E-Auto-Neuzulassungen steigen um 53,5 Prozent

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat im Januar 34.498 neue Elektroautos registriert. Im Vergleich zum Dezember sind die E-Auto-Neuzulassungen leicht gewachsen, auf Jahressicht jedoch deutlich. Und die Elektroautos lassen den Diesel erneut hinter sich.

Dass die 34.498 neuen E-Autos ganze 12.024 Neuzulassungen mehr sind als im Vorjahresmonat (oder ein Plus von satten 53,5 Prozent) liegt weniger an einem starken Monatsergebnis im Januar 2025, sondern vielmehr an dem schwachen Vorjahresmonat: Nachdem die damalige Ampel-Regierung im Dezember kurzfristig die Umweltbonus-Förderung für den Kauf von Elektroautos durch Privatkunden eingestellt hatte, waren die E-Auto-Neuzulassungen ohne Förderung zum Jahresbeginn eingebrochen. Seitdem haben sie sich im Jahresverlauf erholt und auf einem recht konstanten Niveau um die 35.000 Einheiten eingependelt. Im Januar wurden 937 Elektroautos mehr neu zugelassen als im Dezember.

Während die E-Autos im Jahresvergleich (wenn auch aufgrund eines Einmaleffekts) stark zugelegt haben, ist der Gesamtmarkt um 2,8 Prozent geschrumpft. Im Januar wurden über alle Antriebsarten hinweg 207.640 Neuwagen zugelassen, so das KBA. Somit kamen die 34.498 Batterie-elektrischen Autos auf einen Marktanteil von 16,6 Prozent. Zum Gesamtjahr 2024 ist das eine positive Entwicklung, hier waren es ohne bundesweite Förderung 13,5 Prozent E-Auto-Anteil. Aber: Selbst mit einer bereits begrenzten Förderung 2023 waren es noch 18,4 Prozent im Schnitt.

Zu den knapp 34.500 neuen Elektroautos kamen im Januar noch 17.712 Plug-in-Hybride mit einem Marktanteil von 8,5 Prozent. Damit haben sich auch die Teilzeit-Stromer positiv entwickelt, denn zum Januar 2024 ist das ein Plus von 23,1 Prozent. Rechnet man die Batterie-Elektroautos und Plug-in-Hybride zusammen, hatten zum Jahresauftakt mehr als ein Viertel aller Neuwagen in Deutschland einen Ladeanschluss.

Bei den Verbrennern schrumpft der Vorsprung der reinen Benzinern vor den Hybriden weiter. 62.358 Neuzulassungen hatten einen Benzinmotor an Bord, was zwar einem Marktanteil von 30,0 Prozent entspricht, aber auch einem Rückgang um 23,7 Prozent zum Januar 2024. Würde man die Plug-in-Hybriden zu den Hybriden allgemein zählen, wäre diese Antriebsart mit fast 77.000 Neuzulassungen und über 37 Prozent Marktanteil bereits vorne. Die Mild- und Vollhybride für sich kamen aber auf 59.252 Neuzulassungen oder 28,5 Prozent Marktanteil – Tendenz steigend, während die Benziner verlieren. Auch die neuen Diesel haben im Jahresvergleich 19,5 Prozent bei den Neuzulassungen verloren, 32.956 Diesel-Pkw bedeuten einen Marktanteil von 15,9 Prozent – die Diesel liegen also hinter den reinen Elektroautos. Hinzu kommen noch 859 Neuzulassungen für Autos mit LPG-Antrieb (0,4 Prozent Marktanteil). Während das KBA bisher in der Regel keine Aussage zu Brennstoffzellenautos getroffen hat, ist das jetzt anders: „Für die Antriebsarten Erdgas und Wasserstoff wurden keine Neuzulassungen registriert“, teilt die Behörde mit.

Sprich: Die rein elektrischen oder teilelektrischen Antriebe haben im Januar zugelegt, alle reinen Verbrenner haben bei den Zulassungen verloren. Das macht sich auch gleich im durchschnittlichen CO2-Ausstoß sichtbar: Dieser lag im Januar 9,5 Prozent unter dem Vorjahr – mit 113,6 g/km aber immer noch deutlich über dem EU-Ziel von 95 Gramm. Im Jahresverlauf müssen die Elektroauto-Neuzulassungen also weiter steigen, um den Flottenausstoß zu senken.

Unter den reinen Elektro-Herstellern liegt Tesla mit 1.277 Neuzulassungen vorne, auch wenn der US-Hersteller im Januar 59,5 Prozent verloren hat – hier wird die Entwicklung im Jahresverlauf interessant, ob das Model Y Juniper wieder für ein Wachstum sorgen kann und die Kauf-Zurückhaltung nur vorübergehend war. Tatsächlich könnte aber MG Motor vor Tesla liegen – hier stehen zwar 1.645 Neuzulassungen in der Bilanz, MG bietet aber auch Hybride an.

