Changan plant E-Auto-Werk in Thailand

Der chinesische Autohersteller Changan investiert umgerechnet 258 Millionen Euro in ein Werk für Elektro- und Hybridautos sowie Batterien in Thailand. Es soll das erste Fahrzeugwerk von Changan für Rechtslenker-Fahrzeuge außerhalb Chinas werden. (Update am Artikelende)

Wie das Thailand Board of Investment (BOI) mitteilt, wird das Werk auf eine anfängliche Produktionskapazität von 100.000 Fahrzeugen ausgelegt, die in Thailand sowie einer Reihe anderer Länder verkauft werden sollen. Infos zum Zeitplan und den Fahrzeugen gibt es noch nicht. In der Mitteilung heißt es lediglich, die Investition solle eine Produktionsbasis für BEV, PHEV, REEV (Range Extended EV) und Batterien schaffen.

Da es sich aber rein um Rechtslenker (also Fahrzeuge für den Linksverkehr) handeln soll, ist die Anzahl an Ländern, in denen die Produkte aus dem neuen Werk vermarktet werden können, begrenzt. Da es sich neben Thailand um weitere Länder der ASEAN-Region, Australien, Neuseeland, England und Südafrika handelt, scheint der potenzielle Markt für Changan groß genug, damit sich ein positiver Business Case für das Werk ergibt. Auch in Japan, weiteren Ländern im Süden Afrikas und in Indien herrscht Linksverkehr, sie werden in der Mitteilung aber nicht aufgezählt.

Changan ist mit über zwei Millionen abgesetzten Fahrzeugen im Jahr 2022 der viertgrößte Autobauer Chinas, derzeit aber noch stark in der Verbrenner-Welt verankert. Da Changan bisher – abgesehen von einem Stand auf der IAA 2011 in Frankfurt – in Europa bisher kaum in Erscheinung getreten ist, ist das Unternehmen hierzulande nur wenigen bekannt.

„Die Entscheidung von Changan, in Thailand zu investieren, ist ein bedeutender Meilenstein bei der Förderung des Landes als weltweit wichtigste Produktionsbasis für Elektrofahrzeuge“, sagt Narit Therdsteerasukdi, Generalsekretär des Thailand Board of Investment (BOI). „Es zeigt auch das Vertrauen des Unternehmens in die Infrastruktur Thailands, das Marktpotenzial, die proaktive Politik zur Förderung eines vollständigen EV-Ökosystems und die umfassende Lieferkette, die bereit ist, die EV-Produktion zu unterstützen.“

Zuletzt zog es einige chinesische Autobauer nach Thailand: Kürzlich hat die chinesische E-Auto-Marke Neta von Hozon Auto mit dem Bau eines Werks in Thailand begonnen. Auch BYD baut ein Elektroauto-Werk in dem Land. Weitere E-Auto-Produktionsstätten in Thailand werden von Horizon Plus, einem Joint Venture des taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn mit dem thailändischen Energieunternehmen PTT, sowie von Aiways errichtet.

Update 20.10.2023: Der chinesische Autohersteller Changan hat mit den thailändischen Behörden die Verträge für sein dortiges Werk unterzeichnet. Die im April angekündigte Produktionsstätte für Elektro- und Hybridautos wird das erste Werk von Changan für Rechtslenker-Fahrzeuge außerhalb Chinas. 8,8 Milliarden Baht (derzeit rund 227 Millionen Euro) werden in die Produktionsstätte investiert, die zunächst auf einen Output von 100.000 New Energy Vehicles ausgelegt wird. In einer zweiten Phase soll die jährliche Kapazität auf 200.000 Fahrzeuge verdoppelt werden. Die im Changan-Werk in Thailand hergestellten Elektro- und Hybridautos sollen nicht nur in Thailand verkauft, sondern auch in andere Länder wie Australien, Neuseeland, Großbritannien und Südafrika exportiert werden.

boi.go.th, cnevpost.com, weixin.qq.com (auf Chinesisch, beide Update)

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