorantreiben, heißt es aus der Konzernzentrale. Dong-Myung Kim, President Advanced Automotive Battery Division bei LG Energy Solution fasst das folgendermaßen in Worte: „Unsere Partnerschaft mit FEPS dient als Katalysator, um auf dem Markt für Nutzfahrzeugbatterien, der das Potenzial für exponentielles Wachstum hat, führend zu sein. Dank unserer unterschiedlichen Kompetenzen im gesamten Batteriespektrum, wie etwa Batteriezellen, Module, Packs und BMS, werden wir gemeinsam mit Freudenberg einen unschlagbaren Kundennutzen generieren.“

Für Max Kley, CEO von Freudenberg e-Power Systems, stärkt die Partnerschaft mit LG Energy Solution Freudenbergs „führendes Batterieangebot für den Bus- und Lkw-Markt“. „Gemeinsam sind wir in der Lage, unseren Kunden ein einzigartiges Angebot an Lösungen zu bieten, das speziell auf die anspruchsvollen Anforderungen dieses Marktes zugeschnitten ist.“ FEPS werde bevorzugter Partner von LGES in diesem Segment. Der langfristige Vertrag mit LGES unterstreiche dabei die strategische Bedeutung und das Wachstumspotenzial, das Freudenberg in seinen E-Mobilitätslösungen sieht.

Darunter versteht der Konzern sowohl Batterie- als auch Brennstoffzellen-Lösungen für den Schwerlastbereich. Letzterer Fokus manifestiert sich unter anderem durch eine Kooperation mit Zulieferer ZF. Das Duo hat im September 2022 die gemeinsame Entwicklung von Brennstoffzellen-Batterie-Antriebssystemen für schwere Nutzfahrzeuge vereinbart. Erste Prototypen sollen schon ab diesem Jahr auf den Straßen getestet werden.

Die Aufteilung innerhalb der Kooperation ist klar: Freudenberg stellt modulare Brennstoffzellen- und Batterie-Kits mit anwendungsspezifischen Leistungen. ZF steuert den kompletten elektrischen Antriebsstrang (inklusive Wechselrichter, Umrichter, Kompressoren und Software für Energiemanagementsysteme) mit bis zu 360 kW Dauerleistung bei. Technische Basis ist dabei CeTrax 2, die kürzlich vorgestellte nächste Generation des elektrischen Zentralantriebs für schwere Nutzfahrzeuge.

Beide Unternehmen hatten 2021 bereits zusammen mit Flixbus das Forschungsprojekt HyFleet zur Entwicklung eines Brennstoffzellenantriebs für neue Fernbusplattformen gestartet.
freudenberg.comfreudenberg.com (Übernahme von XALT)

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