Smart kam auf 490 Elektro-Zulassungen (-58,5 Prozent), Polestar hat sich hingegen mit 235 Neuzulassungen positiv entwickelt (+113,6 Prozent). Hier werden die Auslieferungsbeginne des Polestar 3 und 4 sichtbar. Auch BYD hat 235 Neuzulassungen in der Bilanz (+69,1 Prozent), aber wie MG auch Hybride im Angebot. Der Newcomer Leapmotor ist mit 155 Neuzulassungen in die Januar-Statistik eingegangen – hier ist das Angebot noch rein elektrisch, ein Range-Extender des C10 soll erst in diesem Jahr folgen.

Alle anderen Elektromarken sind nur im zweistelligen Bereich geblieben – angefangen mit Xpeng (94) über Vinfast (28), Lucid (19), Nio (18), Cadillac (14), Maxus (7) sowie ein Fisker Ocean, der trotz der längst erfolgten Insolvenz des Herstellers zum ersten Mal in Deutschland zugelassen wurde.

Volkswagen ID.7 an der Spitze

Genau 3.140 Volkswagen ID.7 wurden im ersten Monat dieses Jahres in Deutschland neu zugelassen, womit sich das Modell den Spitzenplatz unter den Elektroautos in der KBA-Statistik für den Januar erobern konnte. Auf Platz zwei folgt der Skoda Enyaq mit 3.056 Neuzulassungen. Auch der dritte Rang ging an den VW-Konzern. Insgesamt 2.678 Volkswagen ID.4 (inkl. ID.5, das KBA trennt hier nicht) kamen im Januar neu auf die Straßen.

Tesla schaffte es hingegen „nur“ auf den siebten Rang. Für das Model Y verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt im vergangenen Monat insgesamt 979 neue Exemplare. Zuletzt kam dieses Modell auf eine dreistellige Anzahl an Neuzulassungen vor gut 2,5 Jahren. Grund hierfür dürfte unter anderem das Facelift des Model Y sein, welches im Januar vorgestellt wurde und dessen Premiere sich bereits Ende letzten Jahres angekündigt hatte. Bestellt werden kann dieses hierzulande zwar bereits seit dem 24. Januar, die Auslieferungen beginnen jedoch erst im März.

RangModellJanuar
1Volkswagen ID.73.140
2Skoda Enyaq3.056
3Volkswagen ID.4 (inkl. ID.5)2.678
4Volkswagen ID.32.014
5Cupra Born1.893
6Audi Q4 e-tron1.001
7Tesla Model Y979
8Dacia Spring868
9Mini Electric830
10Cupra Tavascan825
11BMW i4774
12BMW i5730
13Mercedes-Benz EQE728
14Audi Q6 e-tron667
15BMW iX1644
16Mercedes-Benz EQA634
17Toyota BZ4X587
18Volvo EX30535
19Porsche Macan510
20Hyundai Ioniq 5506
21MG Motor ZS EV498
22Hyundai Inster408
23Volkswagen ID. Buzz390
24Kia EV3386
25Hyundai Kona Elektro372
26Smart #1355
27Renault R5347
28Mercedes-Benz EQB342
29Kia EV6327
30MG Motor MG4 Electric320

Zur besseren Übersicht listen wir an dieser Stelle nur noch die Top-30-Modelle auf.

Eine Besonderheit sollte noch erwähnt werden: Bei vielen Modellen gibt es neben einer Pkw- auch eine Transporter-Variante. Diese Modelle werden jedoch meist als Lastkraftwagen zugelassen und dementsprechend nicht zu den Pkw-Zulassungen gezählt. Es kann aber durchaus auch möglich sein, dass das eine Exemplar eines Transporters-Modells bei den Pkw- und das andere Exemplar eines Transporter-Modells bei den Lkw-Zulassungen gelandet ist.

kba.de, kba.de (Excel, einzelne Modelle)

4 Kommentare

zu „E-Auto-Neuzulassungen steigen um 53,5 Prozent“
Matthias
05.02.2025 um 14:46
Bin gespannt wie lange Nio in Deutschland noch durchhält. Ganze 18 Neuzulassungen? Wieviele Nio-Houses gibt es mittlerweile - sowas verursacht doch Kosten? Die Rabattaktionen im Dezember scheinbar auch vollkommen wirkungslos
Max
05.02.2025 um 16:33
Der Leapmotor C10 REEV mit Range Extender wird (wie damals der BMW i3 mit Range Extender und der Opel Ampere) mehr als E-Auto wahrgenommen werden und weniger als PHEV. Ich bin gespannt, wie der europäische Markt die REEVs (oder EREVs) annehmen wird, das ist in China ja gerade der große Hit und könnte verstärkt nach Europa kommen.
Hans Gnann
07.02.2025 um 18:44
Mich freut's für die VW-Gruppe, dass sie sich so hohe Marktanteile erobert haben. Der ID7 - was will man mehr? Im Winter 400km fahren, was soll man da 130 Jahre nach Bertha Benz noch mit einem Kolbentreibling?
sig
10.02.2025 um 13:58
der Kolbentreibling und die Ölheiung lassen ein sicheres Geschäftsmodell weiterlaufen:https://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/big-oil-schwimmt-nur-so-in-geld-a-72dd6121-1572-48dd-91fb-0bb52d59a88a

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