Opel-Batteriezellproduktion in Kaiserslautern soll offenbar 32 GWh umfassen

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Bild: Daniel Bönnighausen

Im Rahmen der nun offiziell angekündigten Batteriezellenproduktion am Opel-Standort Kaiserslautern im Rahmen des Joint Ventures mit dem Mutterkonzern PSA und dem französischen Batteriehersteller Saft sollen rund 2.000 Arbeitsplätze entstehen.

Das berichtet der SWR unter Berufung auf die rheinland-pfälzische Landesregierung. Geplant ist laut dem Bericht eine Produktionskapazität von 32 GWh. Der Baubeginn soll 2023 erfolgen. Parallel dazu werde das Konsortium eine identische Fabrik an einem Standort in Frankreich aufbauen.

Mit dieser Produktionskapazität würden Opel und der Mutterkonzern PSA die von VW und Northvolt geplante Zellfabrik in Salzgitter übertreffen. Das dortige Werk soll Ende 2023 mit einer Produktionskapazität von 16 GWh starten und später auf 24 GWh ausgebaut werden. Nicht zu vergessen: Mit der Parallel-Fabrik in Frankreich käme PSA somit auf eine eigene Batteriezellproduktion im Umfang von 64 GWh.

Zurück nach Kaiserslautern: Arbeitnehmervertreter und Politiker begrüßten die Entscheidung der EU-Kommission, die geplanten Förderungen zu genehmigen. Die geplante Ansiedlung sei ein wichtiges Signal, „insbesondere für das Gefühl, das Herz und den Kopf“ vieler Beschäftigter, so der Kaiserslauterer Opel-Betriebsratschef Thorsten Zangerle. Das Komponentenwerk in Kaiserslautern stand bislang vor einer ungewissen Zukunft, da einige der dort produzierten Teile für Verbrennungsmotoren künftig weniger gefragt sind.

Das Werk ist heute mit rund 3.000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in der Westpfalz. Entsprechend freute sich RP-Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) über die Freigabe aus Brüssel: „Ich freue mich, dass die EU-Kommission den Weg für ein industrie- und strukturpolitisch sehr bedeutendes Ansiedlungsvorhaben in Rheinland-Pfalz freigemacht hat.“ Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bezeichnete die Brüsseler Genehmigung als wichtigen Schritt, um zukunftsfeste Arbeitsplätze in der Westpfalz zu schaffen.

Aber nicht nur in Kaiserslautern hat die Entscheidung über die Fördergelder direkte Folgen. Auch der Batteriehersteller Varta aus Ellwangen kann nun Gelder von der Bundesregierung erhalten – die genaue Höhe will das Unternehmen jedoch nicht nennen. Während es bei Opel/PSA vor allem um die Fertigung geht, will Varta die Lithium-Ionen-Technologie weiterentwickeln. Genauer sollen Slilzium-dominierte Anoden in die Massenproduktion überführt werden. Damit soll die Energiedichte der Zellen erhöht werden.

Zudem wird die Beteiligung des deutschen Chemiekonzerns BASF konkreter. Das im März aufgekommene Gerücht, wonach BASF den Bau einer Produktionsanlage für Lithium-Kathoden am Standort Schwarzheide in der Lausitz prüft, scheint sich zu bewahrheiten. Einem neuen Bericht der „BZ“ zufolge will der Chemieriese hierfür rund 500 Millionen Euro investieren. „Wir wollen Kathoden-Materialien für jährlich 300.000 Elektroautos aus Vorprodukten unserer Fabrik in Finnland herstellen“, wird BASF-Sprecherin Christine Haupt zitiert. „Nach der Entscheidung der EU-Kommission wird der Vorstand über den deutschen Produktions-Standort entscheiden.“

Der brandenburgische CDU-Chef und Vize-Regierungschef Michael Stübgen schrieb der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend auf die Frage, ob er den Bericht der „B.Z.“ bestätigen könne: „Nach meiner Kenntnis, ja!“ Inzwischen bekräftigte das Unternehmen, dass noch keine Entscheidung gefallen sei, der Vorstand werde sich 2020 mit dem Thema beschäftigen. „Es ist noch keine Entscheidung zu Schwarzheide gefallen“, so die Sprecherin wörtlich.

Wenige Wochen nach der überraschenden Bekanntgabe der Tesla-Ansiedlung in Grünheide wäre die Produktion von Kathoden-Materialien in Schwarzheide das nächste große E-Mobilitätsprojekt in Brandenburg. Die Höhe der Fördergelder ist im Fall von BASF ebenfalls nicht bekannt.
swr.de (Opel), swr.de (Varta), bz-berlin.de (BASF), handelsblatt.com (BASF), berlin.de (BASF)

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