NEV-Absatz in China sinkt – aber nur auf Monatssicht

Rund 97.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride wurden nach Zahlen der China Passenger Car Association (CPCA) im Februar in China verkauft, 675 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, aber 37,9 Prozent weniger als im Januar 2021. Einige Hersteller lagen aber auch im Februar im Plus.

Der Rückgang im Februar ist mit den mehrtägigen Feierlichkeiten rund um das chinesische Neujahrsfest zu erklären – im Vergleich zum Januar gibt es schlichtweg weniger Verkaufstage. Für eine genaue Einordnung der Marktentwicklung sollten also die Verkaufszahlen aus dem März abgewartet werden.

Aber bereits der Januar 2021 lag zwar im Vergleich zum Vorjahresmonat im Plus, gegenüber dem Dezember 2020 war der Absatz der New Energy Vehicles (NEV) jedoch geringer. Somit setzt sich der Trend der vergangenen Monate im Februar fort: Im Jahresvergleich sieht es positiv aus, in Relation zum Vormonat ist der Absatz aber rückläufig.

Kommen wir zu den Herstellern: Das Joint Venture SAIC-GM-Wuling, Hersteller des in China sehr beliebten E-Kleinstwagens Hongguang Mini EV, verkaufte im Februar 20.819 elektrifizierte Autos. Es folgt Tesla, hier allerdings bekanntlich nur mit reinen Elektroautos: Die Amerikaner verkauften im Februar 18.318 in China produzierte Elektroautos, 470 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und 15,5 Prozent mehr als im Januar 2021. Davon waren 13.688 Model 3 und der Rest Model Y. Produziert hat Tesla im Februar in seinem Werk in Shanghai 23.632 E-Autos.

Zudem kam noch BYD als dritter Hersteller mit 10.245 NEV auf einen fünfstelligen Absatz. Auch hier zeigt sich der Negativ-Trend im Monatsvergleich: Im Januar waren es noch 20.178 Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride.

Bereits zuvor hatten die reinen E-Auto-Hersteller Nio und Xpeng ihre Absatzzahlen für Februar vermeldet: Nio lieferte im Februar 5.578 E-Autos aus, Xpeng 2.223. Mit den Zahlen von Nio und Xpeng zeigten sich aber jeweils nicht nur die Hersteller, sondern auch der Verband CPCA zufrieden – bei den Startups ist das Wachstum derzeit fast wichtiger als die absoluten Absatzzahlen.

Im Falle von Tesla kommt neben den Produktions- und Absatzzahlen noch der Ausbau des eigenen Ladenetzes in China dazu. Vor kurzem hatte Tesla bekannt gegeben, in Festland-China bereits über 6.000 Ladepunkte an mehr als 760 Supercharger-Standorten zu betrieben. Die Ladeparks verteilen sich demnach auf über 300 Städte. Anfang Februar hatte Tesla zudem verkündet, dass die Produktion von Ladegeräten in einem eigenen Werk in Shanghai angelaufen sei – mit einer Jahreskapazität von 10.000 Ladepunkten.
gasgoo.com (Absatzzahlen), gasgoo.com (Tesla Supercharger)

2 Kommentare

zu „NEV-Absatz in China sinkt – aber nur auf Monatssicht“
Alexander
10.03.2021 um 08:19
Ist es zuviel verlangt, eine Abkürzung wie "NEV" einmal im Text kurz auszuschreiben? Ich fahre offensichtlich seit 5 Jahren ein NEV (einen Twizy) ohne dass ich es wusste. Ich kannte die Abkürzung bis heute nicht...
Sebastian Schaal
10.03.2021 um 10:17
Hallo Alexander,vielen Dank für den Hinweis. Als B2B-Medium richten wir uns überwiegend an Leserinnen und Leser, die im Bereich der Elektromobilität arbeiten und mit solchen Abkürzungen vertraut sind. NEV sind New Energy Vehicles, also Batterie-elektrische Autos, Plug-in-Hybride und Brennstoffzellenfahrzeuge. Ihr Twizy ist somit genau genommen ein NEV, auch wenn man ihn in der Regel nicht so bezeichnet: Der Begriff New Energy Vehicles ist vor allem in China gebräuchlich.Viele Grüße Sebastian Schaal

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